Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'22 - Hochrhein-Bodensee

6 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2022 tItel Take-away-Gastronomie Mehrweg kommt Ab dem 1. Januar 2023 müssen viele Gastronomen, die Außer-Haus-Speisen und -Getränke anbieten, neben ihrer Einwegverpackung Kunden auch eine Mehrwegalternative anbieten. Was da auf Restaurants, Cafés, Kioske und Lieferdienste zukommt, wie man zu einer guten Lösung findet und welche Erfahrungen Kollegen damit bereits machen. Bild: Adobe Stock, Pixel Shot S attaya Narmsara mag es, wenn seine Gäste rot se- hen. Denn das heißt, dass sie sich bei ihren take- away-Gerichten für eine Mehrwegverpackung ent- schieden haben. Nicht alle tun das, aber immerhin fast jeder zweite. Seit drei Jahren hat Narmsara in seinen beiden „Chada thai Restaurants“ in Freiburg-Herdern und Malterdingen sowie in seinem „Chada thai – thai Nudelsuppe“ in der Freiburger Innenstadt neben ein- wegbehältern aus abbaubarem Zuckerrohr auch Mehr- wegbehälter am Start. Dem Gastronomen ist das thema Müllvermeidung sehr wichtig. „Umso mehr wurmte es mich, dass 2016, als ich begann nach umweltfreundlicheren Alternativen zu den üblichen Aluschalen zu suchen, kaum brauchbare – und bezahlbare – Behälter auf dem Markt zu finden waren“, erinnert sich der 35-Jährige. es brauchte noch einmal drei Jahre Recherche und allerlei Versuche, bis er schließlich die knallroten Boxen entdeckte und für gastroalltagstauglich befand. „Und die sind bei unseren Gästen richtig gut angekommen“, berichtet er. Viereckig, stapelbar, mi- krowellen- und spülmaschinen- tauglich, ein liter an Speisen geht hinein. Die drei euro Pfand pro Behälter – was in etwa dem einkaufspreis entspricht – waren bei den Kunden nie ein Problem. Mittlerweile beteiligt sich Narmsara in seiner Nudelsuppen- Filiale im Zentrum auch an den Mehr- wegpfandsystemen von Rebowl und Vytel. Rebowl und seine Kaffeebechervariante Recup werden von der Stadt Freiburg seit letztem Dezember als stadtein- heitliche lösung promotet und „Vytel fanden wir mit ihrer Scan-App-lö- sung mal ganz spannend auszupro- bieren“, sagt Narmsara und ist froh, dass das thema Mehrweg nun endlich Fahrt aufnimmt. Und das tut es mit voller Kraft. Denn zum kommenden Jahreswechsel müssen Gastronomen, die Kunden Speisen zum Außer-Haus-Verzehr in „einwegkunststoff- lebensmittelverpackungen“ und Getränke in „einweggetränkebechern“ – so Paragraf 34 des Verpackungsgesetzes – füllen, auch eine Mehrwegalternative anbieten. Sprich: Sie müssen wiederverwendbare Behälter parat ha- ben, die der Kunde später wieder zurückgeben

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