Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'22 - Hochrhein-Bodensee

56 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2022 Unternehmen 25 Jahre Funktionskleidung von Ziegler Passt bei Wind und Wetter LAUTENBACH. Auf dem Lautenbacher Hexensteig im Renchtal soll früher eine Hexe die Wanderer in die Irre geführt haben. Heute befindet sich dort der gleichnamige, etwa 15 Kilometer lange Quali- tätswanderweg, der neben einem verwunschenen Hexenhäuschen und traumhaften Talblicken die dafür nötigen steilen Anstiege bietet. Wohl dem, der die passende Kleidung für solche Aktivitäten hat. Die Ziegler Textil GmbH aus dem am Fuße des Steigs liegenden Örtchen Lautenbach stellt seit 25 Jahren genau diese her. Unter dem Markennamen Wäfo entwirft und produziert das Unternehmen unter anderem Funktions-, Regen- und Trekkingbekleidung bis hin zu Biwaksäcken und Daunenjacken. Für alle Outdooraktivitäten, egal bei welcher Witterung. Außerdem fertigt Ziegler mit seiner Marke ZProtect Arbeitsschutz- und Behördenbekleidung. Letztere macht mit 70 Prozent den größten Anteil des Umsatzes aus. Das vom heutigen Geschäftsführer Franz Ziegler im Mai 1997 ge- gründete Unternehmen startete damals mit vier Mitarbeitern – heute sind es rund 50. Regionalität und Nachhaltigkeit stehen für den Familienbetrieb nach wie vor im Vordergrund. Alle Produkte werden am Stammsitz in Lautenbach entwickelt und konzipiert, in der Näherei vor Ort werden dann zum Teil Muster angefertigt. Die Serienfertigung findet aus wirtschaftlichen Gründen überwiegend an Standorten in China, Südosteuropa und Tunesien statt. Im rund 300 Quadratmeter großen Fabrikverkauf des Unternehmens kann man sich schließlich direkt am Lautenbacher Firmensitz für die nächste Wanderung ausstatten. Zum Blick in die Zukunft sagt Firmengründer Franz Ziegler: „Neben der Behördenbekleidung und der zivilen ‚Wäfo‘ - Regen-und Outdoor- bekleidung sind wir derzeit dabei, ein drittes Standbein aufzubauen. Dabei handelt es sich um hochwertige Bekleidung für Arbeitskräfte, die in Gefahrenbereichen tätig sind, zum Beispiel in der Gas- und Mineralölindustrie oder in Chemieunternehmen.“ Neben Franz Ziegler und seiner Ehefrau Christa sind auch beide Töchter fest im Familienunternehmen integriert: Linda Ziegler teilt sich gemeinsam mit ihrem Vater die Geschäftsführung, Laura Zieg- ler ist als Prokuristin tätig. ak Feiern das 25. Jubiläum ihres Unternehmens: Laura, Linda, Christa und Franz Ziegler (v.l.). Automobilzulieferer zieht positive Jahresbilanz für 2021 IMS Gear setzt verstärkt auf Non-Automotive-Bereich DONAUESCHINGEN. Der technologische Wandel, unter ande- rem der Vormarsch der Elektromobilität, verlangt auch von den Automobilzulieferern in Südbaden, große Veränderungsprozesse zu gestalten. Die IMS Gear SE & Co. KGaA, Zahnrad- und Getrie- bespezialist mit Hauptsitz in Donaueschingen, setzt in diesem Kontext strategisch zum einen auf das Thema Diversifizierung, zum anderen auf Innovationen. Die Automobilbranche bleibe ein Schwerpunkt für IMS Gear, erklärte Vorstand Bernd Schilling im Rahmen der Jahresbilanz. „Mittel- bis langfristig bietet uns dieser Markt weiterhin Wachs- tumschancen.“ Von Vorteil sei dabei, dass IMS Gear in Bezug auf seine Produktpalette weitestgehend unabhängig von der Antriebs- technologie der Fahrzeuge ist, egal, ob Verbrenner, Hybrid oder reiner Elektromotor. Gleichzeitig stärkt das Unternehmen seine Aktivitäten im Non- Automotive-Bereich. Mittelfristig könne sich der Anteil von Indust- rieanwendungen am Gesamtumsatz von heute rund zehn auf etwa 30 Prozent erhöhen, so die Prognose des IMS-Gear-Vorstands. In diesem Geschäftszweig sei das Unternehmen bereits seit Jahr- zehnten erfolgreich mit Planetengetrieben aktiv. Um seine Innovationskraft zu stärken, hat IMS Gear die Unterneh- mensbereiche Forschung und Entwicklung, Testlabor und Industrial Engineering, die zuvor über mehrere Standorte verteilt waren, im Technikzentrum in Donaueschingen zusammengeführt und weiter ausgebaut, erklärte Vorstandskollege Wolfgang Weber. Auch das Ausbildungszentrum ist seit Frühjahr 2021 dort angesiedelt. Im kaufmännischen und vor allem technischen Bereich bildet der international aufgestellte Zahnrad- und Getriebespezialist rund 200 junge Menschen in mehreren Ausbildungsberufen und Stu- diengängen aus. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat IMS Gear seinen Umsatz im Jahr 2021 laut Pressemeldung auf rund 460 Millionen Euro gesteigert, nach 440 Millionen Euro im Vorjahr, und einen Jahresgewinn (EBT/Ergebnis vor Steuern) von 15 Millionen Euro erzielt. Weltweit beschäftigt der Konzern insgesamt 3.100 Mit- arbeiter, davon 1.700 an den deutschen Standorten in Donaue- schingen (1.000), Villingen-Schwenningen (450), Eisenbach (200) und Trossingen (70). Nach dem coronabedingten Krisenjahr 2020 und dem „Erreichen des Zielkorridors“, den man sich für 2021 gesteckt hatte, so IMS- Gear-Vorstand Dieter Lebzelter, geht man in der Führungsetage in Donaueschingen auch für das laufende Jahr von einem profitablen Wachstum aus. „Wir peilen vorsichtig-optimistisch eine Umsatz- steigerung um bis zu zehn Prozent an“, so Lebzelter. Der Krieg in der Ukraine ist für die Geschäftsentwicklung von IMS Gear nicht von Belang. Wolfgang Weber sagte dazu: „Da wir weder Kunden- noch Lieferantenbeziehungen nach Russland und in die Ukraine haben und auch keine Produktionsstandorte in diesen beiden Ländern unterhalten, hat der Ukraine-Krieg keine unmittelbaren Auswirkungen auf IMS Gear.“ bb

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