Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'22 -Südlicher Oberrhein

11 5 | 2022 iHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten STS Spezial-Transformatoren Stockach Mehr Gesichter und Geschichten „Sie werden in Europa kaum einen Zug finden, in dem kein Bauteil von uns steckt“, sagt Christof Gulden, Geschäftsführer der Firma STS in Stockach. Das Unter- nehmen fertigt induktive Bauteile für die Leistungselek- tronik. Dies sind alles Komponenten, die in anderen Geräten verbaut werden, was Markenbildung schwer macht. Deswegen lässt sich STS einiges einfallen, um die Außenwahrnehmung zu optimieren. Vor zwei Jahren hat das Unternehmen begonnen, über Linkedin regelmäßig über Produkte zu posten, aber auch neue Mitarbeiter zu begrüßen und Ruheständler in die Rente zu verabschieden. Auf der frisch überarbeitenden Webseite grüßen nun keine Stockfotos mehr, sondern Gesichter und Geschichten ech- ter Mitarbeiter.„Wir wollen einen authentischen Eindruck vermitteln, wer wir sind“, sagt Personalerin Natalie Sika. Insgesamt arbeiten bei STS inzwischen 150 Personen; 15 kamen 2021 neu hinzu. Tendenz steigend. Die Teilnahme an Berufsmessen – während Corona auch virtuell – ist obligatorisch. Texte von Stellenanzeigen werden individuell auf die Zielgruppe formuliert, der Bewerbungsablauf indi- viduell auf die Zielgruppe angepasst. Es gibt ein „Mitar- beiter werben Mitarbeiter“-Programm: Eine Geldprämie bei einer Neueinstellung, eine weitere bei überstandener Probezeit. Die Mitarbeiter werden regelmäßig über unternehmensin- terne Entwicklungen informiert, im vergangenen Jahr gab es eine Mitarbeiterbefragung zur Zufriedenheit. „Die Er- gebnisse werden wir nun nach und nach abarbeiten“, sagt Sika. So gibt es etwa Bedarf nach mehr Sportangeboten und geselligem Zusammensein. db StS-Geschäftsführer Christof Gulden IHK Hochrhein- Bodensee: Alexander Graf 07622 3907-213 alexander.graf@ konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg: Wolf-Dieter Bauer 07721 922-168 bauer@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Simon Kaiser 0761 3858-150, simon.kaiser@ freiburg.ihk.de Walter Vögele Pizzaparty am Freitag Beim Freiburger Sanitär-, Heizungs- und Solarspezialisten Wal- ter Vögele GmbH arbeiten Mitarbeiter mit den unterschied- lichsten Nationalitäten. Auch die Altersspanne ist groß und reicht von ganz jungen Azubis bis zum Mitarbeiter, der bereits seit 40 Jahren im Betrieb ist. „Auf dieses gemischte Team sind wir sehr stolz. Die Jungen lernen von den Alten, im Grunde haben wir ein richtiges Mentorenprogramm“, sagt Personal- chefin Melissa Vögele. Sie ist die Tochter von Geschäftsführer Bernhard Vögele, dessen Vater Walter den gleichnamigen Be- trieb gründete. Besonders stolz ist man auf den Kundenservice in den markant blauen Transportern, die bei Wasserschäden oder ähnlichem sofort zur Rettung eilen können. „Der Fokus bei der Mitarbeitersuche liegt darauf, potenziellen Bewerbern Lust auf unseren Betrieb zu machen“, sagt Bernhard Vögele. Der Betrieb verzichtet gänzlich auf monetäre Lockangebote. Um Aufmerksamkeit zu generieren, kombiniert Vögele Klassi- sches mit Modernem, zum Beispiel eine Werbekampagne auf Bäckertüten mit Gewinnspiel auf Socialmedia. Das Wich- tigste sei jedoch, dass Mitarbeiter sich wirklich wohl fühlen. „Schwierigkeiten werden sofort besprochen.Wir pflegen ein vertrauensvolles Verhältnis“, sagt der Chef. Gibt es Probleme etwa mit Sprachbarrieren, erledigt Melissa Vögele schon auch mal Telefonate mit Ämtern.Wenn jemand in der morgendlichen Besprechung Schmerzen in der Schulter erwähnt, kommt sofort das Angebot „dann ruf ich den Arzt für Dich an“. Aus dieser vertrauensvollen Atmosphäre entsprang die Idee mit den freitäglichen Treffen. Freitags, so gegen halb zwei, geht es gesellig zu in der Bötzinger Straße 74. Mal kocht jemand aus der Belegschaft, mal wird Pizza bestellt. Lustig ist es immer. Kommen kann, wer möchte. Danach beginnt das Wochenende. „Früher ins Wochenende gehen zu können, war einhelliger Wunsch“, sagt Bernhard Vögele. Die Lösung bedeutet nicht weniger Arbeitszeit, sondern mehr Eigenverantwortung: Die Monteure müssen nicht starr Stunden abarbeiten, sondern können während einer Montage selbst entscheiden, ob es sinnvoll ist, länger zu bleiben, um den Auftrag fertigzustellen, um am nächsten Tag nicht noch mal für eine halbe Stunde anfahren zu müssen. db Geschäftsführer Bernhard Vögele

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