Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'22 -Südlicher Oberrhein

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2022 REGIO REPORT   IHK Südlicher Oberrhein 17 Trahasch & Liebherr Präsidenten im Gespräch 19 Verleihung IHK-Förderpreis Inspirierender Student 20 Neues Format Online-Impulse als Plattform zum Voneinanderlernen 22 EU-Finanzierung für KMU Interreg VI und Titan-E am Start 24 Förderpreise Karriere mit Rückenwind 28 ValiKom Programm gegen den Fachkräftemangel 29 Umfrage zur Nachqualifizierung Welchen Beruf hätten Sie gerne? 30 Internationales Umweltzone in Straßburg & Carnet ATA wird digital 31 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT den kleinen Unternehmen den Zugang zu er- leichtern. Das bringt die Innovationsfähigkeit der gesamten Region voran. Genau das wurde in der „Zukunftsstrategie Südlicher Oberrhein“ der IHK, die wir 2020 veröffentlicht haben, ja stark bemängelt: die fehlende Innovationskraft in der Region. Mangelt es da bei den Unternehmen viel- leicht am Wissen um die Möglichkeiten? Liebherr: Tatsächlich müssen auch wir als IHK Südlicher Oberrhein diese Botschaft bei den Mitgliedern viel breiter streuen, das stimmt. Trahasch: In der Bundesregierung wird disku- tiert, die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation, kurz DATI, aufzubauen. Durch die DATI sollen Transferstrukturen entstehen, die nicht kurzfristig und für einzelne Projekte angelegt sind, sondern langfristig über Jahre. Dieser Vorschlag ist begrüßenswert. In regionalen Transferzentren sollen Hoch- schulen, Unternehmen und Kommunen ge- meinsam Innovationen entwickeln, zum Bei- spiel in der Digitalisierung oder Robotik. Oder im Bereich Energie, wo wir an der Hochschule Offenburg im Regionalen Innovationszentrum für Energietechnik schon jetzt zusammen mit dem Mittelstand innovative Energielösungen entwickeln. Das RIZ Energie ist gebaut und gefördert von Unternehmen aus der Region sowie mit Mitteln des Landes und der EU. Dort entsteht täglich Transfer im Sinne konkreter Innovationen. Das bringt den Wirtschaftsstandort voran und schafft Perspektiven für die Menschen vor Ort. Solche Transferzentren brauchen allerdings funktionierende Netzwerke, und die sollten wir in unserer Region stärken. Diese langfristigen Überlegungen sind wichtig, aber wie bekommen wir kurzfristig Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, eben damit solche langfristigen Projekte überhaupt entstehen können? Liebherr: Ich mache jetzt einfach mal einen ganz schnellen Vorschlag - ohne mich selbst einladen zu wollen: Ich nehme die Idee mit ins Präsidium, ob wir eine unserer nächsten Vollversammlungssitzungen an der Hochschu- le Offenburg und mit Einblick ins RIZ Energie machen. Die Botschaft, welche Möglichkei- ten es dort für unsere Unternehmen gibt, die müssen wir dann schnell über unsere Kanäle verbreiten. Trahasch: Sie sind sehr herzlich eingeladen! Und natürlich alle interessierten Unterneh- men. Kann so ein Termin über den Transferge- danken hinaus möglicherweise der Auftakt sein, um die Akteure in der Region zusam- menzubringen? Denn Fakt ist, dass wir einfach mehr Schlagkraft brauchen, um in Berlin oder Stuttgart sichtbarer zu werden oder um Fachkräfte auf den südlichen Oberrhein aufmerksam zu machen. Trahasch: Die HSO ist der gesamten Regi- on Südlicher Oberrhein verpflichtet, bezie- hungsweise der Trinationalen Metropolregion Oberrhein, auch wenn unsere Standorte in Offenburg und Gengenbach sind. Unsere Aufgabe, Innovationen zu treiben und Nach- wuchskräfte zu entwickeln, stellt sich von Waldshut und Lörrach über den Schwarzwald bis nach Achern und Bühl. Wenn wir unsere Region zukunftsfest machen wollen, müssen wir gemeinsam vorangehen. Das ist mir ein großes Anliegen für meine Amtszeit. Liebherr: Die IHK kann und muss da sicher auch einer der Treiber sein. Ich habe schon bald einen Termin mit der FWTM im Kalender und auch dort werde ich das Thema anspre- chen. Wir beide, Professor Trahasch und ich, haben jetzt das Startsignal gegeben. Jetzt müssen es mehr werden. Interview: naz »Um schlagkräftig zu werden und unseren Standpunkt anderen Regionen gegenüber zu finden, müssen wir gemeinsam vorangehen« Stefan Trahasch »Die IHK kann und muss sicher auch einer der Treiber sein« Eberhard Liebherr

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