Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Fertighäuser aus der Ortenau Wand an Wand Schwebende Teile Das Kinderlied von den fleißigen Handwer- kern braucht eine neue Strophe: Statt „Stein auf Stein“ heißt es bei Weberhaus „Wand an Wand“. Denn einzelne, im Unternehmen gefer- tigte Wandteile lässt der Kran vom Schwerlast- transporter über den Vorgarten auf die Baustelle schweben. Dort nehmen sie die Arbeiter in Empfang und bringen sie auf dem zuvor gegos- senen Fundament oder dem zuvor in die Grube gesetzten Fertigkeller an. So geht es Wand für Wand und später Deckenteil für Deckenteil bis zum Dach weiter. Nach und nach entsteht auf diese Weise ein Fertighaus der Weberhaus GmbH & Co. KG aus Rheinau-Linx. Das Unternehmen ist bundesweit die größte Einzelmarke für Fertig- häuser und in der Region mit Abstand Marktfüh- rer. Von den rund 1.300 Beschäftigten arbeiten gut 1.000 am Firmensitz in der Ortenau. Viele Varianten Das unten abgebildete Ausstellungshaus der Baureihe „generation5.5“ für Plusenergiehäu- ser gehört laut Marketingleiter Klaus-Dieter Schwendemann „seit Jahren zu den beliebtes- ten Baureihen und hat den größten Anteil an den verkauften Häusern“. Es verfügt über eine klassische Aufteilung – unten Wohnessbereich mit Küche, Abstellraum und Bad, oben drei Schlafzimmer und ein Bad – und ist besonders bei Familien beliebt. Die Bauherren können zwischen verschiedenen Größen, Grundrissen, Dachneigungen, Fenstern und vielem anderen wählen. „Es gibt kein Haus, das genau gleich noch einmal gebaut wird“, sagt Schwende- mann. Insgesamt hat Weberhaus fünf Baurei- hen im Portfolio, dazu kommen frei geplante Architektenhäuser. Das Unternehmen hat bislang mehr als 38.000 Objekte gebaut – vor allem Ein- und Zweifamilien-, aber auch Mehr- familienhäuser, Hotels und Firmengebäude. Die ersten drei verließen im Jahr 1961 das Werk des damals Zwei-Mann- Betriebs – ein Jahr, nachdem Hans Weber das Unterneh- men gegründet hatte. 700 Häuser im Jahr In der Produktion von Weberhaus in Rheinau- Linx riecht es nach Holz. Maschinen surren, klopfen und rattern. Nachdem die Architekten ein Haus mit einem Kunden geplant haben, zerlegen sie es gedanklich in die einzelnen Bauteile. Auf verschiedenen Produktionsstraßen werden diese dann gefertigt – am einen Ende der riesigen Halle Dachteile, am anderen De- ckenelemente, an wieder anderen Innen- und Außenwände. Maschinen schneiden die Holz- balken für die Außenwände zu, und Roboter setzen sie in vorgefertigte Rahmen. Dämm- material, aber auch Elektroleitungen werden eingefügt. Dann werden die Teile mit Holzfaser- dämmplatten und einem Grundputz versehen sowie Fenster oder Türen eingesetzt. Im Jahr 2020 hat das Familienunternehmen mehr als 700 Objekte an seine Kunden übergeben und rund 280 Millionen Euro erwirtschaftet. „Ein historisch guter Umsatz“, sagt Marketingleiter Schwendemann. Außerdem wurden so viele Objekte wie noch nie an Interessenten verkauft. Daher ist das Unternehmen beim Umsatz auch 2021 gewachsen. Schwendemann geht aber davon aus, dass „gestiegene Baupreise die Bilanz verhageln werden“. mae In der Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber nicht alle wissen, dass sie in der Region her- gestellt werden. Diesmal: Fertighäuser von Weberhaus Rheinau-Linx. 60 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2022 DIe letZte SeIte

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