Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

42 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 11 | 2021 UnterneHmen Kaiser Modehäuser in Freiburg schließen nächstes Jahr Gründe: Strukturwandel und Pandemie FREIBURG. Die nachricht hat in Freiburg für Bestürzung gesorgt: Die Kaiser modehäuser schließen 2022. Das Unternehmen ist das größ- te inhabergeführte modegeschäft Freiburgs mit drei Standorten in der Altstadt und 215 mitar- beitern. „Strukturwandel und Pandemie führen zur entscheidung der Geschäftsaufgabe im Laufe des kommenden Jahres“, heißt es in der Presse- mitteilung, in der zudem auf die „negative Zu- kunftsprognose“ der Häuser verwiesen wird. Laut Frank motz, geschäftsführender Gesellschafter und Inhaber der Kaiser modehäuser GmbH & Co. KG, „ist nicht abzusehen, wie die Umsatz- rückgänge der letzten Jahre in den kommenden Jahren ausgeglichen werden könnten“. Aktivitäten im Onlinehandel zum Ausgleich stationärer Um- satz- und Frequenzrückgänge in der Innenstadt seien aufgrund von retourenquoten von über 60 Prozent wieder eingestellt worden. „Das gesamte Geschäftsmodell rechnet sich leider nicht mehr“, sagte er. Den Grundstein für das Unternehmen hatte ernst Kaiser im Jahr 1948 gelegt, als er sein modehaus für Herrenoberbekleidung eröffnete. Seine Frau Zita Kai- ser hatte erst dort mitgearbeitet und 1960 dann ein eigenes Damenmodehaus eröffnet. Dieses hatte ihr Adoptivsohn Gerhard Kaiser bis zu seinem tod im Jahr 2018 weitergeführt, zuletzt gemeinsam mit den der- zeitigen Geschäftsführern Frank motz und Heinz-Peter Böker, ebenfalls mitglieder der Familie. mae Progress-Werk Oberkirch baut die Zentrale um Wachstum im Ausland OBERKIRCH. Der Standortumbau der Progress- Werk Oberkirch AG (PWO) ist in vollem Gange: „mit dem Zukunftsprogramm Operational excellence stärkt PWO weiter die Wettbewerbsfähigkeit des Pro- duktionsstandorts Oberkirch in der transformation der mobilitätsbranche“, heißt es in der Pressemittei- lung. Dieses beinhaltet den Umbau der Produktion (Supportbereiche werden beispielsweise integriert), das Straffen der Führungshierarchie sowie das An- passen dieser und der mitarbeiterzahl. ende 2020 hatte das Unternehmen angekündigt, dass 200 mit- arbeiter abgebaut werden sollen. PWO beschäftigt derzeit rund 3.000 mitarbeiter auf drei Kontinenten an fünf Produktions- und drei montagestandorten, davon 1.191 in Oberkirch (Stand 30. September, ende 2020 waren es in Oberkirch 1.419). Im August hatte PWO eine erfreuliche Geschäftsentwicklung im ers- ten Halbjahr gemeldet. Als Gründe wurden die starke entwicklung der internationalen Standorte sowie die Anpassungen in Oberkirch genannt. Im ersten Coronajahr 2020 setzte der Konzern 371,2 millionen euro (2019: 458,5 millionen euro) um. Das eBIt vor Währungs- und mit Sondereffekten betrug -8,1 millionen euro (2019: 22,1 millionen euro), be- reinigt um Sondereffekte, allen voran Kosten für die Personalreduzierung in Oberkirch, waren es 15,9 millionen euro. Der Free Cashflow konnte von 15 auf knapp 29 millionen euro gesteigert, die netto- verschuldung um knapp 29 auf 102,5 millionen euro gesenkt werden. mae Die Zentrale von PWO in Oberkirch-Stadelhofen. Prägt die Freiburger Innenstadt: das Kaiser- Damenmodehaus.

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