Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'21 -Südlicher Oberrhein

Anzeigenkompendium Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden Bauwirtschaft I Objekt-, Gewerbe-, Industriebau 69 MOHNKE | HÖSS Bauingenieure Beratende Ingenieure PartGmbB Basler Straße 115 D-79115 Freiburg Tel. 0761/211688-0 Fax 0761/211688-99 www.mh-bauingenieure.de INDUSTRIEBAU Bührer +Wehling bietet Ihnen gesamt- planerische Kompetenz bei Projekten jeder Größenordnung. Sollten Sie be- reits über eine Planung verfügen, prüfen wir diese gerne in Hinblick auf zusätzliche Potenziale und Opti- mierungen. KOMPETENT PLANEN www.buehrer-wehling.de Branche immer noch ein Minus von etwa 3 Prozent festzustellen. Immerhin zeige das, dass „wir in den letzten Monaten ein stückweit aufholen konnten“, sagt ZDB- Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa mit Blick auf die vom Statischen Bundesamt bekanntgegebenen Daten zur Konjunktur im Baugewerbe. Die Nachfrage im Woh- nungs- und zuletzt auch wieder im Wirt- schaftsbau habe die Baukonjunktur ge- stützt. Der Umsatz im Wohnungsbau habe mit minus 1,2 Prozent nur noch knapp un- ter dem Vorjahresniveau gelegen. Im Wirt- schaftsbau waren noch minus 2,2 Prozent zu verzeichnen gewesen. Auftragslage erfreulich Hingegen seien die Auftragseingänge in beiden Sparten gestiegen und hätten über dem Vorjahresniveau gelegen. Im Woh- nungsbau lagen die Orders etwa bei 15 Prozent, im Wirtschaftsbau bei circa 8 Pro- zent. Allerdings sei die Investitionstätig- keit der öffentlichen Hand verhalten. Der Umsatz läge hier bei um die 6 Prozent, die Auftragseingänge befänden sich mit 5 Pro- zent unterhalb des Vorjahresniveaus. Ins- besondere Kommunen fehlten aufgrund der Pandemie Mittel, sodass die Investi- tionsbereitschaft sinke. Die Bauwirtschaft appelliert daher an die Politik, den Ret- tungsschirm aufzustocken. Die Aussichten aufs zweite Halbjahr sind laut Pakleppa gedämpft. Grund dafür seien auch die momentanen Lieferengpässe. Die Branche habe mit Problemen in der Materialbe- schaffung und deutlichen Preiserhöhun- gen beim Einkauf zu kämpfen, berichtet der ZDB-Hauptgeschäftsführer. „Wir müssen in den nächsten Monaten weiter mit deutlich höheren Einkaufsprei- sen rechnen“, bemerkt er. Als Folge würden die Bauunternehmen künftig die Bauprei- se entsprechend anpassen müssen. Bereits im Juni hatten die Preise für Bauleistun- gen im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent zugelegt. Die reale Umsatzentwicklung lag zum Ablauf des ersten Halbjahres bei minus 7 Prozent – ohne diese Maßnahme wären die Einbußen noch größer gewesen. Nach ZDB-Zahlen lag der Umsatz im Bau- hauptgewebe in den Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern im ersten Halbjahr bei 41,3 Milliarden Euro. Das seien 3,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist gewesen. Bei den Auftragseingängen war mit 45,4 Mil- liarden Euro ein Zuwachs von 4,8 Prozent zu verzeichnen. Preisgleitklauseln hilfreich Die Baumaterialien werden knapper. Die Preise für Baustoffe wie Stahl, Kunststoffe und Holz klettern seit Monaten in die Höhe. Bauprojekte verzögern sich. „Die Lieferzei- ten betragen oftmals mehrere Monate. Zu- dem steigen die Preise stark an“, bestätigt Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bau- unternehmen (BVMB) fest. „Für laufende Projekte befürchten wir, dass sich Ausfüh- rungen eventuell ins nächste Jahr verlegen könnte.“ Wer eine Bauauftrag annehme, müsse die Entwicklungen auf den Roh- stoffmärkten bei seinem Angebot verstärkt beobachten. Lieferprobleme müssten frühzeitig angesprochen werden. Die offe- ne Kommunikation mit dem Auftraggeber sei vor der Angebotsabgabe wichtig. Eine Lösung könnten Stoffgleitpreis- klauseln in den Bauverträgen sein. Diese würden dazu beitragen, die Risiken un- kalkulierbarer Kosten abzufangen, so die Empfehlung des BVMB. Auch die Auftrag- geber sollten laut Fachverband drohende Verzögerungen bei ihren Haushalts- und Budgetplanungen berücksichtigen. Ins- besondere wenn die Bauzeiten über zehn Monate hinausgingen, sei es sinnvoll, die Risiken von volatilen Preisen zwischen den Vertragsparteien fair zu verteilen. Die neue Lage ist ungewohnt für viele Auftraggeber. Bisher sind laut BVMB viele noch zurückhaltend, Gleitklauseln in Aus- schreibungen und Verträge aufzunehmen, da sie einen erhöhten Aufwand bei der Anwendung der Klausel und der Abrech- nung der Leistungen befürchteten. Es sei langfristig aber klüger, Risiken über Gleit- klauseln aufzuteilen als Auftragnehmer in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu brin- gen, hebt Gilka die Vorteile hervor. Fortsetzung von Seite 66

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