Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

13 10 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten YOUNG AND BRAVE Raquel Neubig (40) hat eine Vorliebe für qualitativ hoch- wertige Baby- und Kindermode aus natürlichem Material und mit minimalistischem Design. Es bereitet ihr Freude, Kleidung, Spielzeug und Accessoires für ihre zwei eigenen und als Geschenke für andere Kinder auszuwählen. 2017 machte sie aus ihrem Faible ein Geschäft und gründete den Online-Concept-Store „Young and Brave“ , über den sie seitdem all dies vertreibt. Vergangenes Jahr zog sie mit ihrer Familie von Zürich nach Freiburg und eröffnete im Oktober in der Fischerau das gleichnamige Ladengeschäft. „Nachdem die ersten Monate lockdownbedingt etwas holprig waren, freue ich mich umso mehr, nun Kundinnen und Kunden persönlich begrüßen und beraten zu dürfen“, sagt sie und hofft, dass dies auch im Herbst und imWinter so bleibt. Bislang betreibt die Gründerin Onlineshop und Ladengeschäft allein. „Aber langsam brauche ich bei bei- dem Verstärkung“, berichtet sie. Das Know-how für ihre Selbstständigkeit hat sie sich übrigens vor der Geburt ih- rer Kinder angeeignet: Nach einem Event- und Marketing- Management-Studium arbeitete Raquel Neubig in einer Werbe- und Mediaagentur und unterstützte die Kunden unter anderem beim Onlinemarketing. mae BLACK F HOUSE Zwei Jahre hatte Annabell Unmüßig (36) ihr „ BlackF House “ vorbereitet, dann fiel die Eröffnung ausgerechnet auf den Beginn des zweiten Lockdowns vergangenen November. Immerhin: Ge- schäftsgäste durfte sie trotzdem in ihrem „Zwitter aus Hotel und Wohnung“ beherbergen, und so gelang der Start trotz widriger Umstände gar nicht so schlecht. Über den Winter waren etwa die Hälfte der 138 Apartments belegt, im Sommer nahezu alle ausge- bucht. Das Konzept – ein Mix aus Gemütlichkeit, Digitalisierung und Service – kommt an, das zeigen die Rückmeldungen der Gäs- te und der rund 40 Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter buchen, berichtet die Jungunternehmerin. Das Angebot richtet sich an alle, die ab zwei Nächten in der Stadt sind, für die Dauer eines Pro- jektes beispielsweise, Gastprofessorinnen, Ingenieure oder auch Handwerker. Ihnen will Unmüßig eine wohnliche Basis bieten. Die Räume sind voll ausgestattet, vom Löffel bis zum Handtuch, die Preise gestaffelt je nach Aufenthaltsdauer. Serviced Apartments, Boardinghäuser oder wie auch immer das Wohnen auf Zeit ge- nannt wird, gibt es schon lang. Auf Reisen ist Annabell Unmüßig ihnen immer wieder begegnet. Die eigene Gründungsidee reif- te im Hinterkopf, sagt sie. Als der Vater, Bauunternehmer Peter Unmüßig, ihr das passende Objekt auf dem Freiburger Güterbahn- hofareal zur Pacht anbot, wurde sie konkret. Annabell Unmüßig kündigte ihre Stelle als Projektmanagerin eines Immobilienkon- zerns und nahm einen siebenstelligen Kredit für Ausstattung, Ge- hälter sowie Dienstleistungen auf. Laut Businessplan wollte sie nach etwa drei Jahren die jetzige Auslastung erreichen.Weil es so gut läuft, sollen weitere Standorte in Freiburg und anderen süd- deutschen Städten folgen. kat Bild: Simone Schuldis/Neonair

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