Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '21 -Südlicher Oberrhein

45 9 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten EBM-Papst setzt auf Internationalisierung Rekordinvestitionen im laufenden Jahr MULFINGEN/SANKT GEORGEN. Die EBM-Papst Gruppe, Fa- milienunternehmen und nach eigenen Angaben weltweit führender Ventilatoren- und Motorenhersteller mit Hauptsitz in Mulfingen, schloss das Geschäftsjahr 2020/2021 mit einem Umsatzerlös von rund 2,1 Milliarden Euro ab und verzeichnete damit einen leichten Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr (rund 2,2 Milliarden Euro). Die Unternehmenszentrale in Mulfingen musste einen Umsatzrück- gang von 4,8 Prozent auf circa 1,06 Milliarden Euro (Vorjahr circa 1,11 Milliarden Euro) verbuchen, während der Standort Landshut mit 324,5 Millionen Euro (Vorjahr 320,8 Millionen Euro) ein leichtes Plus von 1,2 Prozent erzielte. Beim Tochterunternehmen EBM-Papst St. Georgen mit den Schwerpunkten Automobil, Antriebstechnik und Kompaktlüfter sank der Umsatz um 9,4 Prozent auf 477,2 Mil- lionen Euro (Vorjahr 527 Millionen Euro). Die Schwarzwälder mit weiteren Standorten in Herbolzheim (Automotive) und Lauf (Getrie- be) beschäftigten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 1.679 Mitarbeiter (Vorjahr 1.668). Auch in den USA sowie in Europa (ohne Deutschland) mussten unter anderem pandemiebedingt leichte Um- satzrückgänge hingenommen werden. Besser liefen die Geschäfte in Asien, wo der Umsatz zumindest leicht zulegte. Mit der Rekordinvestition von 182,7 Millionen Euro (Vorjahr 108 Millionen Euro) treibt EBM-Papst seine Internationalisierungsstra- tegie im laufenden Geschäftsjahr weiter voran. 106,8 Millionen Euro verbleiben im Inland, aber ein Anteil von 75,9 Millionen Euro wird im Ausland investiert. So entstehen in Mulfingen drei neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude für insgesamt 24 Millionen Euro. In der Fertigstellung befinden sich dort ein EMV-Laborzentrum (elektromagnetische Verträglichkeit), außerdem ein neues Werks- gebäude in Lauf. Auch im Bereich Forschung und Entwicklung hielt EBM-Papst seine Ausgaben konstant bei 114,7 Millionen Euro (Vor- jahr 114,3 Millionen Euro). Die Schwerpunkte lagen dort nach wie vor in den Bereichen Digitalisierung, Aerodynamik und -akustik, energieeffiziente Produktkonzepte sowie Ausbau der Elektronik- und Systemfähigkeit. Der Coronapandemie stellte sich das Unternehmen bereits ab Ja- nuar 2020 mit weitreichenden Maßnahmen wie Hygieneregeln, Teststrategien und mobilem Arbeiten. So konnte laut Pressemittei- lung während der gesamten Pan- demie die Belie- ferung systemre- levanter Bereiche (Medizintechnik, Lebensmittelin- dustrie, Kran- kenhäuser und Rechenzentren) aufrechterhalten werden. ak Bild: Marie Louisa Summer für ebm-papst KURZ NOTIERT Die Transco-Gruppe mit Hauptsitz in Singen hat die Mainsped Banse GmbH & Co. KG mit Sitz in Rüsselsheim übernommen. Der Kauf erfolgte laut Pressemitteilung in Form eines As- set Deals durch die Holdinggesellschaft Transco SuisseAG. Das übernommene Unternehmen wird als Transco Mainsped GmbH weitergeführt. In die neue Gesellschaft werden die rund 100 Be- schäftigten sowie das rollende Material, darunter mehr als 100 Trailer, übernommen. Das bisherige Mainsped-Management hält eine Minderheits- beteiligung und leitet weiterhin die Firma: Ralf Ossenbühl führt die Geschäfte, Thomas Banse ist Prokurist. Transco ist ein Logistikdienstleister mit 31 Standorten in zehn Ländern und rund 700 Mit- arbeitern. Geschäftsführender Gesellschafter ist Christian Bücheler. Die Bansbach GmbH , eine der großen mittel- ständischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerbe- ratungsgesellschaften in Deutschland, hat alleAn- teile an der Münchner O&R-Group übernommen, dessen Team aus Steuerberatern, Wirtschaftsprü- fern, Rechtsanwälten und CVAs (CertifiedValuati- on Analysts) besteht. Bansbach, dessen Hauptsitz Stuttgart ist, hat Standorte in Freiburg und ganz Baden-Württemberg, in Hessen, Sachsen sowie Thüringen und mit der Übernahme nun auch in Bayern. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Prüfungs- und Beratungshaus mit rund 50 Mil- lionen Euro Umsatz und über 400 Mitarbeitern. Den nach Firmenangaben bisher größten Einzel- auftrag in ihrer 18-jährigen Geschichte konnte die Offenburger Agentur Yupanqui für sich gewin- nen. Die 2003 gegründete „Agentur für kommuni- kative Zuspitzung“ hat den Zuschlag für die Erstel- lung des neuen Markenkonzepts und die visuelle Umsetzung für die Obere Metzgerei Franz Winterhalter GmbH aus Elzach erhalten. Das Auftragsvolumen wurde nicht genannt.Yupanqui ist spezialisiert auf strategische Markenführung und zählt derzeit sieben Mitarbeiter. Die EWS Elektrizitätswerke Schönau haben Anfang August eine Niederlassung sowie ihren EWS-Store in Freiburg eröffnet. In der Niederlas- sung im neunten Stock des neuenVolksbank-Are- als an der Bismarckallee arbeiten 25 der insgesamt mehr als 200 Mitarbeiter. Das Ladengeschäft im Erdgeschoss des Gebäudes soll laut Pressemit- teilung eine Anlaufstelle sein für Mitglieder, Kun- den und Interessierte, aber auch ein Treffpunkt für Klimaschutzakteure aus Wissenschaft, Politik und Kultur. Blick in die Produktion von EBM Papst.

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