Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '21 - Hochrhein-Bodensee
40 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2021 UNTERNEHMEN KURZ NOTIERT Die Schreiber Kunststofftechnik GmbH & Co. KG aus Steinach feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Das von Jörg Schreiber 2001 in Hofstetten gegründete Unternehmen Kunst- stofftechnik Schreiber fusionierte 2011 mit dem von Peter Schreiber 1973 gegründeten Konstruktionsbüro Schreiber. Seither reicht das Portfolio von der Artikeloptimierung über die Konstruktion von Spritzgusswerkzeugen bis hin zur Bemusterung und Serienproduktion in der Ein- und Mehrkomponentenspritzgusstechnik für Kunden quer durch alle Branchen, auch in- ternational. 2018 siedelte Schreiber nach Stei- nach in die neue 5.000 Quadratmeter große Produktionsstätte um. Rund fünf Millionen Euro investierte das 30 Mitarbeiter zählende Unternehmen in den Neubau, bei dem nach eigenen Angaben auf eine zukunftsfähige ökologische Ausrichtung gesetzt wurde. Unter anderem sind eine Photovoltaikanlage sowie eine Abwärmeheizung installiert. Durch ein effektives Recyclingkonzept würden die Pro- duktionsabfälle deutlich reduziert. Schreiber verzeichnete 2020 auch coronabedingt ein schwächeres Geschäft bei einem Umsatz von circa 4,4 Millionen Euro, geht aber davon aus, dies bis 2022 wieder auszugleichen. Das Energieunternehmen E.Optimum AG kooperiert mit der Software-as-a-Service- Plattform (SaaS) Powercloud GmbH , beide mit Sitz in Offenburg. Die Plattform ermög- licht automatisierte Prozesse in Vertrieb, Ab- wicklung und Abrechnung. Mithilfe dieser Ab- rechnungs- und Rechnungsprüfungsprozesse will das Energieunternehmen zusätzlich zu den derzeit 40.000 Unternehmens- nun auch Privatkunden gewinnen. Neben Strom- und Erdgasversorgung sowie digitalen Stromzäh- lern, Messstellenbetrieb und Beratung bietet E.Optimum auch Ladestationen für E-Autos und E-Bikes, Direktvermarktung für Strom aus EEG- Anlagen (EEG: Erneuerbare Energien Gesetz), Photovoltaiklösungen und Batteriespeicher an. Powercloud hat über 200 Kunden, für die sie rund acht Millionen Vertragsverhältnisse mit circa sechs Milliarden Euro Umsatz verwaltet. In der Juni-Ausgabe ist uns leider ein Feh- ler unterlaufen: Der Gründer und Inhaber der Emmendinger Onlinefabrik , die jüngst ihren 20. Geburtstag feierte, heißt natürlich Patrick Werner und nicht, wie von uns fälschlicher- weise behauptet, Patrick Kiefer. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Chiron ist 100 Jahre alt und wieder voll ausgelastet Optimismus zum Jubiläum TUTTLINGEN. „Wir haben die Krise hinter uns gelassen, die Neu- ausrichtung nahezu abgeschlossen und sind bereit für die nächsten 100 Jahre.“ Das sagte Carsten Liske, Vorsitzender geschäftsfüh- render Direktor (CEO) der Chiron Group, Mitte Juni anlässlich der virtuellen Hausmesse „Open House Online“ vor der Presse. Seit März/April seien die Werke in Tuttlingen und Neuhausen ob Eck wieder voll ausgelastet, die Kurzarbeit habe beendet werden kön- nen. Liske rechnet damit, Ende 2021 wieder das Niveau von 2019 erreicht zu haben und dann auch bald wieder den Rekordumsatz von 500 Millionen Euro aus dem Jahr 2018. 2020 verbuchte Chiron angesichts der Coronapandemie vor allem im Bereich Automotive deutliche Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr, wenn auch geringere als der Branchenschnitt. Zahlen nannte Liske nicht. Bereits 2019 war der Umsatz von Chiron angesichts der Krise der Automobilindustrie um elf Prozent auf 443 Millionen Euro einge- brochen. Diese Branche zählt neben Maschinenbau, Medizin- und Präzisionstechnik, Luft- und Raumfahrt sowie Werkzeugherstellung zu den wichtigsten Kunden des Spezialisten für CNC-gesteuerte, vertikale Fräs- und Fräs-Dreh-Bearbeitungszentren sowie Turnkey- Fertigungslösungen. Im Rahmen der Neuausrichtung verkaufte Chi- ron vergangenes Jahr die Scherer Feinbau GmbH in Bayern. Alle anderen deutschen Einheiten der Gruppe, allen voran die Stama Maschinenfabrik GmbH, samt der Marken Chiron, Stama und CMS wurden hingegen in der Chiron Group SE verschmolzen. Mit dem Kauf der Schweizer Mecatis SA kam zudem die Marke Factory 5 hinzu. Neuheiten aller Marken präsentierte Claus Eppler, Leiter Forschung und Entwicklung (CTO), vor der Presse. Er schwärmte von deren Präzision und wies auf das breite, auf dem Baukastenprinzip basierende Produktprogramm des Unternehmens hin. Vor 100 Jahren startete Chiron übrigens als Handwerksbetrieb für chirurgische Instrumente – so, wie es für Tuttlingen damals typisch war. Etwa 30.000 verschiedene Produkte finden sich in einem Kata- log der Anfangsjahre. Im Laufe der Zeit probierte das Unternehmen verschiedenes aus – so nach dem Zweiten Weltkrieg auch kurz die Produktion kleiner Automobile. Einen Wendepunkt markiert laut Unternehmenschronik der Einstieg der Düsseldorfer Hoberg & Driesch-Gruppe, die 1957 Gesellschafter wurde: Ab 1958 ent- wickelte und produzierte Chiron Baueinheiten zum Bohren, Fräsen und Gewindeschneiden, 1961 wurden die ersten Sondermaschinen ausgeliefert, und 1972 entstanden die ersten Bearbeitungszentren. Längst zählt Chiron zu den weltweit führenden Anbietern in diesem Bereich. 2.100 Mitarbeiter sind in der Gruppe beschäftigt, die meis- ten von ihnen in Tuttlingen und Neuhausen ob Eck. mae Bilder aus der Firmengeschichte und eine Chrono- logie gibt es unter www.wirtschaft- im-suedwesten. de/2021/07/01/ optimismus-zum- jubilaeum/ Eine Chiron- Mitarbeiterin an einem Bearbei- tungszentrum der Baureihe DZ 28, die das Unternehmen im Juni präsentierte.
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