Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '21 - Hochrhein-Bodensee

38 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2021 UNTERNEHMEN KURZ NOTIERT Das Medizintechnik-Unternehmen Intuitive Sur- gical hat eine Fläche von 30.000 Quadratmetern im Freiburger Industriegebiet Nord gekauft. Auf dem ehemaligen Cerdia-Gelände, das die Freiburg Nördlicher BreisgauWirtschaftsimmobilien GmbH & Co. KG erworben hatte und nun veräußert hat, soll laut Dirk Barten, Geschäftsführer von Intu- itive Deutschland, die neue Europazentrale des US-Konzerns entstehen. Dieser ist laut eigener Aussage weltweiter Technologieführer und Pio- nier der roboterassistierten minimalinvasiven Chi- rurgie. Am Freiburger Flugplatz betreibt das Un- ternehmen bereits seit 2019 seinen Vertriebssitz für Mittel- und Osteuropa sowie ein Schulungs- zentrum. Außerdem unterhält Intuitive Surgical in Emmendingen einen Produktionsstandort, die Intuitive Surgical Optics GmbH. Sie ist aus einem Geschäftsbereich der Denzlinger Firma Schölly entstanden, den Intuitive 2019 gekauft hatte. Der neue Campus in Freiburg soll ab 2022 gebaut wer- den, 60 Millionen Euro werden investiert. Der Offenburger Unternehmer Rainer Groß be- richtet von einer sehr guten Entwicklung seiner jüngsten Firma: Die Elektro Mobile Deutsch- land GmbH, die er vor zwei Jahren zusammen mit seinem Bruder Peter Groß gegründet hat, wachse stark und profitiere von dem Boom der E-Bikes und E-Scooter vor allem seit Beginn der Coronapandemie. So ist die Mitarbeiterzahl seit der Gründung von vier auf nun fünfzehn gestie- gen. Die Elektro Mobile Deutschland GmbH ver- treibt über eine Onlineplattform verschiedene Elektrofahrzeuge wie E-Scooter, E-Cargobikes und E-Bikes. Darunter sind auch Jeep-E-Bikes, die das Unternehmen als „exklusiver Vertragspart- ner für Deutschland, Österreich und die Schweiz vertreibt“, wie Groß betont. Er freut sich daher darüber, dass das Faltrad „Jeep Fold FAT E-Bike FR 7020“ (Bild) im Frühjahr vom Focus E-Bike- Magazin mit einem Design & Innovation-Award ausgezeichnet wurde. Bereits seit dem Jahr 2001 betreibt Rainer Groß die „ tema GmbH & Co. KG “, die unter der Domain „handyservice.de “ Mobilfunkprodukte samt Verträgen online ver- treibt und nach eigenen Angaben der größte Mobilfunkversand Deutschlands ist. Rund 100 Mitarbeiter sind beschäftigt. RVF kann Verluste dank Rettungsschirm ausgleichen Viel weniger Fahrgäste FREIBURG. Einbrüche der Fahrgastzahlen im öffentlichen Nah- verkehr „in bisher ungekanntem Ausmaß“ verzeichnete der Regio- Verkehrsverbund Freiburg (RVF) ab März vergangenen Jahres. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens für 2020 hervor. Im ganzen Jahr ging die Fahrgastzahl um 41 Prozent zurück. Die Zahl der Fahrten betrug damit nur noch 73 Millionen. Die Fahrgelderlöse sanken im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf rund 78 Millio- nen Euro. Dazu kamen Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg sowie des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg in Höhe von rund neun Millionen Euro. Insgesamt verteilte der RVF knapp 88 Millionen Euro an die beteiligten Verkehrsunternehmen. Das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings konnte das Defizit zu den Vorjahreseinnahmen „zu einem großen Teil durch den Rettungs- schirm von Bund und Land aufgefangen, so dass die Unternehmen ihr gewohntes Fahrplanangebot im Jahr 2020 aufrechterhalten konnten“, wie es in der Pressemitteilung des RVF von Ende Mai heißt. Nicht nur wirtschaftlich gesehen war 2020 für den RVF herausfordernd: Die Fahrpläne mussten immer wieder an geänderte Schul- oder Schichtzeiten angepasst und umfangreiche Hygiene- sowie Schutz- maßnahmen eingeführt werden. Weiter verfolgt worden sei die Digi- talisierungsstrategie – der kontaktlose Ticketkauf per Smartphone habe pandemiebedingt geboomt. sum Herausforderndes Jahr für Reichenau-Gemüse Mehr Direktverkauf REICHENAU. Die Erzeugergenossenschaft Reichenau-Gemüse blickt auf ein „herausforderndes Gemüsejahr 2020“, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt. Als Beispiele nennt Vor- stand Johannes Bliestle Umsatzeinbrüche im Bereich der Gastro- nomie und den Einreisestopp für Erntehelfer aus dem EU-Ausland kurz vor Start der Frischgemüsesaison 2020. Dagegen konnte der Umsatz im Einzelhandel und auf Wochenmärkten gesteigert werden. „Verbraucher entdecken in der Krise Gemüse in Bioqualität neu für sich, nachhaltig erzeugtes regionales Frischegemüse erfährt neue Wertschätzung“, sagt Bliestle. Dies führt dazu, dass die Genossen- schaft ihren Bioanteil von 40 Prozent im vergangenen auf 50 Prozent in diesem Jahr erhöhen will. Ihr gesamter Warenumsatz stieg 2020 um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte ein Volumen von 28,5 Millionen Euro. Rund die Hälfte des wertmäßigen Umsat- zes stammt aus den Gärtnersiedlungen in Singen/Beuren, Aach und Mühlingen. Zur Genossenschaft Reichenau-Gemüse gehören insgesamt 60 Mitgliedsbetriebe. sum Ernte der Mit- gliedsbetriebe der Genos- senschaft Reichenau- Gemüse.

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