Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'21 -Südlicher Oberrhein
46 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2021 UNTERNEHMEN FREIBURG. Pandemiebedingt fuhren viele Unter- nehmen 2020 ihre Produktion zeitweise herunter und verbrauchten somit weniger Strom. Dies hatte negative Auswirkungen auf die Geschäfte der Energieversorger und somit auch die der Freiburger Badenova AG & Co. KG im vergangenen Jahr. Deren Stromabsatz ging von rund 3,68 Milliarden Kilowattstunden (kWh) 2019 auf rund 3,12 Milliarden kWh 2020 zurück. Der Erdgas- absatz sank vor allem wegen des milden Winters von rund 10 auf knapp 7,4 Milliarden kWh. Das wesentlich kleinere Wasser- und Wärmegeschäft blieb mit einem Absatz von 21 Millionen Kubikmeter (2019: 20,1 Mil- lionen Kubikmeter) beziehungsweise 317,5 Millionen kWh (2019: 317,2 Millionen kWh) in etwa auf Vorjah- resniveau. „Maßnahmen zur Ergebnissicherung, geringe Wech- selquoten und Neukundengewinne besonders im Pri- vatkundenvertrieb sorgten für ein gutes Vertriebser- gebnis im herausfordernden Coronajahr“, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Thorsten Radensleben. Der Umsatz betrug 1,01 Milliarden Euro (2019: 1,08 Milli- arden Euro), die Bilanzsumme 848,7 Millionen Euro (2019: 833,6 Millionen Euro), der Jahresüberschuss 54,1 Millionen Euro (2019: 52,2 Millionen Euro) und der Bilanzgewinn 52 Millionen Euro (2019: 53,3 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresende bei 33,7 Prozent (2019: 34,3 Prozent). Ende 2020 waren bei Badenova 1.557 Mitarbeiter beschäftigt (2019: 1.452), darunter 74 Auszubildende (2019: 67). Badeno- va investierte 2020 vor allem in Netze und Infrastruktur 97,8 Millionen Euro (2019: 113,8 Millionen Euro), davon beispielsweise 38,1 Millionen Euro in den Erdgas- und 22,3 Millionen Euro in den Strombereich. Auch rund 40 E-Ladesäulen für Pkw sowie etliche für E-Bikes wurden gebaut. Außerdem treibt Badenova verschiedene innovative Projekte voran: Die Unternehmenstochter Wärme- plus errichtet in den kommenden vier Jahren „ein Wärmenetz der vierten Generation“ in den Freiburger Stadtteilen Haslach und Vauban. Für den neuen Wär- meverbund Freiburg-Süd soll die Abwärme aus der Produktion der Schwarzwaldmilch GmbH genutzt und bestehende Heizkraftwerke sollen vernetzt werden. Zudem sollen auch Bestandsgebäude und nicht nur wie sonst üblich Neubauten mit Abwärme versorgt werden. Das 36-Millionen-Euro-Projekt wird vom Bun- deswirtschaftsministerium wegen seines Pilot- und Vorbildcharakters gefördert. Badenova Wärmeplus untersucht derzeit zudem die Potenziale für die Tiefengeothermie in der Region rund um Freiburg. Im Mai wurden dabei mit einem Helikopter Informationen über das dortige Erdmagnetfeld gesam- melt. Das Regierungspräsidium hatte dem Unterneh- men im April die Erlaubnis erteilt, in einem festgelegten Gebiet zwischen Freiburg, Breisach und Müllheim die Ressourcen für Tiefengeothermie mit verschiedenen Methoden zu erkunden. mae Kur +Reha wächst Zwei neue Kliniken im Verbund FREIBURG. Die Kur +Reha GmbH ist zum Jahresbeginn gewachsen: Zwei weitere und damit insgesamt zwölf Kliniken gehören nun zu dem Unternehmensverbund, dessen Verwaltungszentrale in Freiburg sitzt. Hinzuge- kommen sind die psychosomatische Rehaklinik Buching im Ostallgäu und die Mutter-Kind-Klinik Nordlicht in Ho- rumersiel an der Nordsee. Sie ist die achte Mutter-/ Vater-Kind-Klinik von Kur +Reha; Buching das dritte Haus mit psychosomatischem Schwerpunkt. Außerdem gehört ein medizinisches Versorgungszentrum zum Verbund. Kur +Reha ist eine Tochtergesellschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. Die eigen- ständige GmbH entstand 1990 als Ausgründung und hat sich zum Profi auf dem Gebiet der gesundheitlichen Rehabilitation und Prävention entwickelt. Mit der Erwei- terung beschäftigt das Unternehmen nun rund 1.000 Frauen und Männer (vorher: 850). Die Gesamtzahl der Betten stieg von 1.300 auf 1.600. Potenziell könnten die Einrichtungen jetzt 584.000 Übernachtungen pro Jahr bieten. Vergangenes Jahr haben 6.300 Erwachsene und 12.350 Kinder das Angebot von Kur +Reha genutzt. Da- mit hat der Verbund rund 50 Millionen Euro umgesetzt. Wie sich die Zahlen dieses Jahr entwickeln, hängt auch von der Pandemie ab. kat Ein Helikopter hat im Mai im Auftrag der Badenova rund um Freiburg Informationen über das Erdmagnetfeld gesammelt. Dies dient dazu, Potenziale für die Tiefengeo- thermie in der Region rund um Freiburg auszuloten. Bild: terrascan airbone. Badenova macht 2020 pandemiebedingt weniger Geschäft Weniger Strom- und Gasabsatz, mehr innovative Projekte
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