Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'21 -Südlicher Oberrhein

43 6 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Westiform übernimmt Sparte von Swarco Leuchtschilder nun auch für Supermärkte ORTENBERG. Die Ortenberger Westiform Gruppe hat zum 1. Mai die Sparte Kommerzielle Beleuchtungsschil- der („Corporate Design Elements“) der Swarco Dam- bach GmbH aus Gaggenau übernommen. Im Rahmen des sogennanten Carve-outs ging das gesamte Produkt- portfolio dieses Bereichs einschließlich der dort tätigen rund 20 Mitarbeiter an Westiform über. Als Dambach CDE GmbH soll das Unternehmen nun eigenständig am Markt agieren. Geschäftsführer ist Ralf Schleh, bislang „Head of Purchasing“ bei Westiform. Westiform stellt visuelle Kommunikationsmittel her, also Leucht- und Großwerbeanlagen sowie Beschrif- tungen. Kunden sind beispielsweise Autohäuser oder Flughäfen. Das Unternehmen hatte 2019 Insolvenz anmelden müssen, wurde 2020 vom Finanzinvestor Pentapart übernommen und ist seit August 2020 wie- der unter seinem Namen tätig. „Durch den Erwerb der Dambach CDE GmbH können wir unter Beweis stellen, dass Westiform nach der Insolvenz zurück im Markt ist“, sagt Christian Dreser, Geschäftsführer der Westi- form Germany GmbH. Mit dem Zukauf stabilisiere man „in einem durch die Pandemie weiterhin anspruchsvol- len Markt“ die Positionierung der Gruppe und ergänze den Kundenkreis um den Lebensmitteleinzelhandel. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in den nächsten Monaten optimistisch in die Zukunft schauen können“, so Dreser. Die Motivation zum Verkauf der Sparte be- gründet Swarco-Dambach-Geschäftsführer Thorsten Kern mit der Kundenstruktur. Die sei bei Beleuchtungs- schildern eine völlig andere als im Kerngeschäft von Swarco, der Verkehrstechnik. Daher hält Dreser „die Veräußerung für den konsequenten Schritt“. Die Westiform-Gruppe wächst mit dem Erwerb auf etwa 150 Mitarbeiter und plant im nächsten Jahr einen mittleren zweistelligen Millionenumsatz. ine Systemkalibrierdienst wird 25 Spezialisten fürs Messen HORNBERG. Von A wie Aerospace bis Z wie Zahn- radfabrik: Die Kunden der Systemkalibierdienst GmbH (SKD) stammen aus allen Bereichen der Wirtschaft. Denn kalibriert, gemessen und geprüft wird überall. Viele Kalibrierungen macht der mobile Kalibrierdienst, der in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiert, vor Ort. Die fünf Mitarbeiter sind dafür deutschlandweit unterwegs, beispielsweise bei Pharmafirmen, Kfz-Betrieben oder Unternehmen der Luftfahrtindustrie. Dabei umfassen die Dienstleistungen des kleinen Hornberger Unternehmens die Messgrößen Drehmoment sowie -zahl, Kraft, Elektrik, Temperatur, Länge und vor allem Druck. Für letztere wurde der SKD wenige Jahre nach der Gründung vom Deutschen Kalibrierdienst (DKD) akkreditiert. Elektromeister Johann Rottler und Jürgen Steininger, Elektrogerätemechaniker sowie technischer Betriebs- wirt, die sich von ihrem vorherigen Arbeitgeber kannten, haben den SKD 1996 zunächst in Gutach gegründet, 2005 zog er in größere Geschäftsräume nach Hornberg. Vergangenes Jahr hat das Kalibrierlabor den Generatio- nenwechsel eingeleitet: Johann Rottler (jetzt 67) ist in den Ruhestand gegangen, zwei junge Führungskräfte sind nachgerückt: Alejandro Franco Romero (36) und Sebastian Hofmeier (25) sind nun Prokuristen und Ge- sellschafter. Franco Romero ist technischer Zeichner, hat als 3D-Messtechniker gearbeitet und kam 2014 zum SKD. Hofmeier ist Quereinsteiger. Der gelernte Restau- rantfachmann hat beim Öschberghof in der Veranstal- tungsorganisation gearbeitet, ehe er über ein Praktikum zum SKD kam. Voraussichtlich in zwei Jahren, wenn Jür- gen Steininger (64) sich zur Ruhe setzt, übernehmen die beiden die Geschäftsführung. Romero kümmert sich um den technischen Part, Hofmeier ums Administrative. Ihre Pläne: Das Labor in Hornberg vergrößern, die Akkreditie- rung erweitern und das Fachgebiet Druckmesstechnik sowie den Prüfmittelhandel ausbauen. ine Franco Romero bei der Kalibrierung von Druck- messgeräten. Die Westiform-Gruppe ergänzt mit der Übernahme ihren Kundenkreis um den Lebensmitteleinzelhandel.