Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'21 -Südlicher Oberrhein

38 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2021 UNTERNEHMEN Institut für Managementsysteme: 25 Jahre Beratung für Zertifizierungen Fahrschule für Unternehmen DENKINGEN. Menschen, die ihr Unternehmen nicht kennen, erklärt Stephanie Efinger ihre Arbeit so: „Wir sind praktisch die Fahrschule für Unternehmen“, sagt die Geschäftsführerin der Institut für Management- Systeme GmbH (IMS) aus Denkingen im Landkreis Tuttlingen. „Wir erklären den Kunden die Basics, ge- ben ihnen Tipps und Kniffe für die tägliche Arbeit. Wir bereiten sie vor, und am Ende kommt die Prüfstelle und nimmt die Zertifizierung ab.“ Das klingt sehr einfach, tat- sächlich sind die Prozesse, bei denen IMS Unternehmen unterstützt, sehr komplex. Es geht um Qualitätsmanage- ment, Normen, Siegel und Zertifizierungen für alle Bran- chen außer Chemie und Pharma. Der Schwerpunkt liegt, der Wirtschaftsstruktur in der Region entsprechend, auf metallverarbeitenden Betrieben und Maschinenbauern. Auch einige Brauereien zählen zum Kundenkreis. „Und wir haben auch schon ein Atomkraftwerk beraten“, be- richtet Stephanie Efinger. Die gelernte Industriekauffrau arbeitet seit 2003 in dem Unternehmen, das dieses Jahr sein 25. Jubiläum feiert. Ihre Eltern Sigrid und Peter Rittchen, die zuvor beide beim Steinbeiszentrum für Qualitätswesen in Gosheim gearbeitet hatten, haben das Institut für Management- systeme 1996 gegründet. Der Vater starb 2008, die Mut- ter führte den Betrieb weiter. 2015 rückte Stephanie Efinger in die Geschäftsführung auf. Seit Anfang 2020 ist sie auch Mehrheitsgesellschafterin. Ihre Mutter bleibt geschäftsführende Gesellschafterin, hat sich aber aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Der Firmensitz ist seit 2019 in Denkingen, wo es auch eigene Schulungs- räume gibt. Denn interne wie externe Seminare für die Mitarbeiter ihrer Kunden sind ein wesentlicher Bestand- teil der Arbeit des IMS. „Die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen ist für uns sehr wichtig, außerdem sollen die Unternehmen verstehen, warum ein Managementsystem nur Vorteile hat“, erklärt Stephanie Efinger. Sie und die anderen fünf IMS-Berater durchleuchten Unternehmen gründlich. „Wir nehmen einfach alles unter die Lupe“, sagt Efinger. Sie beschreiben und dokumentieren Prozes- se, bringen sie in Schaubilder, schlagen Optimierungen vor. Etwa 80 Projekte zählt das IMS pro Jahr, insgesamt bereits über 700. Ein besonderes Projekt war Ende 2020 die Zertifizierung der Stadtwerke Schramberg. Die brauchten, um an EU-Ausschreibungen teilnehmen zu können, ein Umweltzertifikat. Und zwar sehr schnell. Deshalb zog das IMS den Prozess, der normalerweise ein halbes Jahr dauert, in nur zwei Monaten durch. Auch insgesamt war 2020 – trotz oder vielleicht sogar wegen Corona – ein erfolgreiches Jahr fürs IMS. „In wirtschaft- lich schlechten Zeiten sind die Unternehmen offener für Unterstützung und Beratung, als wenn sie sich vor lauter Aufträgen nicht retten können“, berichtet Efinger. Selbstverständlich sind die Zertifizierungsspezialisten auch selbst mehrfach zertifiziert. Die Vorbereitung dafür leisten sie selbst, die Prüfung nehmen natürlich andere ab. Das ist, um im anfänglichen Beispiel zu bleiben, wie wenn der Fahrlehrer zum TÜV geht. kat Stephanie Efinger (links) und ihre Mutter Sigrid Hahnel (früher Rittchen) führen zusammen das Institut für Management- systeme, das Unterneh- men vor allem bei Zertifi- zierungen unterstützt. Finanzkanzlei in Südbaden wächst weiter Umzug im Juli AUGGEN. Trotz Pandemie hat die Finanzkanzlei in Südbaden GmbH & Co. KG (FKIS) ihren Umsatz ver- gangenes Jahr gesteigert. Der Finanzdienstleister aus Auggen hat 2020 Kredite in Höhe von 175 Millionen Euro vermittelt (2019: 150 Millionen). Man habe so etwa 450 Haushalten geholfen, den Traum vom Ei- genheim zu verwirklichen, teilt die FKIS in einer Pres- semeldung mit. Kern dieses Erfolgs sei die Vielzahl an Baufinanzierungsangeboten, die auf einer besonderen Plattform zusammengeführt werden, betonen die bei- den Geschäftsführer Tobias Martin und Stefan Keller. Zusammen mit ihrem Partnerunternehmen, der Finanz- kanzlei am See in Überlingen, hat die FKIS 2020 ein finanziertes Kreditvolumen von mehr als 350 Millionen Euro erreicht. Die FKIS wurde 2017 gegründet, hat sich auf Darle- hen für Immobilienfinanzierungen über Transaktions- plattformen spezialisiert und beschäftigt derzeit elf Mitarbeiter. Im Lauf des Jahres sollen weitere hinzuge- kommen. Der für das Wachstum nötige Raum entsteht parallel: Seit Oktober baut die FKIS am südlichen Orts- rand Auggens direkt an der B3 für rund 2,1 Millionen Euro ein neues Firmengebäude. Der dreigeschossige Holzbau soll im Juli fertig sein. Die FKIS will dann das erste und zweite Obergeschoss beziehen, ins Erdge- schoss soll eine Café- und Wein-Bar kommen. ine

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