Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 6 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten E rek Speckert gehört nun der Vollver- sammlung an. Der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Hugo Kern und Liebers in Schramberg tritt die Nachfolge von Klaus Scheuble an, der als Kaufmännischer Geschäftsführer bei Hugo Kern und Liebers aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Damit endete auch Scheubles Mitgliedschaft in der IHK-Vollversammlung. Speckert, der einstimmig gewählt wurde, übernimmt den frei gewordenen Sitz in der Vollversammlung aus der Wahlgruppe 1 „In- dustrie“, Westlicher Landkreis Rottweil. Er hat vor der Übernahme der Geschäftsfüh- rerposition bei Hugo Kern und Liebers weit- reichende Erfahrungen im Automobilsektor und anderen Industriezweigen gemacht. Au- ßerdem war er mehrere Jahre in China und Japan tätig. „Verschlechterungen für den Mittelstand“ „Keine zweite Industrienation ist so intensiv in internationale Lieferketten eingebunden wie Deutschland. Das Lieferkettengesetz bringt definitiv Verschlechterungen für unseren Mit- telstand“, kritisierte IHK-Vizepräsident Stef- fen P. Würth das kürzlich verabschiedete Ge- setz. Eingriffe in dieses Beziehungsgeflecht müssten vom Gesetzgeber mit hoher Sorgfalt und mit Fokus auf die praktischen Auswir- kungen in mittelständischen Unternehmen vorgenommen werden. „Beides verkennt die Bundesregierung bei ihrem Bemühen, Liefer- ketten stärker zu regulieren.“ Jedes IHK-Mitglied hafte nach dem Gesetz für Verstöße innerhalb seiner eigenen Liefer- kette. Somit müsse jeder Betrieb sämtliche Lieferanten nach Kriterien überprüfen, die noch gar nicht definiert und mit den EU- Nachbarländern abgestimmt seien, bemän- gelte der IHK-Vizepräsident. Im schlimmsten Fall könnten Betriebe aus fremden Ländern einen Schadenersatzanspruch gegen heimi- sche Mittelständler geltend machen, von deren Sachverhalt diese noch gar keine Kenntnis haben. „Die zentrale Frage ist: In welcher Form hat ein mittelständischer Betrieb überhaupt die Möglichkeit, auf Vorprodukte bewusst Ein- fluss zu nehmen?“ Hier sollten alle in der Lieferkette vorhandenen Partner vertraglich eingebunden werden. Es sei allerdings un- klar, wie das der Mittelstand einhalten soll. „Hier wird der Willkür Tür und Tor geöffnet“, so Steffen P. Würth. Die Frühjahrssitzung der Vollver- sammlung der IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg hat im virtuellen Format stattgefunden. Schwer- punkte waren das neue Lieferket- tengesetz und Infrastrukturthe- men. Außerdem wurde eine neues Mitglied zugewählt. Themen der virtuellen Frühjahrsitzung der IHK-Vollversammlung Lieferketten, Breitband, Mobilfunk Bild: Jan Becke - Adobe Stock

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