Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'21 -Südlicher Oberrhein

35 5 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Unternehmen Haben die Chance in der Krise erkannt: Mike Schneider (links) und Tobias Sennrich vom Breisacher Architekturbüro Sennrich&Schneider. Bilder: Thomas Kunz Managt den „Dienstradboom“, der 2020 ein- setzte: Jobrad-Geschäftsführerin Andrea Kurz. Große Unternehmen Jobrad FREIBURG. „Im Fall der Firma könnte man glauben, es gebe den Jobmotor im Abo“, schrieben wir 2016, als Jobrad, damals noch unter dem Namen Leaserad, den Jobmotor zum dritten Mal insgesamt und zum ersten Mal in der mittleren Kategorie gewann. Zu dem Zeitpunkt zählte das 2008 von Ulrich Prediger gegründete und auf Dienstrad- leasing spezialisierte Freiburger Unternehmen rund 50 Beschäftigte. Fünf Jahre und drei weitere Jobmotoren (2017, 2018 und 2020) später ist Jobrad längst in die Gruppe der großen Unternehmen aufgerückt. Die Belegschaft hat sich 2020 fast verdoppelt und lag im April bei rund 500. „Im Coronajahr setzte ein regelrechter Dienstradboom ein“, berichtet Andrea Kurz, die seit Herbst 2020 Teil der Geschäftsführung ist. Jobrad zählt mittlerweile mehr als 30.000 Arbeitgeber zu seinen Kunden, vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Großkonzern. „Uns war deshalb schnell klar, dass wir mit Hochdruck weiter rekru­ tieren müssen“, sagt Kurz. Denn es fehlten Mitarbeiter in allen Bereichen. Aber wo findet man so viele neue Leute? Jobrad nutze selbstverständlich die üblichen Recruitingkanäle, -plattformen und -events, so Kurz. Häufig ergäben sich Neueinstellungen zudem über Empfehlungen aus dem eigenen Haus. „Viele bewer- ben sich bei uns, weil sie von Freunden, Familie oder Bekannten, die bereits im Unternehmen sind, Gutes über Jobrad und von aktuellen Ausschreibungen gehört haben“, sagt Kurz. Die Mitarbeiter verteilten sich zwi- schenzeitlich nicht nur auf mehrere Gesellschaften – Jobrad GmbH, die Jobrad Leasing GmbH und Jobrad Holding GmbH – son- dern auch viele Gebäude. Deshalb hat die Firmengruppe für ihre Zen- trale ein neues Gebäude auf der Freiburger Bahnhofsachse gemietet, ein weiteres ist im Bau. Denn das Wachstum soll weitergehen. Für das laufende Jahr rechnet man in Summe wieder mit deutlich mehr als 100 Neueinstellungen. kat Neue Stellen Mittlere Unternehmen Architekturbüro Sennrich & Schneider BREISACH. Nach vielen Jahren Hochkonjunktur ist Fachkräfte- mangel ein großes Thema im Bauwesen und somit auch bei Archi- tekten. „Vor Corona war es schwer, Leute zu bekommen“, sagt Mike Schneider, der gemeinsam mit Tobias Sennrich das Architekturbüro Sennrich&Schneider führt. Als die Pandemie die Branche vorüber- gehend in Schockstarre versetzte, haben die Breisacher schnell gemerkt, dass der Markt in Bewegung kommt und in der Krise ihre Chance liegt. Sie rührten erst recht die Werbetrommel, akquirier- ten einerseits neue Projekte und suchten andererseits zusätzliche Mitarbeiter. „Es hat geklappt“, berichtet Schneider. Das Büro konnte vergangenes Jahr viele Stellen besetzen, auch solche, bei denen es lange schwierig gewesen war. So gibt es nun etliche neue Bauleiter und Architekten. Insgesamt ist die Zahl der Beschäftigten 2020 von 25 auf 36 gestiegen, und das Wachstum ging dieses Jahr weiter – aktuell arbeiten 48 Männer und Frauen bei Sennrich&Schneider. Das größte Architekturbüro im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald lässt junge Menschen gerne bei sich reinschnuppern. Das hilft bei der Stellenbesetzung. Auch Quereinsteiger sind unter den Neuen. „Wir achten mehr auf menschliche als auf fachliche Qualität“, erklärt Schneider. Letztere könne man trainieren. Die beiden Chefs legen großen Wert auf ein gutes Arbeitsklima. Ehrlich, offen, verständnis- voll: „Das leben wir hier, das ist im Team spürbar“, sagt Schneider. Sie versuchen Leute, die sich weiterentwickeln wollen, entsprechend einzusetzen, ihnen Verantwortung zu übertragen. So konnten neue Strukturen und Abteilungen entstehen. Das sei die Voraussetzung für das Wachstum gewesen. „Wenn es so bleibt, dass wir solche Mitarbeiter haben, wachsen wir weiter. Wenn alles auf unseren Schultern bleibt, nicht“, so Schneider. Die Voraussetzung für ein noch größeres Team schaffen sie mit einem eigenen Gebäude. Das Grundstück ist gekauft, Einzug soll in zwei Jahren sein. Geplant sind 60 Arbeitsplätze. kat

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