Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg
47 5 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten NEWS MESSEN Jahresergebnis 2020 der MCH Group Hoffen auf 2022 A ls Folge des behördlich verfügten Lockdowns – so mussten unter anderem 39 der über das ganze Jahr 2020 geplanten 48 Eigen- und Gastmessen abgesagt werden – blieb das Umsatzer- gebnis deutlich unter dem des Vorjahres: um 257,2 Millionen Franken beziehungsweise 58 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rutschte auf minus 45,1 Millionen Franken gegenüber plus 22,1 Millionen Franken 2019. Die flüssigen Mittel lagen Ende 2020 bei 130,1 Millionen Franken, womit der Fortbestand des Unternehmens über das laufende Geschäftsjahr hinaus gesichert ist. Trotz der extrem schwierigen Rahmenbedingungen wurde der eingeleitete Transformationsprozess der Unternehmensleistungen weiter vorangetrieben. Das reicht von verstärkter Digitalisierung – coronabedingt auch teilweise als Ersatz für ausfallende Präsenzmes- sen – bis zur Entwicklung umfassender physischer und digitaler Branchen-Community-Plattformen. Die im vergangenen Jahr verstärkte Kapitalstruktur mittels Kapitalerhöhungen in zwei Tranchen einschließlich dem Einstieg der New Yorker Investmentgesellschaft Lupa Systems mit James Murdoch an der Spitze unterstütz- ten die Transformation. An dem nunmehr von 60,06 Millionen auf 148,69 Millionen Franken gestiegenen Aktienkapital halten die öffentlich-rechtlichen Körper- schaften 33,34 Prozent, Lupa Systems 32,32 Prozent und die übrigen Aktionäre 34,34 Prozent. Allgemein geht die MCH Group von wieder verbesser- ten Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr 2021 und einer Normalisierung der Geschäftstätigkeit im nächs- ten Jahr aus. Nach einem in diesem Jahr angestrebten geringeren Verlust als 2020 will sie im nächsten Jahr wieder die Gewinnschwelle bei einem Umsatzniveau wie 2019 erreichen. epm Die Schweizer MCH Group mit Sitz in Basel hat 2020 einen Umsatz von 188 Millionen Franken erwirtschaftet. Dazu trug insbesondere die umsatz- starke Basler Fachmesse „Swissbau“ im Januar vor dem Durchschlagen der Coronapandemie bei. Die Swissbau 2020 war die letzte große Präsenzmesse in Basel vor der Corona- pandemie. U rsprünglich für 2020/2021 geplant, wurde die Weltausstellung in Dubai coronabedingt auf 1. Oktober dieses Jahres bis 31. März 2022 verscho- ben, behält aber ihren Namen: „Expo 2020 Dubai“. An ihr wird sich das Bundesland Baden-Württemberg zum ersten Mal in sei- ner Geschichte mit einem eigenen Pavillon präsentieren, als einzige Region neben 192 Nationen. Das inhaltliche Motto des im Bau bereits weit fortgeschrittenen Pavillons lau- tet „Feel the Spirit of Innovation“. Initiatoren sind die Ingenieurkammer Baden- Württemberg, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt- schaft und Organisation sowie die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) als Projektgesellschaft Baden-Württemberg Expo 2020 GmbH mit der Freibur- ger Messe als Firmenadresse. Nach ihrem Plan sollte Baden-Württemberg auf der Expo in Dubai Unternehmen werben für Beteiligungen sich das Projekt mit Geld- und Sachsponsoring aus der Wirtschaft weitgehend selber finanzieren. Doch das floss wohl auch angesichts coronabedingt verschlechterter Bilanzen weitaus geringer als erwartet. Als letztlich faktischer Veranstalter steht nun- mehr das Wirtschaftsministerium in Stutt- gart mit 15 Millionen Euro Projektkosten in der Verantwortung. Die sich bereits beteiligenden Unter- nehmen, darunter Weltmarktführer wie Herrenknecht oder Kärcher, sehen die Expo Dubai als große Chance für neue weltweite Netzwerke. In einem gemeinsamen Aufruf wollen sie weitere Unternehmen als Sponsoren mit Expo-Präsentation gewinnen. epm www.bw-expo2020dubai.com Bild: MCH Messe Schweiz (Basel) AG
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