Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

4 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg I HK-Präsidentin Birgit Hakenjos: „Mit der Ana- lyse über die Chancen und Herausforderungen von synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien wollen wir die Debatte um klimaneutrale Mobilität der Zukunft versachlichen. Wenn dieses Jahr die Weichen bei der Umsetzung der Erneuerbaren- Energien-Richtlinie RED II richtig gestellt werden, kön- nen der Markthochlauf für E-Fuels unterstützt und die CO 2 -Emissionen im Verkehrssektor gesenkt werden. Undifferenzierte Debatten über ein pauschales Verbot von Verbrennungsmotoren helfen nicht weiter.“ Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass mit nachhaltig produzier- ten E-Fuels die EU-Klimaziele erreichbar sind und die Kompensation von CO 2 im Verkehrssektor möglich ist. Mehr noch: E-Fuels im An- triebsmix seien sogar notwendig – denn allein mit Elektrofahrzeugen und Plug-in Hybriden würde sich das nach den Vorgaben der EU noch verfügbare CO 2 -Budget von 2020 bis 2050 kaum einhalten lassen. Die Herausforderung bestehe darin, dass der Einsatz von E-Fuels mit einem erheblichen Anstieg des Primärenergiebedarfs verbunden ist. Dieser müsse aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der große Vorteil liege allerdings darin, diese Kraftstoffe sofort in die bestehende Tankinfrastruktur integrieren und in der Bestandsflotte nutzen zu können. „Es zeichnet sich ab, dass flüssige und gasförmige Kraft- stoffe auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil im Antriebsmix bleiben werden. E-Fuels aus regenerativen Energien müssen als wichtiger Baustein innerhalb eines nachhaltigen Mobilitätssystems anerkannt werden“, fasst Birgit Hakenjos die Schlussfolgerungen der Untersuchung zusammen. Dazu müsse die CO 2 -Flottengesetzgebung am Lebenszyklus der Fahrzeuge ausgerichtet werden. Dieser gesetzliche Rahmen würde einen fairen Ver- gleich verschiedener Antriebsformen gewährleisten und ermöglichen, den Wandel tatsächlich technologieoffen E-Fuels – flüssige und gasförmige Kraftstoffe auf Basis von Wasser und CO 2 – sind ein klimafreund- licher und schnell umsetzbarer Baustein, um den Wandel im Verkehrssektor technologieoffen zu gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg in Auftrag gegebene Untersuchung zu den Chancen und Herausforderungen von synthetischen Kraftstoffen. IHK-Studie zu E-Fuels Baustein für technologieoffenen Mobilitätswandel Birgit Hakenjos Bild: Kaspars Grinvalds – Adobe Stock E-Fuels können an herkömmli- chen Zapfsäulen getankt werden.

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