Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'21 -Südlicher Oberrhein

17 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 1 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten I nnenstädte sind ein wichtiger wirtschaft- licher, sozialer und kultureller Mikro- kosmos, der für die Zeit nach den Co- ronaeinschränkungen gerüstet sein muss“, führte IHK-Präsident Steffen Auer bei einem Pressegespräch im Dezember aus. Die In- nenstadt sei mehr als nur Shoppen. „Sie ist auch Arbeitsplatz, Wohnort, Ort des Ver- weilens, Erlebnisort, Freizeitstätte, Veran- staltungsort, Begegnungsstätte, Marktplatz – und noch so vieles mehr.“ IHK und Han- delsverband sehen die Innenstädte daher als Gemeinschaftsprojekte, die es entspre- chend gemeinsam, mit allen Beteiligten, zu bewahren gelte. Kammer und Verband haben deshalb einen „Aktionsplan Innenstadt“ ent- wickelt. Seine Maxime: „Die Innenstädte sind Gemeinschaftsprojekte. Alle Akteure einer funktionsfähigen und lebendigen Innenstadt sind aufgerufen, zur koordinierten Belebung aktiv beizutragen. Das sichert ein attraktives Stadtbild, das garantiert die Einnahmesituati- on von Unternehmen, Kommunen, Verpäch- tern und Vermietern.“ Philipp Frese, Präsident des Handelsver- bandes Südbaden, sieht die Innenstädte als „Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftli- chen Lebens“. Er betonte, dass viele Funkti- onen in den Innenstädten gebündelt seien. „Daher ist es wichtig, dass diese Zusammen- hänge auch in Zukunft erhalten bleiben.“ Mit mehreren politischen Forderungen haben sich IHK und Handelsverband bereits an ver- schiedene Stellen gewandt, um die Handeln- den auf politischer Ebene für das Thema zu sensibilisieren. Themen sind unter anderem die Freigabe von Mitteln zur Leerstandsbe- kämpfung, die Etablierung von Innenstadt- Kümmerern, der Verzicht auf Anlassbezug bei Durchführung verkaufsoffener Sonntage im Jahr 2021, die Erweiterung der Gruppe der Förder- und Zuschussberechtigten bei der Vergabe von Digitalisierungsgeldern sowie anderer Überbrückungshilfen. Außerdem beinhaltet der „Aktionsplan In- nenstadt“ rund zwei Dutzend Impulse, die an Städte, Standortgemeinschaften, Ei- gentümer von Immobilien und die Betriebe selbst gerichtet sind. „Wenn wir am Ende der Coronakrise keine verwaisten Innenstädte haben wollen, dann müssen wir jetzt etwas tun“, mahnte IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon. Dabei gehe es nicht dar- um, den Kommerz zu retten. „Nein, es geht darum, die europäische Stadt zu retten.“ Die Unternehmen in den Innen- städten waren und sind vom coronabedingten Lockdown im Frühjahr und Ende des Jahres erheblich betroffen. Dramatisch ist das nicht nur für die Umsätze der Geschäfte. Es geht auch um die Funktionszusammenhänge vor Ort. Mit dem „Aktionsplan Innenstadt“ möchten die IHK und der Handelsverband Süd- baden dazu beitragen, dass die Innenstädte von der Pandemie nicht zerstört werden. „Aktionsplan Innenstadt“ mit politischen Forderungen und Impulsen Kulturgut und Gemeinschaftsprojekt Bild: Michael Bode

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