Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Anzeigenkompendium Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden Wirtschaftsstandort Hochrhein-Bodensee 37 Milliarden Euro im Jahr 2017 wurde zu 77,6 Prozent durch das Verarbeitende Gewerbe beziehungsweise die Industrie, zu 14,6 Prozent durch das Baugewerbe und zu 7,7 Prozent durch Bergbau, Energie und Wasserversorgung generiert. 2008 lag der Industrieanteil noch bei 82,8 Prozent. Die fünf größten Industriebranchen mit ak- tuell jeweils mehr als einer Milliarde Euro ausgewiesenem Jahresumsatz sind die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, der Maschinenbau, die Metallerzeugung und -bearbeitung, die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen und die Herstellung von elektrischen Ausrüstun- gen. Alle 452 Betriebe des Verarbeiten- den Gewerbes von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 oder mehr Beschäftigten verzeichneten im vergangenen Jahr 2019 mit 14,28 Milliarden Euro einen ähnlichen Jahresumsatz wie 2008 (14,38 Milliarden Euro). Der Auslandsumsatz von über 7,48 Milliarden Euro steht für eine weiterhin hohe Exportquote von 52,3 Prozent. ARBEITSKRÄFTE AM ARBEITSORT Mitte des vergangenen Jahres 2019, Stich- tag 30. Juni, zählte die Region Hochrhein- Bodensee 239.440 sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und damit 20,2 Prozent mehr als 2008 unmit- telbar vor der Finanz- und Wirtschaftskrise (Land plus 21,3 Prozent). Ihre Verteilung auf die Wirtschaftsbereiche Produzieren- des Gewerbe einschließlich Bau mit 33,7 Prozent und Dienstleistungen mit 65,4 Prozent entspricht der oben aufgezeigten regionalen Wirtschaftsstruktur auf Basis der Bruttowertschöpfung (Land 35,8 Pro- zent beziehungsweise 63,7 Prozent). Und ebenso unterstreicht die Arbeitsstatistik die strukturelle Bedeutung der Dienstleis- tungszweige Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommu- nikation. Hier sind in der Region 26,9 Prozent aller Beschäftigten tätig, während der Anteil auf Landesniveau trotz relativ stärkerem Kommunikationsbereich mit insgesamt 23,7 Prozent geringer ausfällt. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag in der Region Hochrhein-Bodensee im Jahresdurch- schnitt 2019 mit 3,1 Prozent praktisch auf Landesniveau (Land 3,2 Prozent). BERUFSPENDLER IN DIE SCHWEIZ, WIRTSCHAFTSKRAFT UND VERFÜG- BARES EINKOMMEN Übergreifendes Kennzeichen der Wirt- schaftsstruktur in der Region Hochrhein- Bodensee ist die enge Verflechtung mit dem Schweizer Nachbarland, sei es über Kapitalverflechtungen bei Firmeneigen- tum, in Handelsbeziehungen, im Tourismus oder im Einkaufstourismus. Hinzu kommen die so genannten Grenzgänger mit be- ruflicher Tätigkeit in der Schweiz. Aktuell, Mitte dieses Jahres, waren es mit Wohn- sitz in der Region Hochrhein-Bodensee etwas über 46.000. Das ist eine Zunahme gegenüber Mitte 2008 um 31,6 Prozent und macht drei Viertel, 75,2 Prozent, aller in Deutschland wohnhaften und in der Schweiz erwerbstätigen Arbeitskräfte aus. Diese gehen als Teil der regionalen Bevöl- kerung in die Berechnung des Bruttoin- landsprodukts pro Einwohner als Mess- größe der heimischen Wirtschaftskraft mit ein, tragen aber nicht unmittelbar dazu bei. In der Region Hochrhein-Bodensee lag dieser Wert 2017 bei knapp 33.272 Euro, weniger als der Landesdurchschnitt von 45.060 Euro. Umgekehrt hat die hohe Zahl der Grenzgänger durch ihre Transfers positive Auswirkungen auf das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Dieses belief sich 2017 je Einwohner auf 25.647 Euro, und das ist mehr als der Landes- durchschnitt von 24.552 Euro. Text: Dr. Andreas Krommer - Quellen: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Arbeitskreis Volks- wirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (VGRdL), Bundesamt für Statistik (BFS Schweiz), IHK Hochrhein- Bodensee, eigene Berechnungen Foto: ©Manuel Schönfeld/Adobe Stock

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