Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 12 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten D ie Besetzung der Ausbildungsstellen verzögerte sich in vielen Fällen um rund zwei Monate. Die Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen, die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und die Handwerkskammer (HWK) Konstanz haben in einer gemeinsamen Online-Video-Konfe- renz Bilanz gezogen. „In diesem Jahr waren Kreativität und Flexibilität gefragt, damit Bewerber und Betriebe zueinanderfanden“, sind sich Sylvia Scholz, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos und HWK-Präsident Werner Rott- ler einig. „Aber trotz der vielen Unsicher- heiten zeigen die Unternehmen in unserer Region weiterhin eine ungebrochen hohe Ausbildungsbereitschaft und ermöglichen jungen Menschen gute Chancen für ihr zu- künftiges Berufsleben. Ein wichtiger Beitrag, damit den Betrieben in unserer Region auch künftig gut ausgebildete Fachkräfte zur Ver- fügung stehen.“ Birgit Hakenjos, IHK-Präsidentin „Die Coronakrise hat auch auf dem regiona- len Ausbildungsmarkt tiefe Spuren hinter- lassen. In unserer Region, den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und dem Schwarzwald- Baar-Kreis haben wir zum 31. Oktober die- ses Jahres 2.229 Ausbildungsverhältnisse neu registriert nach 2.643 Ende Oktober 2019. Somit verzeichnen wir ein Minus von rund 15 Prozent im Vergleich zum Oktober 2019. Viele unserer regionalen Ausbildungs- betriebe befinden sich wegen der Corona- Pandemie in einer überaus schwierigen Lage. Kurzarbeit und Umsatzausfälle in der Corona-Krise treffen besonders Hotels und Gastronomie, Tourismus und große Teile von Einzelhandel und Industrie. Dennoch sehen wir, dass unsere Betriebe alles tun, um die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte sicherzustellen. Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg bleibt weiterhin eine echte Vorzeigeregion – mit besten Aussichten für angehende Fach- kräfte. Denn nachdem die Krise überwunden ist, sind nicht nur die Betriebe mehr denn je auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, auch Schulabgänger und Azubis brauchen verlässliche Perspektiven. Mein Dank geht neben unseren Ausbildungsbetrieben auch an alle Lehrkräfte an Berufsschulen sowie die ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer, die besonders in diesen Zeiten Vorbildliches leisten.“ Silvia Scholz, Agentur für Arbeit Im Berichtsjahr 2019/2020 wurden der Agen- tur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwen- ningen insgesamt 4.444 Berufsausbildungs- stellen (minus 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) gemeldet. Im gleichen Zeitraum hatten sich 3.025 Schülerinnen und Schüler als Bewerber für Berufsausbildungsstellen (plus 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) vormerken lassen. „Die Aufholjagd am Aus- Ausbildungssuchende und Betriebe sahen sich in diesem Ausbildungsjahr vor besondere Herausforderungen gestellt: Durch die Coronapandemie und ihre Folgen – Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen, geschlossene Berufsinformations- zentren und der Wegfall von Messen und Veranstaltungen – war die Suche auf beiden Seiten erschwert. Ausbildungsjahr 2019/2020: Arbeitsagentur, IHK und HWK ziehen Bilanz Suche auf beiden Seiten erschwert Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agen- tur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwen- ningen und Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz (von oben). Bilder: IHK, HWK und Agentur für Arbeit

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