Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

50 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 10 | 2020 PRAXISWISSEN VERKEHR Anzeigetafeln für Verkehr über die Grenze Infos zur Reisezeit U m den grenzüberschreitenden Verkehrsfluss zwischen Deutschland und der Schweiz zu op- timieren, wurden im September digitale Anzeigetafeln aufgestellt. Hintergrund: Im Rahmen der Sanierung der Osttangente in Basel soll der grenzüberschrei- tende Verkehrsfluss zwischen Deutschland und der Schweiz möglichst wenig beeinträchtigt werden. Dazu haben das Schweizer Bundesamt für Straßen (ASTRA) und das Regierungspräsidium Freiburg (RP) vier automatische Reisezeitanzeigen an den Auto- bahnen A5 auf deutscher Seite sowie an der A2 in der Schweiz in Betrieb genommen. Dies teilte das RP in einer Pressemitteilung mit. Die digitalen Anzei- getafeln vor den Autobahnverzweigungen „Weil am Rhein“, „Rheinfelden West“, „Augst“ und der „Ge- meinschaftszollanlage Weil am Rhein“ weisen die Ver- kehrsteilnehmer auf die jeweils aktuelle Reisedauer für zwei verschiedene Routenoptionen hin. Wer zum Beispiel auf der A5 aus nördlicher Richtung komme, könne am Autobahndreieck Weil am Rhein auf der kürzeren Route über Basel in den Süden fahren (A5, A2/A3). Bei Verkehrsbeeinträchtigungen in Basel könne jedoch die längere, aber weniger befahrene Alternativroute über Rheinfelden (A5, A98, A861, A2/ A3) schneller sein. sum I m Frühjahr 2017 wurde erstmals ein Sonderlinienver- kehr für grenzüberschreitende Arbeitnehmer, ange- passt an die Schichtzeiten großer Produktionsfirmen, im Raum Erstein-Lahr mit täglich zwei Fahrtenpaaren angeboten. Besteller und Hauptfinanzierer war der Eu- rodistrikt Straßburg-Ortenau. Die Sonderlinie wurde ein Erfolg und ein Jahr später auf drei Fahrtenpaare ausgeweitet. Seit 1. September ist der Sonderlinien- verkehr für Arbeitnehmer nun eine öffentliche Linie, die vor allem auch dem grenzüberschreitenden Tou- rismus- und Freizeitverkehr dienen soll und deren An- gebot nochmals wesentlich erweitert wurde. Neben einer Interreg-Förderung von circa einer halben Million Euro für drei Jahre (was 50 Prozent der Gesamtkosten entspricht) kommen der Ortenaukreis zu 60 Prozent, die Region Grand Est zu 28 Prozent und das Department Bas-Rhin sowie der Gemeindeverband Canton d‘Erstein jeweils zu sechs Prozent für die Betriebskosten auf. Der Eurodistrikt übernimmt die Kommunikation. Die Strecke zwischen dem Bahnhof Erstein und dem Bahnhof Lahr hat insgesamt 13 Stopps, davon vier auf französischem und neun auf deutschem Boden (deshalb auch die mehr- heitliche finanzielle Beteiligung des Ortenaukreises). Es gibt sechs Fahrten täglich zwischen Montag und Samstag, ausgenommen sind sowohl in Deutschland als auch in Frankreich freie Tagen. Das französische Busunternehmen Josy Schwanger SAS übernimmt mit seinen Bussen die Fahrten. Die Fahrt von Bahnhof zu Bahnhof dauert 50 Minuten, die Strecke ist 39 Kilometer lang. Das Einzelticket kostet ab Frankreich 2,50 Euro (Monatsabo 52,50 Euro), ab Deutschland als Einzelticket 2,65 Euro (Monatsabo 50,20 Euro). upl Öffentliche grenzüberschreitende Buslinie Dreizehn Stopps zwischen Lahr und Erstein Vor dem Autobahndreieck Weil am Rhein an der A5 zeigt die neue digitale Anzeigetafel die Reisezeit nach Augst über Basel und alternativ über Rheinfelden an. Bild: RP Freiburg Die Vertreter der betei- ligten Körperschaften schnitten das deutsch- französische Eröffnungs- band durch.

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