Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

12 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 10 | 2020 Leute Kopf des Monats Kreativ und geschäftig Manuela Weikum | Nadel  & Faden FREIBURG. Das Rundgummi hat ihr viele neue Kun- den beschert. Denn anders als die meisten Handar- beitsgeschäfte konnte Manuela Weikums „Nadel &Fa- den“ während der ersten Coronawochen stets das begehrte Befestigungsmaterial für selbstgenähte Mund-Nasen-Masken verkaufen – bis zu tausend Me- ter täglich. Die geschäftige Unternehmerin hatte recht- zeitig einen zuverlässigen Schweizer Lieferanten aufge- tan und postete jede neue Lieferung auf Facebook und Instagram. Ebenso das Angebot eigener Masken, Tipps zum Maskennähen und andere kreative Anregungen. Weikum nutzt die sozialen Medien fleißig, sie betreibt einen eigenen kleinen Onlineshop, und ihre Website wird in den Suchmaschinen gut gefunden. So hat sie das Einzugsgebiet ausgeweitet. Die Kundinnen und auch einige Kunden kommen aus der Ortenau, vom Hochrhein, aus dem Schwarzwald, der Schweiz und darüber hinaus, erzählt sie. Zum 25. Jubiläum ihres Ladens trafen Glückwünsche aus ganz Deutschland ein. Der Standort im Freiburger Gewerbegebiet Haid, den sie vor allem der günstigeren Miete wegen wählte, erweist sich als Vorteil – hier gibt es Parkplätze. Weikum eröffnete Anfang Juli 1995 „Nadel &Faden“ im Freiburger Stadtteil Haslach, zog mit dem Ge- schäft 2008 auf die Haid, vergrößerte damit die Flä- che von 100 auf 250 Quadratmeter und betreibt seit- her auch Freiburgs einziges Strickcafé. Dort können sich Kreative bei einem Getränk austauschen, und es gibt allerlei Kurse: Strick-, Häkel-, Webkurse und sogar eine Klöppelgruppe. „Ich hab mir einen Namen gemacht durch das große Angebot und Sortiment“, sagt Weikum. „So haben die Kunden nicht so viele Wege.“ Wolle, Stoff und Kurzwaren aus einer Hand, das gibt es sehr selten. Wie überhaupt die Zahl der Handarbeitsgeschäfte abnimmt – ganz im Gegensatz zum „Do-it-yourself“-Trend. Natürlich strickt, stickt, häkelt und näht Weikum auch selbst, ebenso wie ihre zwei Mitarbeiterinnen. Das ist unerlässlich in einem Fachgeschäft, in dem die »Meine Hände müssen beschäftigt werden«

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