Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'20 - Hochrhein-Bodensee

13 10 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten STARK ELOXAL GmbH Aluminiumober ächentechnik Hauptstr. 1, D-79807 Lottstetten Tel. 07745/9232-0, Fax -30, stark@stark-eloxal.de STARK im... Strahlen Färben Glänzen Gleitschleifen Harteloxieren Kunden nicht nur Material, sondern auch Tipps benötigen. Die aufwendigen Schals und Tücher beispielsweise, die Weikum im eigenen Laden verkauft, entstehen abends vor dem Fernseher. „Meine Hände müssen beschäf- tigt werden“, sagt sie. Im Alter von fünf Jahren hat Manuela Weikum Stricken gelernt, seither ruhen ihre Finger und ihre Kreativität nicht mehr. Die Unterneh- merin sprüht vor Ideen, bringt Anregungen von Rei- sen mit, testet immer wieder neue Materialien, recy- celt alte Textilien und bestrickte auch eine Weile den öffentlichen Raum. „Urban Knitting“ hieß der Trend, Bäume, Brückengeländer, Fahrradständer und mehr mit bunter Wolle einzukleiden. Er breitete sich in Metropolen weltweit aus, scheiterte in Freiburg aber immer wieder an den Behörden. Deshalb hat Weikum auch aufgegeben. Immerhin: Drei Winter zierte ein gigantischer Strickhandschuh die drei Meter große Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger, die auf dem Grundstück ihres Vermieters Avis steht. Beruflich war Manuel Weikum zunächst einen weniger kreativen Weg gegangen. Sie wuchs in Todtnau bei ih- rer Großmutter auf, wo es streng zuging. Für kreative Rebellion hätte es eine Ohrfeige gegeben. Ihre Be- rufswünsche Modezeichnerin oder Handarbeitsleh- rerin seien finanziell nicht zu verwirklichen gewesen, erzählt sie. Deshalb schlug Weikum die Beamtenlauf- bahn ein. Sie startete im mittleren Dienst der Post, studierte später noch und startete als 30-Jährige ihre Karriere im gehobenen Dienst. Weikum schätzte die finanzielle Unabhängigkeit, die sich daraus ergab. „Ich wollte immer mein eigenes Geld haben“, sagt sie. Statt für eine weitere Beförderung entschied sie sich zehn Jahre später allerdings für die Selbstständigkeit – innerhalb von zehn Tagen. Der spontane Entschluss, die Strickmaschinenvertretung ihrer Vorgängerin zu übernehmen, die von heute auf morgen dicht gemacht hatte, war mutig, aber richtig. „Meine spontanen Ide- en sind immer die besten“, sagt Weikum. Der zweite Standort in Waldkirch, den sie von 2001 bis 2011 be- trieb, war auch so eine, denn mit der Übernahme des dortigen Ladens kam der Stoff in ihr Sortiment. Man sieht es ihr nicht an, aber Manuela Weikum ist in diesem Jahr 65 geworden. „Leider wird man ja selbst 25 Jahre älter, wenn der Laden 25 wird“, sagt sie und lacht. Deshalb beginnt sie nun die Suche nach ei- ner Nachfolge und will in etwa drei Jahren die Hälfte ihres Ladens verkaufen. Die andere plant sie selbst weiter zu nutzen für allerhand kreative Ideen. Einen richtigen Ruhestand im Wortsinn kann Manuela Wei- kum sich nicht vorstellen - „dafür bin ich noch viel zu agil“. Sie hat noch viel vor und möchte deshalb 120 Jahre alt werden. kat KOPF des Monats

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