Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'20 - Hochrhein-Bodensee

5 9 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Entlastung für Hauptverkehrsachse Der Freiburger Stadttunnel rückt näher B is zu 56.000 Kfz und 5.500 Lkw pro Tag haben im vergangenen Jahr die Stadt Freiburg auf der B31 durchquert. Nach neuester Prognose werden es im Jahr 2040 bis zu 63.000 Kfz und 6.500 Lkw sein. Der Tunnel ist also nötiger denn je, und die planerischen Vorarbeiten laufen auf Hochtouren. Darauf haben Regierungspräsi- dentin Bärbel Schäfer, ihr Vertreter Klemens Ficht, der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn, Baubürgermeister Martin Haag, die Leiterin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH (die ab 2021 für das Projekt zuständig sein wird) Christine Baur-Few- son sowie die für das Vorhaben verantwortlichen Mitarbeiter des Regierungspräsidiums bei einem Pressegespräch hingewiesen. Die beiden parallel nebeneinander verlaufenden Tunnelröhren werden 1,9 Kilometer lang sein, die Stadt in einer Tiefe von bis zu 20 Metern unterqueren und bereits vor dem eigentlichen Bau eine ganze Reihe tiefgreifender Maßnahmen zur Verlegung der Versorgungsleitungen der angrenzenden Wohngebiete erfordern. Der Tunnel soll am West- und am Ostende oberirdisch und im dazwischenliegenden Stück unterirdisch im Tunnelvortrieb gebaut werden. Die Entwurfsplanung für das „Jahrhundertvorhaben“, so Bärbel Schäfer, soll 2023 abgeschlossen sein. Das Projekt ist als Autobahn (A860) eingestuft, wird also zum großen Teil vom Bund finanziert und ist im laufenden Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf eingeordnet. Die Baukosten beziffert eine sechs Jahre alte Schätzung (neuere Zahlen gibt es nicht) auf 325 Millionen Euro. Zu einem möglichen Eröffnungsjahr des Tunnels wollte sich bei dem Pressegespräch niemand äußern. Das Vorhaben ist nicht nur ein Verkehrs-, sondern auch ein Stadtentwicklungsprojekt, wie Martin Horn betonte. Der Stadt eröffne der Tunnel, der vermutlich 70 Prozent des prognostizier- ten Verkehrs aufnehmen wird - die restlichen 30 Prozent sind städtischer Verkehr und bleiben oberirdisch -, große Chancen. Vorstellbar sind etwa Dreisamboulevards und große Grünflä- chen. Es herrscht, so Martin Haag, ein extremer Freizeitdruck auf die Ufer des Flusses mit im Sommer häufig vielen hundert Besuchern. Die Bürgerschaft wird schon jetzt in Begleit- und Arbeitsgruppen zum Beispiel für das Westportal und den Gan- terknoten an oberirdischer Verkehrsführung und Gestaltung beteiligt, so Klemens Ficht. upl So könnten die Dreisam- ufer nach dem Bau des Tunnels aussehen. Juli 2020 Verbraucherpreisindex Deutschland Baden-Württemberg Index 106,1 106,9 Veränderung zum Vorjahr -0,1% +0,3% Basisjahr 2015=100; Quelle: Statistisches Landesamt/Statistisches Bundesamt (Angaben ohne Gewähr) Gründungswerkstatt Neue Funktionen sozialer Netzwerke S eit zehn Jahren gibt es die Gründungswerkstatt Deutschland: ein digitaler Arbeitsplatz, an dem IHKs und Handwerkskammern Gründern Expertenwis- sen bieten, um Geschäftsmodelle und Businesspläne zu erarbeiten. Mehr als 140.000 angehende Unter- nehmer nutzen dieses Tool, das jetzt einen Relaunch bekommen hat und damit noch besser bedienbar sein soll. Dafür wurden Social-Media-Funktionen wie Like- Button oder Kommentare integriert. Nutzer können beispielsweise ihren persönlichen Feed auf der Start- seite anlegen mit für sie passenden Nachrichten oder Beiträgen aus relevanten Gruppen und Netzwerken. Zudem soll eine Mediathek mit Webinaren oder Inter- views zur Gründerszene integriert werden. ine www.gruendungswerkstatt-deutschland.de Beschäftigte im Homeoffice Produktiv, motiviert, erschöpft D ie meisten Beschäftigten arbeiten im Homeoffice nach eigener Aussage länger und produktiver als im Büro. Einige leiden unter Vereinsamung und Isola- tion. Das geht aus einer Umfrage hervor, für die die Universität Konstanz zwischen März und Mai rund 700 Personen befragt hat, die damals zu Hause arbeiteten. Die Mehrheit (56 Prozent) wünschte sich keine Rückkehr zur vollen Präsenzarbeit, sondern wollte weiterhein zwei bis drei Tage pro Woche von daheim aus arbeiten. ine Bild: Latz + Partner Landschaftsarchitekten

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