Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'20 - Hochrhein-Bodensee
55 9 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Badenova meldet gute Geschäfte für 2019 Rekordinvestitionen in die Infrastruktur FREIBURG. Wie der Badenova-Vorstandsvorsitzen- de Thorsten Radensleben Ende Juli mitteilte, hat der Energieversorgers im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um über acht Prozent auf 1,082 Milliarden Euro und den Bilanzgewinn um knapp drei Prozent auf 53,3 Millionen Euro steigern können. Basis dafür waren der Verkauf von 3.676 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom (plus 9,8 Prozent), von 10.007 Millionen kWh Erdgas (minus sechs Prozent) sowie der Wärmeabsatz von 317 Millionen kWh und der Wasserabsatz von 20 Millionen Kubikmetern. Der Gewinn von Badenova wird unter anderem an die 97 Gesellschafterkommunen sowie den Großaktionär Thüga ausgeschüttet. Eine ganze Reihe von Städten und Gemeinden waren Anteilseigner von Badenova aufgrund des sogenannten Kompas-Beteiligungsmo- dells geworden, innerhalb dessen es die Möglichkeit gab, stille Beteiligungen zu zeichnen, die relativ hohe Verzinsungen erbrachten. Diese Option nun hat Bade- nova aufgrund einer einvernehmlichen Einigung mit der Landesenergie-Kartellbehörde zurückgenommen, die diese für wettbewerbswidrig gehalten hatte. Badenova gibt den betroffenen 45 Städte und Gemeinden jetzt die Möglichkeit, ihre stillen Beteiligungen in Komman- ditanteile in gleicher Höhe umzuwandeln. Die Badenova-Investitionen im vergangenen Jahr ha- ben mit 113,8 Millionen Euro (Vorjahr 72,1 Millionen) Rekordniveau erreicht. Dabei flossen 34,5 Millionen Euro ins Erdgasnetz, 18,5 Millionen Euro in den Strom- bereich und 6,7 Millionen Euro in die Wasserversor- gung. Auf die Wärmenetze und Anlagen entfielen 11,8 Millionen Euro. Außerdem beteiligte sich Badenova mit 44,45 Prozent am elsässischen Stadtwerk Caleo S.A. sowie am IT-Dienstleister Freinet, erneuerte wesent- liche IT-Systeme und baute ein neues Verwaltungs- gebäude. Erstmals hat das Unternehmen die von ihm ausgelöste regionale Wertschöpfung errechnen lassen und kommt auf eine Summe von 293 Millionen Euro für Waren, Dienstleistungen, Gewinnausschüttungen, Gehälter, Steuern und Abgaben. Allein 91 Millionen Euro flossen durch Steuern und Abgaben in die Kom- munalhaushalte. Badenova beschäftigte im vergange- nen Jahr durchschnittlich 1.452 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.397), darunter 67 Auszubildende. Und noch eine grenzüberschreitend interessante Meldung: Als erste deutsch-französische Kooperati- on in der „Post-Fessenheim“-Ära planen Badenova (Freiburg) und ihre französische Partnerfirma Tryba Energy (Mertzwiller) bei Réguisheim ein großes Solar- kraftwerk mit über 20 Megawatt peak. Das Projekt er- fordert Investitionen von 16 Millionen Euro und wird auf einer 23 Hektar großen Fläche einer ehemaligen Kies- grube entstehen. Der Baustart soll 2021 sein, 2022 soll die Anlage erstmals Strom ins Netz einspeisen. Tryba entwickelt seit 2008 Solarparks in Frankreich sowie weltweit (zuletzt in Uganda und in der Ukraine) und betreibt und wartet in Frankreich mehr als 300 Solarkraftwerke. orn Pro Zyklus entstehen vier Maskenteile, die von einem Sechs-Achs-Roboter ent- nommen werden. Pro Tag können rund 3.500 Hightech-Masken produziert werden. Polar-Form baut Spritzgießwerkzeug Kooperation zur Maskenproduktion LAHR. Vom ersten Entwurf bis zur fertigen Spritzgieß- maschine dauert es normalerweise knapp ein halbes Jahr. Im Frühjahr hat die Lahrer Polar-Form GmbH die Entwicklungs- und Bauzeit extrem verkürzt, um der inländischen Produktion von Schutzmasken auf die Sprünge zu helfen. In nur fünf Wochen entstand in Kooperation mit der Firma Arburg aus Loßburg im Nordschwarzwald sowie sieben weiteren Partner ein Spritzgießwerkzeug im Wert von rund 100.000 Euro. Damit werden seit Mai Mund- und Nasenmasken aus LSR (Liquid Silicone Rubber) und PP (Polypropylen) pro- duziert – bis zu 3.500 täglich. Die desinfizierbaren Sili- konmasken vergibt Polar-Form an Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Stellen, die sie dringend benötigen. Normalerweise liefert das 1993 ge- gründete Unternehmen Spritzgießwerkzeuge an Kunden aus der Automobilindustrie, Medizintechnik, Elektronik, Telekommunikation und an Haushaltsgerätehersteller. Polar-Form beschäftigt rund 70 Mitarbeiter. ine
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