Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai/Juni'20 -Südlicher Oberrhein

48 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5+6 | 2020 UNTERNEHMEN Hotel Go2Bed Stetig erweitert WEIL AM RHEIN. Rund 2,8 Millionen Euro haben Helmut und Astrid Steffan in den vergangenen zehn Jahren in ihr Hotel Go2Bed in Weil am Rhein investiert. Sie starteten im Jahr 2010 mit fünf Zimmern und einer Suite. „Wegen der großen Nachfrage haben wir nach einigen Monaten angefangen zu erweitern“, berichtet Helmut Steffan. Heute verfügen sie über 27 Zimmer mit zusammen 42 Betten in zwei Gebäuden und beschäftigen 14 Teilzeitkräfte. Jüngste Investition ist das Restaurant, das Steffans seit rund eineinhalb Jahren betreiben und das abends geöffnet hat – und zwar nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für Bewohner aus der Umgebung. Unter der Woche sind 90 Prozent der Gäste Geschäftsreisende und zehn Prozent Touristen, Durchreisende sowie Museumsbesucher, am Wochenende ist es umgekehrt. Seit Mitte März habe er so gut wie keine Gäste und auch kaum neue Buchungen, berichtete Steffan Ende April. Er hoffe, dass sich dies bald ändere und vor allem die Grenze zur Schweiz bald wieder geöffnet werde. mae Sick Ziele für 2019 erreicht WALDKIRCH. Der Sensorhersteller Sick AG hat laut einer Pressemeldung sein Wachstum in einem heraus- fordernden Marktumfeld weiter fortgesetzt. Der Um- satz stieg um sieben Prozent auf 1,75 Milliarden Euro bei einem Auftragseingang von 1,77 Milliarden Euro. Das Umsatzwachstum trug neben anderen effizienz- steigernden Maßnahmen zu einer Erhöhung des EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um 13,1 Prozent auf 132,9 Millionen Euro bei. Damit wurden die für das Geschäftsjahr prognostizierten Ziele erfüllt. In den einzelnen Geschäftsbereichen und Regionen war die Entwicklung unterschiedlich. In der Fabrikau- tomation sank die Nachfrage weltweit, in der Logistik und in der Prozessautomation konnten die Waldkircher hingegen Marktanteile hinzugewinnen. In Deutschland lag der Umsatz geringfügig unter dem Vorjahr, vor al- lem die Investitionszurückhaltung im Automobilbereich sorgte für Umsatzeinbußen. Deutlich stabiler verliefen die Geschäfte in der Region Europa/Naher Osten/ Afrika mit einem Umsatzplus von 7,9 Prozent. Mit 7,6 Prozent Zunahme lag der Umsatz in Nord-, Mittel- und Südamerika auf ähnlichem Niveau. Die stärkste Wachs- tumsregion war unverändert Asien/Pazifik mit einem Zuwachs von 11,3 Prozent - vor allem in China und Japan liefen die Geschäfte gut. Auf Basis der eigenen hohen Profitabilität und ange- sichts des tiefgreifenden Strukturwandels vieler In- dustrien sowie der Dynamik der Digitalisierung hat Sick an seinen hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung festgehalten. Insgesamt wendete das Un- ternehmen dafür 202 Millionen Euro auf. Das waren 11,5 Prozent vom Umsatz. Die Sick Sensorik entwickelt sich immer stärker hin zur Sensorintelligenz. Auch kom- men die Start-up-Initiativen innerhalb des Konzerns gut voran und erzielten erste Umsätze. So wird etwa mittels „Deep Learning“-Algorithmen eine Anwendung mit Kamerasensoren auf einem neuronalen Netz fort- laufend trainiert und so bei der Paketerkennung in der Logistik eingesetzt. Die Belegschaft des Konzerns hat sich 2019 um 2,6 Prozent auf 10.204 Mitarbeiter erhöht, davon 1.310 im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Aufwendun- gen für Aus- und Weiterbildungen seien kontinuierlich hoch, so Sick, um die Herausforderungen der digitalen Transformation, Agilität und zunehmenden Komplexität zu meistern. Die Prognose des Vorstands für das laufende Jahr fällt angesichts des Coronavirus unsicher aus. Die ersten Monate des Jahres 2020 verliefen erfreulich, doch nun zeichne sich ab, dass Auftragslage und Geschäftsent- wicklung maßgeblich von der Krise negativ beeinflusst werden. Allerdings: Auch derzeit sei die Nachfrage nach Automatisierungslösungen beispielsweise in der Logistik hoch. upl Kronen Nahrungsmitteltechnik Zulieferer übernommen KEHL. Die Kronen GmbH Nahrungsmitteltechnik hat zum 1. April die WS Edelstahltechnik GmbH übernommen. Der Dreh- und Fräs- teilehersteller aus Achern war zuvor ein Zulieferer von Kronen. Der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Schätzle hat sich laut einer Pressemitteilung „aus familiären Gründen“ für eine Übergabe entschieden. Er bleibe weiter in verantwortender Position tätig, der Markenname WS Edelstahltechnik werde als Unternehmensbereich weitergeführt, und Kronen übernehme auch alle 15 WS-Mitarbeiter. Die Integration sei ein wichtiger strategischer Schritt, um die Ferti- gungstiefe zu erhöhen und die Verfügbarkeit hochwertiger Bauteile sicherzustellen, heißt es. Kronen produziert Maschinen für die Ver- arbeitung von Obst, Gemüse und Salat – sowohl einzelne Maschinen als auch Sondermaschinen und ganze Prozessanlagen. Kunden sind Produzenten von Fleisch, Fisch, Backwaren, Fertiggerichten, Trocken- und Tiefkühlprodukten in rund 100 Ländern. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Familienunternehmen außerhalb Deutschlands. 2019 Jahr hat Kronen 17,3 Millionen Euro umgesetzt, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. ine Astrid und Helmut Steffan vor ihrem Hotel.

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