Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai/Juni'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

60 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5+6 | 2020 Messen NEWS MCH Group Basel Besseres Ergebnis 2019 D as operative Geschäftsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei- bungen (EBITDA) des Schweizer Messekonzerns MCH Group mit Sitz in Basel, zu dem auch die MCH Messe Basel gehört, hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr substanziell um 18,1 Millionen Franken auf 22,1 Millionen Franken verbessert. Der konsolidierte Umsatz lag bei 445,2 Millionen Franken, 77,6 Millionen Franken Umsatz weniger als im Vorjahr. Gründe dafür waren in erster Linie der schwächere Messezyklus, etwa ohne die Swissbau, Rückgänge bei der sich neu ausrichtenden Uhren- und Schmuckmesse Baselworld sowie die Ver- äußerung der Winkler Livecom AG per 31.12.2018. Die Bilanzsumme belief sich einschließlich einer 100-Millionen-Franken-Anleihe auf 480,5 Millionen Franken (2017: 498,2 Millionen). Die Gruppe beschäf- tigte zum Jahresende 860 Festangestellte (1.011 ein Jahr zuvor) und über das Jahr 1.346 befristete Angestellte und Aushilfen. Auch bei der MCH Unternehmensgruppe mussten wegen der Corona- pandemie seit Februar dieses Jahres zahlreiche Messen und Events abgesagt oder verschoben werden. Daraus könnten sich Umsatz- einbußen zwischen 130 bis 170 Millionen Franken ergeben. Dabei ist die Stabilität der Gruppe angesichts genügender Reserven nicht gefährdet. Besonderer Wermutstropfen ist jedoch die erst jüngst verkündete Absage namhafter Weltmarken an der mit den Ausstellern einvernehmlich auf den 28. Januar bis 2. Februar 2021 verschobe- nen Baselworld. Inzwischen ist auch dieser Termin gestrichen. Jetzt werden mit den Ausstellern und bisherigen Messebesuchern die Bedürfnisse und Möglichkeiten neuer Plattformen für die Uhren- und Schmuckmesse abgeklärt. Bis Sommer soll über mögliche Folgefor- mate und die weitere Terminplanung entschieden werden. epm Geförderte Auslandsmessebeteiligungen Blick ins nächste Jahr I m Moment haben weite Teile der Wirtschaft wegen der Coronapandemie eine Vollbremsung vollzogen. Doch strategische Entscheidungen müssen weiterhin getroffen werden, etwa über das weitere Vorgehen auf Auslandsmärkten. Das Bundeswirtschaftsminis- terium plant für 2021 aktuell auf 282 Auslandsmes- sen Firmengemeinschaftsstände beziehungsweise German Pavillons, an denen sich deutsche Unterneh- men mit Produkten „made in Germany“ zu günstigen Konditionen beteiligen können. Dafür sind vorerst Fördergelder in Höhe von insgesamt 45,5 Millionen Euro angesetzt. Zusätzlich wurden im Rahmen der Ex- portinitiative „Energie“ elf Auslandsmessen 2021 mit „Green Energy“-Schwerpunkten ausgewählt. Und das Auslandsmesseprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft deckt im nächsten Jahr über Gemeinschaftsbeteiligungen auf 41 ausgewählten Auslandsmessen die Bereiche Nahrungs- und Genuss- mittel, Land- und Forstwirtschaft, Garten und Land- schaftsbau ab. Somit umfassen die Förderprogramme des Bundes insgesamt 334 Auslandsmessen. epm www.auma.de/Auslandsmesseprogramm www.auma.de/Messedaten Messe Freiburg: Absagen und Verschiebungen Harte Einbußen D ie beiden abgesagten internationalen Fachmessen Interbrush und The Smarter E Europe/Intersolar sind die wichtigsten Um- satzträger der Freiburger Messegesellschaft FWTM. In den Planun- gen für das laufende Geschäftsjahr standen sie zusammen für rund die Hälfte des anvisierten operativen Unternehmensumsatzes von über 29 Millionen Euro. So waren bei der vom 6. bis 8. Mai geplan- ten Interbrush, der weltweit führenden Fachmesse für Maschinen, Material und Zubehör der Bürsten- und Pinselindustrie, über 200 Aussteller aus 30 Ländern und 7.000 Fachbesucher aus 90 Ländern erwartet worden. Die Messe, die sonst alle vier Jahre stattfindet, wurde in den Mai 2022 verschoben. Die vom 16. bis 19. Juni geplante The Smarter E Europe, der Messever- bund von Intersolar (Photovoltaik) und drei weiteren Energiefachmes- sen, den die Messe Freiburg zusammen mit der Pforzheimer Firma So- lar Promotion in München veranstaltet, verzeichnete im vergangenen Jahr mit aufsteigendem Trend 1.350 Aussteller aus 50 Ländern und knapp 49.000 Besucher aus 162 Ländern. Nach kompletter Absage in diesem Jahr ist der nächste reguläre Termin der 9. bis 11. Juni 2021. Bundesweit gehen neue Berechnungen des Instituts der Deutschen Messewirtschaft im Messeverband AUMA (Stand 15. April) durch die Absagen und Verschiebungen von bedeutenden deutschen Messen von möglicherweise 9,3 Milliarden Euro gesamtwirtschaftlichen Ein- bußen und 76.400 betroffenen Arbeitsplätzen aus. epm Szene aus vergangenen Messezeiten: die Interbrush auf dem Freiburger Messegelände. Bild: Krommer

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