Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'20 -Südlicher Oberrhein

7 3 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten titel Wettbewerb Jugend forscht im Südwesten Mit Grips, Mut und Ausdauer A nfang Februar herrschte in der Sick-Arena, einer Halle auf dem Freiburger Messegelände, großes Gewimmel. Viele hundert Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 21 Jahren, dazu Betreuer, Lehrer, Juroren und Sponsoren waren zusammengekommen, um die 90 Projekte der insgesamt fast 180 Teilnehmer in Augenschein zu nehmen. Tagelang hatten diese zuvor, unterstützt von einem 50-köpfigen Team von Sick-Aus- zubildenden, ihre Stände mit den Arbeiten aufgebaut. Der Wettbewerb findet statt in den Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissen- schaften, Mathematik und Informatik, Physik sowie Technik. Unter dem Namen „Jugend forscht“ stellen die 15- bis 21-Jährigen ihre Ideen vor und unter dem Na- men „Schüler experimentieren“ die bis 14-Jährigen. Die jüngste Teilnehmerin in Freiburg war dieses Mal 9 Jahre alt, die älteste 20 Jahre. Über 40 Prozent der Projekte wurden von Mädchen eingereicht. Nicht nur Schüler gehen an den Start, sondern auch Auszubildende. Und nicht nur die Gymnasien aus den Städten sind vertre- ten, sondern ganz im Gegenteil auch Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Realschulen, berufliche Schulen und Grundschulen, breit gestreut auch aus kleineren Orten. Maßgeblich für das Erarbeiten und Einreichen von Projekten sind neben dem Engagement der Kinder und Jugendlichen der Einsatz von Lehrern und/oder Be- treuern an Schülerforschungs- zentren sowie betrieblichen Aus- bildern in Unternehmen. Ganz ähnlich wie in der Sick- Arena in Freiburg war das Bild im Storz-Besucherzentrum eine Woche später in Tuttlingen. Auch hier kamen hunderte Jugendliche – Wettbewerbsteil- nehmer und Zuschauer –, Juroren sowie Vertreter der Ausrichter zusammen. Einen Tag später fand dann vor großem Publikum die Siegerehrung in der Stadthalle Tuttlingen statt. Karl-Christian Storz, Firmenchef von Karl Storz, beton- te, dass es für die Teilnahme „Mut, Ideen, Kreativität und Out-of-the-box-Denken braucht, das heißt die Fä- higkeit, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfra- gen und neue Lösungen zu finden. Diese Fähigkeiten brauchen wir in unserer Gesellschaft, um Zukunft zu gestalten und Wandel zu fördern“. Und der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck meinte: „Es ist für eine Hightech-Region wie unsere entscheidend, dass die Forschung Nachwuchs bekommt. Die Firmen sind dar- auf angewiesen, junge Talente schon früh zu erkennen und zu fördern.“ In Freiburg war der Wettbewerb eben- falls mehrtägig, hier wurden die Sieger wiederum in der Sick-Arena vorgestellt und geehrt. Cornelia Reinecker, Personalleiterin der Sick AG, zeigte sich beeindruckt, „mit wie viel Erfindergeist, Neugier und Know-how auch dieses Jahr Lösungen für die unterschiedlichsten Prob- leme gefunden wurden“. Zünslerschreck, Batteriemanagement Viele Projekte beschäftigten sich mit aktuellen Themen wie Klimawandel, Digitalisierung sowie Ressourcen- knappheit und -schonung. Einige Beispiele: Im Fachgebiet Chemie des Regionalwettbewerbes Do- nau-Hegau entwickelte Helen Hauck (17) aus Radolfzell einen „Zünslerschreck“ , eine biochemische Waffe ge- gen den Buchsbaumzünsler. Sie beobachtete, dass Der Wettbewerb Jugend forscht, 1965 vom Stern-Chefredakteur und Herausgeber Henri Nannen ins Leben gerufen, ist Deutschlands größter Nachwuchswettbewerb im MINT-Bereich (Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften, Technik) und auch der bekannteste. Bundesweit haben diesmal 12.000 Kinder und Jugendliche mit rund 6.000 Projekten teilgenommen. Davon an zwei Regionalwettbewerben im Südwesten circa 300 mit über 150 Arbeiten. Ausrichter beziehungsweise Paten sind für den Regionalwettbewerb Südbaden die Firma Sick in Waldkirch und für den Wettbewerb in der Region Donau-Hegau die Firma Karl Storz in Tuttlingen sowie die Stadt Tuttlingen. Die „Jugend forscht“-Teilnehmer der Regionalwettbe- werbe Südbaden in Freiburg (Bild oben) und Donau-Hegau in Tuttlingen (unten). Bilder: Sick AG, Karl Storz

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