Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 3 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten IHK-Konjunkturumfrage Konjunkturelle Impulse fehlen 40 60 80 100 120 140 160 Indikator Jahre IHK-Konjunkturklimaindikator Schwarzwald-Baar-Heuberg Baden-Württemberg M it 57 Prozent (48 Prozent) geben die meisten Unternehmen noch befriedigend laufende Ge- schäfte an. „Die nicht geringer gewordenen weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Risiken drü- cken nach wie vor auf die Geschäftsergebnisse unserer Firmen, die hinter den Vorjahreswerten zurückliegen”, kommentiert IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd das Befragungsergebnis. Während sich die aktuelle Stimmung im Hotel- und Gaststättengewerbe, bei den Kreditinstituten sowie im Handel im Vergleich zur Befragung im vergangenen Herbst verbessert hat, fallen die Urteile der Industrie zur Geschäftslage aufgrund ihrer Exportorientierung nun unterdurchschnittlich aus. Die fortgesetzten Handelskonflikte, die Handelsbarrieren (beispielsweise Zölle), wirtschaftliche Sanktionen und der Brexit sowie die schwelenden Auseinandersetzungen im Na- hen Osten beeinträchtigen den Welthandel. Damit fallen die Exporte aus Sicht der regionalen Wirtschaft auch in der nahen Zukunft als Wachstumstreiber aus. „Die strukturellen Herausforderungen durch die Energiewende, die Digitalisierung und der Fachkräftemangel bleiben bestehen“, so Birgit Hakenjos-Boyd. „Die Lösungen hierfür gestalten wir am besten, indem wir die Rahmenbedingun- gen in Deutschland verbessern: Mit mehr Investitionen gerade in die berufliche Bil- dung, weniger Bürokratie, eine bessere Infrastruktur – analog wie digital - sowie Planungsbe- schleunigung bei Investitions- vorhaben. Steuern senken und die öffentlichen Investitionen hochfahren sollte ein zentrales Motto in diesem Jahr sein. Denn sicher ist: Auch 2020 wird für die deutsche Wirtschaft ein herausforderndes Jahr.“ Der leichte Anstieg des Konjunkturklimaindex‘ gegen- über Herbst 2019 wecke jedoch die Hoffnung, dass der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht und eine Trendwende möglich ist. Angesichts der auch künftig unsicheren wirt- schaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sei es jedoch nicht verwunderlich, dass sich die regionale Wirtschaft in den kommenden Monaten bei den Investitionen weiterhin zurückhaltend zeigt. Wenn künftig im Inland investiert wird, soll dies insbesondere der Deckung des Ersatzbedarfs und der Rationalisierung dienen. Ar- »In wirtschaftlich her- ausfordernden Zeiten zeigt sich die wahre Stärke einer Region« Nach der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage sind die Unternehmen aus der Region Schwarzwald- Baar-Heuberg schwach in das neue Jahr gestartet. Der Anteil der Firmen mit aktuell gut laufenden Geschäften ist auf nunmehr 30 Prozent zurückge- gangen (Herbst 2019: 35 Prozent). Das aktuelle Konjunkturklima der Region Schwarzwald- Baar-Heuberg liegt leicht unter dem Landesdurch- schnitt. In die Berechnung für den IHK-Klimaindikator gehen sowohl die Einschätzungen für die aktuelle Geschäfts- lage zum Jahreswechsel 2019/2020 wie auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate ein. Birgit Hakenjos-Boyd

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2MDE5