Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'20 -Südlicher Oberrhein

39 2 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Unternehmen ANZEIGE mend Verbrauch sowie Emissionen von Verbrennungs- motoren zu reglementieren. Seither entwickelt sich Heinzmann sprunghaft. Denn die Technik aus Schönau trägt dazu bei, große Verbrennungsmotoren sparsamer und sauberer zu machen, und sie ließe sich auch auf alternative Kraftstoffe anpassen. Das ist aktueller denn je, zumal die Elektromobilität für große Lasten noch wenig ausgereift ist. Heinzmann will Technologieführer im Bereich Motorenmanagement sein, allerdings nur fernab der Straße. Das Unternehmen beliefert die Her- steller von Schiffen, Lokomotiven, Industriefahrzeugen, Turbinen und Generatoren. „Wir halten uns konsequent aus Automotive raus“, sagt Markus Gromer. Das habe sich bewährt. Auf der Referenzliste stehen bekannte Namen wie MAN, Deutz und Caterpillar, weil sie in den Segmenten Nutzfahrzeuge oder Schiffsantriebe tätig sind. Bei den Kunden hat es in den vergangenen Jah- ren viele Veränderungen und Konzentrationsprozesse gegeben. Der Markt ist in Bewegung. Auch Heinzmann selbst ist zum Teil durch Zukäufe gewachsen, wie vor we- nigen Wochen erst, als die Schwarzwälder das britische Unternehmen Giro Engineering übernahmen, das auf Kraftstoffleitungen für Dieselmotoren spezialisiert ist. Parallel zum Management von Verbrennern hat sich Heinzmann in der Elektromobilität einen Namen ge- macht, und zwar schon lange bevor das Thema Trend wurde. Das kam so: Als das Unternehmen in den 1970er-Jahren seine mechanischen Regler auf Elekt- rik umstellte, brauchte es dafür Elektromotoren. Die zugekauften liefen allerdings nicht sonderlich gut, des- halb begann man, selbst welche zu bauen. „Die waren ziemlich robust, sodass sich bald andere Anwendungen auftaten“, berichtet Markus Gromer – beispielsweise für Lift- und Steigsysteme, Seilwinden sowie fahrerlose Transportsysteme. Inzwischen spielt die urbane Mobili- tät eine wachsende Rolle, wenngleich sich Heinzmann auch hier aus dem Massengeschäft heraushält. Man setzt eher auf professionelle Nutzer. So fahren bei- spielsweise viele gelbe Posträder mit den Schönauer Motoren, die an einem leichten Surren zu erkennen sind. Zudem kooperiert Heinzmann mit weiteren Las- tenradherstellern wie Bayk oder Rytle. Die Sparte elekt- rische Antriebe trägt zwischen einem Fünftel und einem Viertel zum Umsatz des Stammhauses bei, das sind circa zwölf Millionen Euro. Gromer geht davon aus, dass die Zahlen noch deutlich steigen. „Wir gehen da sehr fokussiert rein“, sagt der Heinzmann-CEO. Das Unternehmen zählt auch hier zu den Innovationstrei- bern. Es steckt zehn Prozent seines Umsatzes in die Entwicklung neuer Produkte. Eine wichtige Basis dafür sind gute Mitarbeiter. Damit es zukünftig nicht an Fachkräften mangelt, bildet man selbst viel aus. Unter den 240 Mitarbeitern in Schönau sind aktuell 27 Auszubildende und duale Studenten. Auch Weiterbildung spielt eine wichtige Rolle. Um die Mitarbeiter auf Industrie 4.0 vorzubereiten, plant Heinz- mann derzeit ein Ausbildungszentrum am Hauptsitz. Das Konzept soll bis Ende des Jahres stehen. kat

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