Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'20 -Südlicher Oberrhein

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2020 REGIO REPORT   IHK Südlicher Oberrhein 17 Im Zeichen der Nachhaltigkeit Neujahrsrede von Steffen Auer 19 Impressionen Fotos vom Neujahrsempfang 22 Kleine Tipps, große Wirkung Jessica Ihm zum elektronischen Ursprungszeugnis 23 9.000 Besucher, 180 Aussteller Job-Start-Börse Freiburg 24 Haus der kleinen Forscher IHK seit zehn Jahren Partner 25 Interview mit Alexandra Beinert Serie (2/9): Einpersonen- und Kleinunternehmerausschuss 27 Geld für Jugendhilfswerk Berufsbildungsausschuss spendet seine Sitzungsgelder 28 Micro-Entreprise und mehr Gründen in Frankreich 29 Veranstaltungen 32 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT fasernetz sowie eine digitale Infrastruktur auf dem Land und in der Stadt. Zweitens Bürokratie- abbau – besonders für Start-ups und kleine Unternehmen. Drittens die Qualifizierung von Menschen für den Arbeitsmarkt, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Viertens ein einfacherer Zugang zur Finanzierung, damit für den Umbau der Wirtschaft Risikoka- pital leicht zugänglich gemacht wird. Und fünftens Innovations- förderung, jedoch weniger durch starre, staatlich verordnete In- novationsprogramme, sondern über unbürokratische Methoden, beispielsweise Abschreibungsvor- teile. Den aktiven Part bei der Zu- kunftsgestaltung sah Auer jedoch klar bei der Wirtschaft selbst: „Wir als Unternehmerinnen und Unter- nehmen sind letztlich mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst dafür verantwortlich, unsere Firmen umzugestalten, damit wir den Erfolg für die Zukunft sichern können.“ „Wie sollen wir strategisch die Mobilität weiterentwickeln?“, fragte der Präsident als nächstes per digitalem Umfragetool in die Runde. Mehr als 90 Prozent der Gäste waren sich einig, dass der Weg der Zukunft in der Technologieoffenheit liegt, nicht im Fokus auf elektrische Mobilität. „Dieses Ergebnis zeigt klar: Es ist unerlässlich, dass wir zusätzlich zum elektrischen Antrieb einen Verbrennungsantrieb haben, welcher mit erneuerbar erzeugtem Kraftstoff angetrieben wird, zum Beispiel Was- serstoff, Methan oder Methanol“, betonte Auer. Im Sinne der Nachhaltigkeitsregion lassen sich laut dem IHK-Präsidenten Themen der Mobilität auch direkt vor Ort umsetzen. Auf der einen Seite sei es eine der Aufgaben der IHK, schnellere Genehmigungsverfahren für Großprojekte im Infrastruktur- bereich weiter zu fordern. „Es kann nicht sein, dass sich Planungs- und Bauzyklen wie der sechsspurige Ausbau der A5 oder der Ausbau der Rheintalbahn über mehr als ein hal- bes Jahrhundert erstrecken. Die Verkehrswege sind bereits jetzt völlig überlastet“, stellte Auer fest. Auf der anderen Seite seien die Unternehmer selbst in der Verantwortung, beispielsweise bei der Verbesserung der Anbindung der Gewerbegebiete. „Wenn wir es erreichen würden, dass 50 Prozent der Beschäftigten eine Fahr- gemeinschaft bilden mit je zwei Personen und zehn Prozent der Beschäftigten neu mit dem ÖPNV oder Fahrrad kommen, dann hat man die Verkehrsbelastung um zirka 35 Prozent reduziert. Der Stau wäre weg und die CO 2 -Bilanz besser als mit jeder E-Auto-Quote“, rechnete Auer vor. Ein optimiertes und nachhaltiges Mobilitätskon- zept verbessere die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Firmen und leiste gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz, so sein Fazit. „Das alles können wir erreichen, wenn alle Beteiligten der Region zusammen an Lösungen arbeiten, also Kommunen, Gewer- bevereine, Landkreise, Verbände, ÖPNV-Anbieter und Bahn sowie Unternehmen in der Region mit Unterstützung der Wissenschaft. „Wir können nur dann Nachhaltigkeitsregion Südlicher Oberrhein sein, wenn wir alle kooperieren“, betonte der Präsident. heo »Wir sind selbst dafür verant- wortlich, unsere Firmen umzuge- stalten« IHK-Präsident Steffen Auer in seiner Neujahrsrede Bild: Thomas Kunz

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