Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember '19 -Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 12 | 2019 18 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 17 Es bleibt ein Bewerbermarkt Bilanz der regionalen Ausbildung 20 Abschlussfeier für Azubis IHK ehrt die besten Absolventen 22 Förderpreise Tabelle aller Preisträger und -stifter 24 600 Facharbeiter in 20 Jahren Gestufte Ausbildung in der Ortenau 26 Verbesserungen in Sicht Mitarbeiterentsendung nach Frankreich 28 Kleine Tipps, große Wirkung Markus Czogalla über Gutscheine 29 Keine Krise wie 2009 Automobilzulieferer in der Region 31 Veranstaltungen Öffentliche Zustellung: Widerruf der Versicherungsvermittlererlaubnis 32 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT Auf 10 unversorgte Bewerber kommen 170 unbesetzte Ausbildungs- stellen Horst Sahrbacher , Vorstandsvorsitzender Arbeitsagentur Offenburg dieses Jahr ein Plus von drei Prozent bei den neu abge- schlossenen Ausbildungsverträgen. „Das zeigt, dass unsere Bemühungen ankommen“, kommentierte Ull- rich. Und dennoch erlebe man in manchen Berufen einen rasanten Rückgang, etwa bei Friseuren oder Verkäufern im Lebensmittelhandwerk. „Wir brauchen Zuwanderung“, sagte Ullrich daher. Die Handwerks- betriebe in der Region bilden derzeit mehr als 600 Geflüchtete aus. Bei den IHK-Unternehmen machen rund 420 junge Menschen mit Fluchterfahrung eine Ausbildung. Im Bezirk der Arbeitsagentur Offenburg haben mittlerweile 6,5 Prozent der Bewerber auf einen Ausbildungsplatz einen Fluchthintergrund, im Bezirk der Arbeitsagentur Freiburg sind es 13 Prozent. Das größte Problem bei der Ausbildung von Flüchtlingen bleibe die Sprache. Zwar gebe es bei einigen auch mangelnde Motivation, allerdings nicht häufiger als bei deutschen Auszubildenden, betonten unisono die Vertreter der Kammern und Arbeitsagenturen. „Wir müssen dankbar sein, dass wir Zuwanderung haben“, sagte Christian Ramm, Vorstandsvorsitzender der Ar- beitsagentur Freiburg. Denn der Ausbildungs- bleibt ein Bewerbermarkt, wie auch IHK-Präsident Auer konstatierte. Das heißt: Es gibt deutlich mehr Stellen als Bewerber. Und die Sche- re geht immer weiter auseinander, die Zahl der unbe- setzten Lehrstellen steigt stärker als die der unversorg- ten Bewerber. Im Bezirk der Freiburger Arbeitsagentur kommen auf 10 unversorgte Bewerber mehr als 25 un- besetzte Ausbildungsplätze, im Bezirk der Offenburger Arbeitsagentur liegt das Verhältnis sogar bei 10 zu 170. Doch die Wünsche der Jugendlichen und das Angebot der Unternehmen passen nicht immer zusammen. So sieht es in einzelnen Berufen sehr unterschiedlich aus. Während jeder Bewerber für einen Ausbildungsplatz im Verkauf von Lebensmitteln (zum Beispiel Bäcke- rei- oder Fleischereifachverkäufer) rein rechnerisch zwischen sechs verschiedenen Stellen wählen kann, bewerben sich auf jeden Ausbildungsplatz in der Holz- be- und -verarbeitung oder der Softwareentwicklkung drei bis vier junge Leute. Innerhalb des Einzelhandels zeigt sich das Ungleichgewicht besonders deutlich: Der Verkauf von Mode, Elektronik und Autos ist beliebt bei den Jugendlichen, hier gibt es viermal mehr Bewerber als offene Stellen, der Verkauf von Lebensmitteln da- gegen wie beschrieben nicht. Der Mangel an – vor allem geeigneten – Bewerbern lässt viele Unternehmen kreativ werden. Sie gehen an die Schulen, zunehmend auch die Gymnasien, werben in den sozialen Medien, versprechen Prämien wie ein Diensthandy, passen die Arbeitszeiten an (vor allem Hotels und Gaststätten) oder erhöhen die Lehrlings- gehälter. Das Werben um Gymnasiasten zeitigt Erfolge: In den IHK-Berufen haben mittlerweile etwa ein Drittel der Auszubildenden die Hochschul- oder Fachhoch- schulreife. Und IHK-Präsident Auer, der zugleich Chef des Lahrer Metallgroßhandels Schwarzwald-Eisen ist, berichtete, dass in seinem Betrieb die Auszubildenden im Lager jetzt das Gleiche verdienen wie die kaufmän- nischen. kat Öffnungszeiten zwischen den Feiertagen Die IHK ist in Freiburg und Lahr am 27. Dezember (8 bis 16 Uhr) und am 30. Dezember (8 bis 16.30 Uhr) geöffnet und steht insbesondere für das Ausstellen dringender Außenwirtschaftspapiere zur Verfügung.

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