Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November '19 - Hochrhein-Bodeansee

11 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 47 Unternehmen Neubau von Frei-Lacke Schnurstracks vom Lager zur Produktion DÖGGINGEN. Die Emil Frei GmbH & Co. KG hat die größte Investition ihrer über neunzigjährigen Fir- mengeschichte getätigt: Für einen zweistelligen Mil- lionenbetrag ist in den vergangenen zwei Jahren ein neues, 11.000 Quadratmeter großes Produktions- und Logistikgebäude entstanden, das die Kapazitäten er- höht und vor allem die Arbeitsabläufe optimiert. „Was wir für die Produktion brauchen, haben wir jetzt im direkten Zugriff“, sagt Hans-Peter Frei, der den Lack- hersteller zusammen mit seinem Cousin Rainer Frei in dritter Generation leitet. In den neuen Hochregalen mit 3.500 Palettenstellplätzen lagern die für die Pul- verlackproduktion im gleichen Gebäude benötigten Rohstoffe, die vorher zum Teil extern untergebracht waren. Jetzt gelangen sie über den „Highway“, eine gerade Verbindung im Gebäude, schnurstracks vom Lager zur Produktion. Deren gesamte Abläufe wurden noch ergonomischer gestaltet: Fast alles, was Lärm oder Staub macht, findet nun automatisiert in abge- schlossenen Räumen statt. Der Neubau schließt direkt an die alte Pulverlack- produktion an, ein Lichthof verbindet ihn mit der bestehenden Halle. Nun, da die neue Produktion läuft und einige Flächen im alten Teil frei geworden sind, wird dort umgebaut und -geräumt, um auch die Prozesse im Bestand anzupassen und zu optimieren. Gleichzeitig wächst das Verwaltungsgebäude um ein Stockwerk. Voraussichtlich Ende 2021 wollen die Freis ihre aktuellen Bauprojekte abgeschlossen ha- ben und 2026 das hundertste Firmenjubiläum feiern. Ihr Großvater Emil Frei eröffnete 1926 einen Farben- handel und begann kurz darauf mit der eigenen Pro- duktion von Farben und Lacken. Das gelbe Gebäude aus der Gründungszeit steht noch direkt gegenüber dem Dögginger Bahnhof, den die Bahn aktuell zu einem Verkehrsknotenpunkt ausbaut. Im Lauf der Jahrzehnte ist das Unternehmen enorm gewachsen und hat sich zum Spezialisten für Systemlacke ent- wickelt. Seit dem Verkauf der Dispersionsproduktion 1992 stellt es ausschließlich Industrielacke für viele unterschiedliche Einsatzbereiche her. „Mit unseren Lacken kommt man täglich in Kontakt“, sagt Marke- tingleiter Oliver Zanner. Rund 570 Mitarbeiter zählt Frei Lacke aktuell. Der Umsatz lag 2018 bei knapp 150 Millionen Euro, liegt im laufenden Jahr aber unter Plan. Die Dögginger be- kommen die Konjunkturabkühlung und die Turbulenzen auf dem Weltmarkt zu spüren, zumal zu ihren Kunden viele Automobilzulieferer und Maschinenbauer zählen. Der eigene Exportanteil liegt bei 45 Prozent, der ihrer Kunden häufig noch höher. Dennoch blickt Rainer Frei „vorsichtig positiv“ auf das kommende Jahr. Der Grund dafür seien neue Geschäftsbereiche und Kunden sowie der Neubau. Denn der verbessert die Wertschöpfung, indem er Material- und Zeitverluste minimiert. kat Der Neubau von Frei-Lacke (links) im Bräunlinger Ortsteil Döggingen schließt direkt an die alte Pulverlackproduktion (rechts) an. Einkaufskontor Deutscher Druckereien Auf Wachstumskurs OFFENBURG. Die Genossenschaft Einkaufskontor Deutscher Druckereien (EKDD) in Offenburg ist auf Wachstumskurs: Zurzeit zählt sie 39 Mitglieder, vor etwa zwei Jahren waren es 27. Die Zahl der Lieferanten ist in diesem Zeitraum von 16 auf 21 gestiegen. Vor- standssprecher Bodo F. Schmischke berichtet von ei- ner „exzellenten Geschäftsentwicklung“ im Jahr 2018. Diese habe den Aufbau einer Spartenorganisation für auf Etiketten spezialisierte Druckereien nötig gemacht. In diesem Bereich ist EKDD laut Schmischke nach einem internationalen Konzern und einem Hersteller die Nummer drei im deutschen Markt. Mitglieder der EKDD sind kleine und mittelständische Druckereien aus ganz Deutschland. Für diese übernimmt die Ge- nossenschaft alle Bereiche der Beschaffung sowie weitere Dienstleistungen. Vier feste sowie elf freie Mitarbeiter sind beschäftigt. Im Sommer wurden die drei Aufsichtsräte der EKDD bestätigt. Das sind Rigo Fay (Privatier, früher Engelhardt & Bauer, Karlsruhe), Holger Hengst (Etris Bank, Wuppertal) und Andreas Krych (Krych Unternehmensberatung GmbH & Co. KG, Rheinzabern). mae

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