Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

ENGEL & VÖLKERS · Villingen-Schwenningen · Farnweg 5 · 78048 Villingen-Schwenningen Tel. +49 7721 40 51 60 · villingen@engelvoelkers.com · www.engelvoelkers.com/villingen Diese Liegenschaft aus einem kernsaniertem Schwarzwaldhof, einem Futter-/Lagerhaus und einem Gästehaus ist umringt von wunderbarer Natur und bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Eckdaten: Zimmer 22 / Badezimmer 4 / Schlafzim- mer 19 / Stellplätze 30 / Wohnfläche ca. 621 m² / Grundstücksfläche ca. 46.999 m² / Kaufpreis 1.780.000 EUR Energieausweis: Endenergieverbrauch dieses Gebäudes 69,15 kWh/(m²·a), EKL: B, Gas, Bj. 1984 Ferien-/Gäste-/Seminarhäuser im ruhigen Tal! ANZEIGE dauere und man im Rahmen des jetzigen Bundes- verkehrswegeplans zum Ziel gelangen müsse. Birgit Hakenjos-Boyd, Präsidentin der IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg, meinte ergänzend, das Verkehrsmi- nisterium und die Bahn betrieben Verzögerungstaktik. Sie forderte eine leistungsfähige Verbindungsachse für die beiden großen Wirtschaftsräume Zürich und Stuttgart, eine funktionierende Zulaufstrecke für den Gotthard-Tunnel und die Alpentransversale in der Schweiz sowie eine Kapazitätsreserve für die überlastete Rheintalbahn. Dass diese beim Störfall als kaum zu umfahrendes Nadelöhr wirkt, hatte sich bei dem Unfall in Rastatt 2017 gezeigt. Der Schaden damals wurde auf annähernd zwei Milliarden Euro geschätzt. Hakenjos-Boyd forderte, den Bundesver- kehrswegeplan bis Ende der Laufzeit im Jahr 2030 umzusetzen und die vorgesehenen 550 Millionen Euro bis dahin zu investieren. Firmenchef Harald Marquardt betonte, dass alle Arbeit- geber zwischen Stuttgart und Zürich noch attraktiver würden, wenn Pendeln mit dem Zug eine echte Alterna- tive zum Pkw wäre. Marquardt, der auch Vizepräsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ist, berichtete, dass nur die wenigsten seiner 2.500 Mitarbeiter am Standort Rietheim-Weilheim wohnen, also pendeln müssen. Auch zu den Flughäfen in Stuttgart und Zürich würden die Marquardt-Beschäftigten wegen der schlechten Zugan- bindung fast ausschließlich mit dem Auto fahren. Mar- quardt meinte, die Region fühle sich abgehängt und die Unternehmen dort hätten jetzt die Nase voll. Andrea Marongiu vom Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg sprach die staubedingten Qua- litätsverluste an. 71 Prozent der von der Wirtschaft bedingten Logistik finde auf der Straße statt, nur 19 Prozent auf der Schiene. Eine ausgebaute Strecke könne die Straße deutlich entlasten. „Die Bahn ist Lebensnerv der ganzen Region“, beton- ten verschiedene Vertreter der IHKs. 20 Prozent der deutschen Exporte stammten aus Baden-Württemberg, Waren im Wert von 15 Milliarden Euro gingen jährlich in die Schweiz und solche im Wert von zehn Milliarden Euro nach Italien. Und für die Schweiz ist Deutschland und vor allem Baden-Württemberg der wichtigste Han- delspartner. Eine ausgebaute Verbindung würde 104.000 Personenfahrten vom Auto und 561.000 Tonnen Gü- ter vom Lastwagen auf die Schiene verlagern können, so wurde errechnet. Der Gesamtnutzen im Perso- nenverkehr könnte bei 230 Millionen Euro, jener im Güterverkehr gar bei 615 Millionen Euro liegen. Kurt Lanz, Verkehrsspezi- alist bei Economiesuisse, und Regine Sauter, Natio- nalrätin und Direktorin der Zürcher Handelskammer, stellten die Linie als Zu- bringer zur Alpentransver- sale mit dem Gotthard und dem Lötschberg-Basis- tunnel heraus. Dafür habe die Schweiz 20 Milliarden Euro ausgegeben. Diese Infrastruktur sei nur halb so viel wert, wenn die Zulaufstrecken in Deutschland und Italien nicht ausgebaut werden. Derzeit würden bereits 40 Millionen Tonnen im Güterverkehr verlässlich und klimafreundlich über das Schweizer Schienennetz al- penquerend transportiert. Thomas Albiez von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg brachte den Tourismus ins Spiel. Die derzeitige Schie- nenverbindung sei so schlecht, dass es immer weniger Bahnreisende gäbe und damit der verzögerte Ausbau von Politik und Bahn begründet würden. Aus diesem Teufelskreis gelte es auszubrechen. Abschließend mein- te Birgit Hakenjos-Boyd, die Wirtschaft gebe sich nicht mehr länger zufrieden mit Lippenbekenntnissen, sie brauche vielmehr Transparenz und Planbarkeit. Einen kleinen Lichtblick gibt es: Bund und Deutsche Bahn haben eine Finanzierungsvereinbarung (35 Milli- onen Euro) für den Ausbau des 5,8 Kilometer langen Abschnitts zwischen Horb und Neckarhausen geschlos- sen. Mit einem Baubeginn ist allerdings nicht vor 2021 zu rechnen. Wann der zweigleisige Ausbau zwischen Rottweil-Neufra und Rietheim-Wurmlingen erfolgen soll, ist unklar. upl BETEILIGTE DES BÜNDNISSES Die Industrie- und Handelskammern Schwarz- wald-Baar-Heuberg (als Initiator), Region Stuttgart, Reutlingen, Nordschwarzwald und Hochrhein-Bodensee, der VSL Verband Spediti- on und Logistik Baden-Württemberg sowie der Interessenverband Gäu-Neckar-Bodenseebahn haben sich mit dem Schweizerischen Dachver- band derWirtschaft Economiesuisse, dem Spedi- tionsverband Spedlogswiss, der Handelskammer Deutschland-Schweiz, der Zürcher Handelskam- mer sowie der Industrie- undWirtschaftsvereini- gung Schaffhausen zusammengeschlossen. Sie repräsentieren 430.000 Mitglieder. upl Eine Broschüre mit weiteren Informationen – sie heißt „Schienenachse Stuttgart-Zürich“ – ist bei der IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg erhältlich. Kontakt: Martin Schmidt 07721 922-207 schmidt@vs.ihk.de

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