Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg
Wirtschaft im Südwesten 9 | 2019 54 Themen & TrendS Die Fahrt von Zürich nach Stuttgart dauert im besten Fall drei Stunden. Und auf 70 Kilometern zwischen Horb und Tuttlingen verläuft die Gäubahn noch immer einspu- rig. Dies obwohl die Strecke seit 2003 und erneut seit 2016 im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans steht und der Bundestag 550 Millionen Euro bis 2030 eingeplant hat. Der Ausbau geht aber nur tröpfchenweise voran. Ein Verbund aus zwölf Wirtschaftsverbän- den hat Mitte Juni bei einem Pressege- spräch den unverzüglichen Ausbau der Gäubahn gefordert. Zwölf Wirtschaftsverbände drängen auf schnellen Ausbau der Gäubahn Die Nase voll die 150 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Stuttgart und der Landesgrenze zur Schweiz (schwarz-weiß gestrichelt) wird zwischen Stuttgart und Singen „Gäubahn“ genannt. die region fordert einen zügigen Ausbau. die Schweizer haben das Teilstück der Strecke zwischen Zürich und der Grenze (schwarz-orange gestrichelt) bereits ausgebaut. S chon 1996 ist im Staatsvertrag von Lugano zwi- schen der Schweiz und deutschland vereinbart worden, den Fernverkehr zwischen Stuttgart und Zürich deutlich zu beschleunigen und zwar von derzeit drei Stunden Fahrtzeit auf zwei Stunden und 15 minuten. Prinzipiell ist die Strecke ein wichtiger transeuropäischer hochgeschwindigkeitseisenbahn- korridor, in dem die Züge mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde verkehren sollen. die Schweiz hat ihren Anteil der Strecke von Zürich über Bülach und Schaff- hausen bis an die Landesgrenze schon vor fünf Jahren für 155 millionen Franken auf doppelspur ausgebaut – ihre hausaufgaben also gemacht. In deutschland ist das Vorhaben, das die Strecke zu einem Zubringer zum Gotthard-Basistunnel und damit weiter bis nach Italien machen soll, in langjährigen Planungsverfah- ren ziemlich steckengeblieben. In Singen müssen die reisenden meist umsteigen. Wegen der einglei- sigkeit zwischen Tuttlingen und horb ist Kreuzen und Überholen nur an Bahnhöfen möglich, und der langsame regional- und Güterverkehr behindert den Fernverkehr. mitte Juni haben nun zwölf Wirtschaftsverbände (siehe Kasten) ihre Forderungen an das Bundesverkehrsmi- nisterium und die deutsche Bahn in einem Pressege- spräch bei der Firma marquardt in rietheim-Weilheim benannt und bekräftigt. Guido Wolf, Landesjustizminister und Vertreter des Interessenverbandes Gäu-neckar-Bodensee-Bahn, leitete ein, dass der Ausbau schon viel zu lange
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