Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Wirtschaft im Südwesten 9 | 2019 50 Unternehmen FREIBURG. Zwei neue Standbeine der Schwarzwaldmilch Gmbh prä- sentierte Geschäftsführer Andreas Schneider ende Juni am hauptsitz in Freiburg der Presse: In titisee nahe der B31 baut das Unternehmen eine Käsemanufaktur mit Produktion, Verkaufsraum und Gastronomie. Zurzeit werden Bau und Sortiment, das nur an Käsetheken verkauft werden soll, vorbereitet. ende 2021 soll die Produktion, im Frühjahr 2022 der Verkauf starten. Acht bis zehn millionen euro Investitionen sind laut Schneider geplant sowie 20 bis 30 Beschäftigte. Bereits Anfang kommenden Jahres will die Schwarzwaldmilch mit ihrer neuen, eigenständig agierenden tochter Black Forest nature Gmbh in Offenburg, wo das Unternehmen auch milchpulver her- stellt, vegane Drinks produzieren und auf den markt bringen. Die marke und die Getränke werden laut Schneider voraussichtlich im herbst der Öffentlichkeit vorgestellt. Bisher verriet er lediglich, die Produkte würden „mit allen Facetten dem Zeitgeist entspre- chen“. hohe Investitionen seien nicht nötig, da die bestehende technologie genutzt werden könne. Drei bis vier Personen würden in dem Start-up beschäftigt. Grund für einen Geschäftszweig ohne milchprodukte ist laut Schneider, dass immer mehr Verbraucher, teils aus ethischen teils aus moralischen Gründen, auf milch ver- zichteten. Die Landwirte hätten die Pläne akzeptiert, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende markus Kaiser, Konkurrenzdenken gebe es nicht. „es ist eine ergänzung zu dem, was wir heute schon machen.“ Immer wieder ergänzt wird auch das Produktportfolio. Zu den neu- heiten, die die Schwarzwaldmilch dieses Jahr auf den markt gebracht hat, zählen der Kinderjoghurt „KIJO“, zuckerreduzierte „Jogis“, ver- schiedene laktosefreie Produkte wie Sahne in einer Glasflasche und Buttermilch sowie fettreduzierte Bio-heumilch. Die marken sind die Wachstumstreiber des Unternehmens: Spitzenreiter war 2018 die Biolinie mit einem Umsatzplus von 14 Prozent, gefolgt von den lakto- sefreien Produkten, die um 6,5 Prozent zulegten. Bei der Biotrinkmilch und bei laktosefreien Produkten wie Schmand ist die Schwarzwald- milch laut marketingleiterin Caroline von ehrenstein marktführer. Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen 2018 einen Umsatz von 195,4 millionen euro. Das ist so viel wie noch nie und 9,1 Pro- zent mehr als im Vorjahr. Circa 25 Prozent entfallen auf Bioprodukte, etwa ähnlich viel auf handelsmarken. Die exportquote beträgt rund zehn Prozent. Das ergebnis konnte von 2,4 auf 2,7 millionen euro gesteigert werden. 5,5 millionen euro wurden investiert, und zum Jahresende waren 419 mitarbeiter, darunter 25 Azubis, beschäftigt. Die Schwarzwaldmilch zählt über 1.020 milchlieferanten, die einen durchschnittlichen Auszahlungspreis von 40,09 Cent pro Kilogramm für herkömmliche und von 55,05 Cent für Biomilch erhielten. Damit liege man über dem bundesweiten Durchschnitt, so Schneider. mae eine neuheit der Schwarz- waldmilch: der Kinderjoghurt „KIJO“mit we- niger Zucker und ohne Fruchtstück- chen. KURZ NOTIERT Das Badeparadies Schwarzwald hat das Geschäftsjahr 2018/2019 mit einem Rekord abgeschlossen: Mehr als 780.000 Besucher kamen laut einer Pressemitteilung in das Erho- lungs- und Erlebnisbad in Titisee. Das sind über zehn Prozent mehr als imVorjahreszeitraum. Für Managing Director Jochen Brugger war 2018/19 insgesamt „ein Jahr voller Herausforderungen“. Nach dem Unfalltod des Inhabers und Investors Josef Wund Ende 2017 habe es gegolten, den Betrieb in dessen Sinne und zumWohle der Gäs- te möglichst reibungslos weiterzuführen. Inzwi- schen ist Wunds Nachlass geregelt. Das Bade- paradies gehört nun der Josef Wund Stiftung gGmbH in Stuttgart. Unternehmerisch gelenkt wird es von der JW TV – Vermögensverwal- tung GmbH in Friedrichshafen. 300 Mitarbeiter sind inklusive Dienstleister für Gastronomie und Reinigung beschäftigt. 2018 war das erfolgreichste Jahr in der 21-jäh- rigen Geschichte der Alte Wache – Haus der badischen Weine GmbH in Freiburg. Der Um- satz stieg erneut zweistellig, diesmal um knapp 13 Prozent. Absolute Zahlen nannte das Unter- nehmen nicht.Als Gründe für den Zuwachs führ- te es das milde Frühjahr und eine langanhaltend guteWetterperiode über die Sommermonate an. Die Alte Wache erzielte 90,5 Prozent ihres Um- satzes mit demWein-, Sekt- und Spirituosenver- kauf sowie dem Wein- und Sektausschank vor allem auf der Terrasse vor der Alten Wache auf dem Münsterplatz. Die restlichen 9,5 Prozent wurden durchWeinproben,Veranstaltungen und sonstige Umsätze wie beispielsweise alkohol- freie Getränke und Zubehör erzielt. Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG hat ihren Umsatz 2018 um 3,9 Prozent gesteigert. Da- mit habe sie sich besser als der Markt entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung. Bundesweit stieg der Bierabsatz danach vergangenes Jahr um 0,5 Prozent. Das bekannteste Rothaus-Bier ist das Tannenzäpfle mit einemAnteil am Gesamtumsatz von über 50 Prozent. Die prozentual größten Zu- wächse verbuchten vergangenes Jahr das natur- trübe Schwarzwald Maidle mit über 20 Prozent, gefolgt von den alkoholfreien Bieren, die zwei- stellig zulegten. Rothaus-Alleinvorstand Christian Rasch wies darauf hin, dass Rothaus konsequent an der auf Wertschöpfung und Nachhaltigkeit ausgelegten Markenpolitik festhalte, obwohl im Handel 2018 über 70 Prozent der Bierkästen in Aktionen verkauft worden seien und sich somit die Preisaggressivität erneut gesteigert habe. Schwarzwaldmilch: Rekordumsatz 195,4 Millionen Euro Kinderjoghurt, Käserei und vegane Drinks

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