Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Wirtschaft im Südwesten 9 | 2019 48 Unternehmen Freiburger Verkehrs AG Mehr Fahrgäste, hohe Investitionen FREIBURG. Wie die Vorstände der städtischen Frei- burger Verkehrs AG (VAG) Oliver Benz und Stephan Bartosch Ende Juli mitteilten, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr circa 81,3 Millionen (statistisch ermittelte) Fahrgäste befördert, eine Steigerung gegen- über dem Vorjahr von über neun Prozent. Dies war an- gesichts des mehrmonatigen Schienenersatzverkehrs entlang der Höllentalbahn nicht erwartet worden. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zu 2017 um 1,17 Mil- lionen auf 62 Millionen Euro. Wie immer hat die VAG mit einem Jahresfehlbetrag abgeschlossen, im Jahr 2018 lag er bei 20,17 Millionen Euro. Das seien immerhin drei Millionen Euro weniger gewesen als geplant, so Oliver Benz. Die Investitionen lagen bei 18,7 Millionen Euro, unter anderem flossen Mittel in die neue Straßenbahn- linie (Stadtbahn Rotteckring) über die Kronenbrücke zum Siegesdenkmal und in verschiedene Fahrzeuge. Eine Straßenbahn gibt es in Freiburg seit 1901. Auch die Schauinslandbahn, die zur VAG gehört, konnte mit fast 381.000 Berg- und Talfahrten eine Zunahme um sechs Prozent und damit das beste Ergebnis in ihrer Geschichte verzeichnen. Die VAG beschäftigt über 850 Mitarbeiter. orn Wefa-Gruppe Standorterweiterung, optimierte Fertigung SINGEN. Die Wefa-Gruppe, Hersteller von Strang- presswerkzeugen für die Aluminiumindustrie, hat in Singen ihre Flächen mithilfe des Erwerbs eines Teil- grundstücks (circa 1.050 Quadratmeter) inklusive Halle (680 Quadratmeter) vergrößert und konnte dadurch die Produktionsfläche, den Verwaltungsbereich und das Labor erweitern. Außerdem wurden eine Lüftungs- und Klimaanlage mit Wärmerückgewinnung unter Einbindung des Blockheizkraftwerks für die Fertigung und ein zu- sätzlicher Transformator zur Spitzenlastabdeckung so- wie zur Glättung des Stromnetzes installiert. Darüber hi- naus stellte Wefa auf LED-Beleuchtung in der Fertigung um. Insgesamt wurden 2,8 Millionen Euro investiert. Ein Vorteil der deutlich verbesserten Temperaturkonstanz: Die Präzisionsfertigung im Mikrometerbereich wird noch genauer. Selbst kleinste Toleranzen und extrem dünne Wandungen können realisiert werden. Die Kunden ver- langen nämlich immer dünnere Aluminiumprofile. Wefa ist auf Strangpresswerkzeuge für Wärmetauscherpro- file spezialisiert und laut einer Pressemeldung Welt- marktführer. Die Wefa-Gruppe umfasst fünf Werke in Deutschland, der Schweiz, Tschechien und den USA und beschäftigt rund 250 Mitarbeiter. orn Faller Stapler Gelungene Übergabe TITISEE-NEUSTADT. Faller Stapler verkauft, vermietet und repa- riert seit 1973 Gabelstapler und Lagertechnik. Vor zwei Jahren über- gab der Maschinenbaumeister Willi Faller (75) das von ihm gegründete Unternehmen an seinen bis dahin angestellten Geschäftsführer, den Technischen Fachwirt (IHK) Christian Löffler (45). Seitdem ist viel passiert. In den vergangenen Monaten setzten die beiden ein gemein- sames Projekt um: Die Werkstatt und das Gebäude wurden gründlich renoviert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Dazu wurden in der Werkstatt unter anderem eine neue Waschhalle sowie eine moderne Lackierkabine eingebaut, die Böden mit reflektierendem Lack beschichtet. Zusätzlich erleichtern fünf neue Hebebühnen die Arbeit an den tonnenschweren Flurförderzeugen. Das Unternehmen hat dafür insgesamt annähernd eine Million Euro investiert. Ursprünglich in Lenzkirch beheimatet, hat die Firma seit 1992 ihren Sitz im Gewerbegebiet Titisee-Neustadt – nicht zu übersehen direkt an der B31. Auf dem 12.000 Quadratmeter großen Grundstück sind Bürogebäude, Werkstatt und Lagerhallen untergebracht. Hier hält Faller Stapler ständig 250 Geräte mit einer Tragfähigkeit von einer bis zu 16 Tonnen vor. Neben dem Verkauf von jährlich circa 500 neuen und gebrauchten Flurförderzeugen ist ein weiterer Geschäftsbereich die Vermietung. Permanent sind rund 200 Stapler kurzzeitig oder mehrere Jahre bei Mietkunden. Diesen Bereich baut die Firma stetig aus, so der geschäftsführende Gesellschafter Christian Löffler. Der dritte Bereich ist der Service, sowohl in der Werkstatt als auch außer Haus. Im Verkaufs- und Servicegebiet von Faller, das einen Radius von circa 100 Kilometern auch in die Schweiz und das Elsass abdeckt, sind 17 Servicefahrzeuge unterwegs. Hinzu kommen das Ersatztei- legeschäft und Fahrerschulungen. Über 400 Fahrer jährlich schult der Staplerexperte – beim Kunden oder auf dem eigenen Gelände. Das Unternehmen ist ausgesprochen stark regional verankert. Hand- werker machen über die Hälfte der Kundschaft aus. Insgesamt betreut Faller Stapler zwischen 6.000 und 6.500 aktive Kunden. Der Umsatz stieg in den vergangenen Jahren um rund 15 Prozent. Ebenso erhöhte sich die Zahl der Angestellten. Mittlerweile beschäftigt Faller Stapler circa 50 Mitarbeiter – etwa acht mehr als noch vor zwei Jahren. Da- runter hochqualifizierte Landmaschinenmechaniker, Mechatroniker, Elektriker und Kfz-Mechaniker. Die lange Verweildauer im Unterneh- men spricht für eine hohe Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz. Auch Löffler ist bereits seit 2002 im Unternehmen tätig – anfangs als Serviceleiter. Die Vorbereitungen zur Übernahme dauerten circa eineinhalb Jahre. Dabei wurden Faller und Löffler von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Hausbank unterstützt. Von der Zusammenarbeit zeigten sich beide sehr angetan. orn

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