Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

9 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 47 Karl Storz Umfassendes Investitionsprogramm TUTTLINGEN. Das Unternehmen Karl Storz, führender Hersteller von Endoskopen, Instrumenten, Geräten und Kamerasystemen für die Human- und Veterinärmedizin sowie für industrielle Anwendungen, will in einem auf zwei Jahre angelegten umfassenden Investitionsprogramm seine Produktionss- tandorte am Hauptsitz in Tuttlingen sowie in Neuhausen ob Eck stärken. Wie Karl Chris- tian Storz, alleiniger Geschäftsführer des Familienunternehmens mitteilt, sollen zum einen alle Fertigungs- und Entwicklungsbe- reiche für den Bereich Mechanik im Gebäude in der Dr.-Karl-Storz-Straße 11 sowie dem daran angeschlossenen Gebäude in der Lessingstraße konzentriert und zum ande- ren die Fertigung von Endoskopen sowie die Entwicklungsabteilung für optische Systeme gebündelt in Neuhausen ob Eck angesiedelt werden. Hier werden das Logistikzentrum um zwei Geschosse erweitert und ein Neubau für die Optikfertigung und Optikentwicklung sowie ein weiterer Neubau für die CNC-Ferti- gung gebaut. Neben der Erweiterung und Mo- dernisierung der Produktionsflächen können so jeweils innerbetriebliche Transportwege reduziert, die Nähe zwischen Entwicklung und Fertigung gefördert sowie (in Neuhausen ob Eck) die Fertigung und Logistik noch besser miteinander verzahnt werden. Das Investiti- onsvolumen soll insgesamt bei 30 Millionen Euro liegen. Karl Storz gehört mit 3.000 Mit- arbeitern in Tuttlingen (davon 1.200 in der Produktion und Produktentwicklung) zu den größten Arbeitgebern im Landkreis Tuttlingen. Nach Abschluss des Investitionsprogramms sollen in Tuttlingen 800 sowie in Neuhausen 400 Mitarbeiter aus Produktion und Entwick- lung ihren Arbeitsplatz haben. Alle weiteren Mitarbeiter verbleiben in den bestehenden Gebäuden der Dr.-Karl-Storz-Straße 34 und dem Logistikzentrum in Neuhausen. Karl Storz beschäftigt weltweit circa 8.000 Mitarbeiter und erzielte 2018 einen Umsatz von 1,75 Milliarden Euro. upl Marquardt-Gruppe Zwei Großvorhaben eingeweiht RIETHEIM-WEILHEIM. Die Marquardt- Gruppe, führender Hersteller von mecha­ tronischen Schalt- und Bediensystemen für die Automobil- und andere Industrien, hat zwei Großvorhaben eingeweiht. Zum einen war das Anfang Juli ein neues Entwicklungs- und In- novationszentrum am Stammsitz in Rietheim- Weilheim. Die Investitionen beliefen sich auf 30 Millionen Euro. Das Zentrum bietet über 600 Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern moderne Arbeitsplätze. Es umfasst auch ein Ausbildungszentrum für rund 120 junge Leute. Die Büro- und Entwicklungsräume sind um zwei lichtdurchflutete Atrien angeordnet, die für den Austausch, für Veranstaltungen oder Versamm- lungen genutzt werden können. Zum anderen ist Anfang August ein zweites Werk in China in der Stadt Weihai eröffnet worden. Die Gesamtinvestition in Gebäude und Maschinen lagen dort bei 45 Millionen Euro. Bis in zweieinhalb Jahren will Marquardt bereits bis zu 600 Mitarbeiter an dem neuen Standort in der Provinz Shandong beschäfti- gen. Wie Harald Marquardt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gruppe ausführte, „hat sich die Weltkonjunktur zwar deutlich ein- getrübt, weshalb wir Kosten reduzieren und unsere Effizienz verbessern müssen. Gleich- zeitig aber tätigen wir weiterhin strategische Investitionen, wie sie in Weihei sichtbar werden. Unabhängig von den aktuell rück- läufigen Absatzzahlen birgt der chinesische Markt langfristig großes Wachstumspotenzial (...) Wir haben die richtigen Kompetenzen und Produkte für die Mobilität der Zukunft, ganz gleich, ob es um elektrisch betriebene Fahr- zeuge, Wasserstoffautos oder Innovationen im Fahrzeuginnenraum geht“. Das neue Werk hat eine Fläche von über 25.000 Quadratme- tern und bildet die gesamte Wertschöpfungs- kette von der Kunststoffspritzerei über die Elektronikfertigung bis hin zur Montage ab. Unter anderem werden hier Batteriesteuer- geräte für elektrisch betriebene Fahrzeuge, diebstahlsichere Fahrberechtigungssysteme, Lenkradbedienfelder, Türgriffsensoren und Displays hergestellt. Marquardt ist bereits seit 1996 mit einer Niederlassung in Shang- hai vertreten, wo inzwischen über 900 Mit- arbeiter tätig sind. Insgesamt beschäftigt das 1925 gegründe- te Familienunternehmen Marquardt 11.000 Mitarbeiter an 20 Standorten auf vier Kon- tinenten. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2018 bei 1,3 Milliarden Euro. Marquardt in- vestiert rund zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. upl Blick in das neue Marquardt-Werk in Weihai/China.

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