Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Wirtschaft im Südwesten 9 | 2019 46 Unternehmen KURZ NOTIERT Zwei der drei Träger des diesjährigen Mittel- standspreises für soziale Verantwortung kom- men aus der Region: Der Heitersheimer Reisever­ anstalter Travel-to-nature GmbH (Kategorie bis 20 Mitarbeiter) und die Baugenossen- schaft Familienheim mit Sitz in Villingen- Schwenningen (Kategorie bis 150 Mitarbeiter) wurden im Juli für ihre CSR-Aktivitäten („Corpo- rate-Social-Responsibility“) ausgezeichnet und erhielten die Lea-Trophäe. Lea steht für Leistung, Engagement,Anerkennung – das Motto des von Caritas, Diakonie und dem baden-württember- gischen Wirtschaftsministerium vergebenen, undotierten Preises. Mehr als 300 Unternehmen aus dem Land hatten sich dieses Jahr darum beworben. In der Kategorie bis 500 Mitarbeiter gewann das Bäckerhaus Veit aus Bempflingen. Der Garten- und Landschaftsgartenbaubetrieb Hortus aus Grenzach-Wyhlen landete in der Kategorie der kleinen Firmen unter den ersten fünf „Beispielhaften Unternehmen“. Zwei Gewinner des Umwelttechnikpreises Ba- den-Württemberg 2019 kommen aus der Regi- on: In der Kategorie Materialeffizienz belegte „ NexWafe “ aus Freiburg den ersten Platz, in der Kategorie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik Industrie 4.0 siegte die Firma Luftmeister aus Kirchzarten. DerWaldkircher Sensorhersteller Sick landete in dieser Kategorie auf dem dritten Platz. Der Preis wird alle zwei Jahre in vier Kategorien vom Umweltministerium des Landes verliehen und würdigt innovative Produkte und Verfahren in der Umwelttechnik. Er ist mit insgesamt rund 100.000 Euro dotiert. Die Erstplatzierten und der Gewinner des Sonderpreises erhalten je 9.000 Eu- ro, die Zweiten 7.000 und die Dritten 5.000 Euro. Die Energiedienst-Gruppe, Laufenburg / Rhein- felden, wird künftig der Firma Evonik , Rheinfel- den, Abwärme aus einer Produktionsstätte mit einerTemperatur von rund 95 Grad abnehmen, die sie in das eigene Wärmenetz im Gebiet Grendel- matt/Schildgasse einspeisen und damit mehrere tausendWohnungen heizen und mitWarmwasser versorgen.Auch Unternehmen können dieWärme erhalten und im Sommer zum Kühlen transformie- ren. Energiedienst nimmt 5,2 MW (rund 52 Milli- onen Kilowattstunden) ab. Im Sommer kann die Wärme auch über sogenannte Organic-Ranking- Cycle (ORC ) in Strom umgewandelt werden, bis zu mehreren hundert KW lassen sich so erzeugen. Die Einsparmöglichkeit an Kohlendioxid durch den ganzen Prozess liegt bei 13.000 Tonnen CO 2 . Advanced Unibyte Mitarbeiterzahl und Umsatz verdoppelt DENZLINGEN/METZINGEN. Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten: Darauf hat sich die Advanced Unibyte GmbH spezialisiert, die dieses Jahr ihr 25. Jubiläum feiert. Sie bietet Speicherlösungen, eine passende IT-Infrastruktur sowie Cloud- und Managementdienste an. Mit großem Erfolg: Umsatz und Mitarbeiterzahl haben sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Aktuell beschäftigt Advanced Unibyte 191 Mitarbeiter am Hauptsitz in Metzingen sowie an den Standorten München, Denzlingen/Freiburg und Leverkusen. Der Um- satz lag im Geschäftsjahr 2018/19 bei rund 60 Millionen Euro. Der 2017 gegründete Standort Denzlingen hat mehr als 6 Millionen Euro dazu beigetragen. Die Mitarbeiterzahl dort hat sich seit dem Start von vier auf neun (davon ein Auszubildender) gesteigert. Aktuell sind drei weitere Stellen ausgeschrieben, und ein zweiter Azubi kommt ins Team. Zu den Kunden zählen mittelständische Unternehmen, öffent- liche Auftraggeber und Forschungsinstitute – etwa Herrenknecht, Sensopart und das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. ine Das schwim- mende Kraftwerk in Renchen be- steht aus 2.300 Solarmodulen. Ossola/Kieswerk Maiwald Eine Solaranlage auf dem Baggersee RENCHEN. Anfang Juli hat die Ossola GmbH auf ihrem Baggersee Maiwald bei Renchen eine große schwimmende Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Die Anlage ist von der Erdgas Südwest GmbH als Generalunternehmer errichtet worden. Laut Firmenchef Armin Ossola ist ein derart großes schwimmendes Kraftwerk (es umfasst 2.300 Module) in Deutschland neu, ähnliche Anlagen gebe es aber bereits in Großbritannien, Frankreich, Japan und China. Pro Jahr sollen 800.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und damit bis zu 70 Prozent der im Kieswerk benötigten elektrischen Energie geliefert werden. Viel Strom brauchen Großgeräte wie Bagger, Brecher und Förderbänder. Ideal ist die Energiequelle auch deswegen, weil die son- nenreichen Monate gleichzeitig diejenigen sind, in denen am meisten Kies gewonnen wird. Die Investition hat sich auf etwa eine Million Euro belaufen. Sie soll sich innerhalb von sieben Jahren amortisieren. Die Anlage nimmt etwa zwei Prozent der Baggerseeoberfläche ein. Wie Ossola bei der Eröffnung ausführte, werde das Projekt durch Großspeicher komplettiert, sobald diese verlässlich zur Verfügung stehen. Ziel sei ein autarkes und vollständig klimaneutrales Kieswerk. Die Anlage zeige, dass klimafreundliche Rohstoffgewinnung möglich sei und folge damit einem Motto von Winfried Kretschmann: „mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben“. upl

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