Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Anzeigenkompendium Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden ´ Anzeigenspecial SEPTEMBER  Wer sein Unternehmen in andere Hände zu geben beabsichtigt, den interessiert natürlich auch der dafür zu erzielende Kaufpreis. Auch hierzu liefert die KfW Anhaltspunkte. Laut dem Mittelstands- panel der Bank betrug 2018 der durch- schnittliche Erlös bei 351.000 Euro. Aller- dings geht ein Drittel der Unternehmen von einem Kaufpreis von maximal 100.000 Euro aus. Aufgrund der großen Bandbreite an betrachteten kleinen und mittleren Unternehmen liefert eine andere Analyse detailliertere Werte. Demnach setzen die Nachfolgeplaner im Durchschnitt rund das 0,86-fache ihres Jahresumsatzes als Kauf- preis an. Die Häl©e aller Mittelständler hingen (Median-Wert) kalkuliert mit dem 0,56-fachen des Jahresumsatzes. Eine weitere Kenngröße für die Ermittlung des Wertes einer Firma ist der Ertrag – im Normalfall wird dazu das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) als Maßstab herangezogen. Im Durchschnitt beträgt der Kaufpreis dann das Siebenfache des EBIT. Wobei es branchenspezi«sche Unter- schiede gibt. Im Baugewerbe und Hand- werk liegt der Multiplikator-Wert zwischen 5,4 und 7,2, während er im Maschinen- und Anlagenbau von 6,8 bis 8,2 geht und in der Pharma-Branche sich von 8,1 bis 10,2 bewegt. Die Bereitscha©, den eigenen Betrieb einem Nachfolger zu übergeben ist das eine – bleibt die Frage, ob es denn überhaupt genügend Interessenten gibt. Nein, lautet die klare Antwort der KfW-Untersuchung. Die Anzahl nachrückender Existenzgründer ist zu gering – und ist in den letzten Jahren weiter gesunken. Gab es im Jahr 2001 noch rund 1,5 Millionen Existenzgründer in Deutschland, ist deren Zahl im Jahr 2017 auf nur noch 557.000 gesunken – so weni- ge wie noch nie. Potenziellen Gründern bietet sich bei der gegenwärtig sehr starken Arbeitsmarktsituation eine Fülle attraktiver Beschä©igungsmöglichkeiten. Gleichzeitig ist ebenso die Anzahl derje- nigen Neugründer zurückgegangen, die auf bestehende Unternehmensstrukturen zurückgreifen: Im Jahr 2017 haben sich nur 57.500 Existenzgründer durch eine Übernahme selbstständig gemacht – im Jahr 2001 waren es noch 148.000. Das be- deutet ein Minus von 61 % innerhalb von eineinhalb Jahrzehnten. Das sind deutlich zu wenige, um den Bedarf zu decken. An einem jedoch scheitert eine Nachfolge nicht, an der Finanzierung. Denn vom Finanzmarkt kommen erfreuliche Nach- richten. Die L-Bank Baden-Württemberg vermeldete für 2018 eine neue Bestmarke bei ihrer Wirtscha©sförderung. Sie unter- stützte Unternehmen mit insgesamt 3,57 Milliarden Euro – ein Plus von vier Prozent gegenüber 2017. Dabei werden vor allem zukun©strächtige Investitionen «nanziert, wie beispielsweise Ressourcene¶zienz und Digitalisierung. Insbesondere der Mit- telstand kann die Vorteile der Digitalisie- rung o© noch nicht vollumfänglich für sich nutzbar machen. Vor allem geht es dabei um die Möglichkeiten der Digitalisierung zur Erschließung neuer Geschä©sfelder. Vielfach sind «nanzielle Hürden daran schuld. Deshalb gibt es seit Mitte 2018 die Neuau·age einer Digitalisierungsprämie. 1.200 Anträge mit einem Investitionsvolu- men in Höhe von rund 36 Millionen Euro sind bisher zu verzeichnen. Fortsetzung von S.  weiter S. ¸

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