Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

Wirtschaft im Südwesten 9 | 2019 II REGIO REPORT  IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg IHK-Außenwirtschaftsausschuss Neue Seidenstraßeninitiative als Chance? S ie sind so vielfältig wie die Initiative selbst: die Projekte entlang Chinas neuer Seidenstraße. Sie bieten Geschäftschancen und Risiken und waren damit für den IHK-Außenwirtschaftsausschuss Anlass genug, sich auf Einladung der Maier Werkzeugmaschinen GmbH & Co KG in Wehingen zu treffen. Geschäftsführer Michael Maier erläuterte im Rahmen einer Betriebsbesichtigung, wie wichtig es heutzutage ist, sich aufgrund der aktuellen Handelskonflikte mit unterschiedlichen Märkten zu beschäftigen und wegen einzelner Branchenkrisen verstärkt auf mehrere wirtschaftliche Standbeine zu setzen. Das Unternehmen pflegt schon längere Zeit gute Ge- schäftskontakte in Richtung China. Lisa Flatten von der Germany Trade & Invest (GTAI) in Bonn beschäf- tigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Ostasien. „China verspricht sich durch die Seidenstraßeninitiative die Erschließung neuer Ab- satzmärkte. Die notwendigen Investitionen werden über die Asian Infrastructure Investment Bank abgewickelt, an der neben Russland und Indien auch Deutschland beteiligt ist“, so Lisa Flatten über die Chancen und Risiken der geplanten Projekte Chinas. Breite Interessen Chinas Die Interessen Chinas liegen dabei in der Wirtschaftsförderung, in geopolitischem Engagement in Zentralasien, Afrika, Europa und so- gar Südamerika, sagt die Expertin. Dabei gehe es auch um Einfluss- nahme in der Weltwirtschaft, wie zum Beispiel bei der Durchsetzung der chinesischen technischen Standards oder als Konfliktmediator oder einfach, um das eigene Entwicklungsmodell zu exportieren. Chancen speziell für die regionalen Unternehmen sieht Lisa Flat- ten zum einen in den neuen und schnelleren Transportrouten auf Schiene und Straße, aber auch in der Nutzung neuer Schiffsrouten, bedingt auch durch den Klimawandel. Die Unternehmen können so- mit Kosten und Zeit sparen. „Die Seidenstraßeninitiative ist jedoch mehr als nur die Erschließung neuer Transportwege. Unternehmen können nicht nur in China, sondern auch als Zulieferer und in Ko- operation mit chinesischen Partnern auf Drittmärk- ten Fuß fassen. Hier bieten sich die Bautechnik, Bauausrüstung, Bahn-, Flug- und Schiffstechnik, Energiegewinnung, Projektierung und die Archi- tekturdienstleistungen für lokale Auftraggeber an.“ Mangelnde Transparenz Kritisch betrachtet wurde im Ausschuss die man- gelnde Transparenz für die chinesischen Projekte durch die Ausschussmitglieder. Hierzu bietet die GTAI als Serviceleistung eine spezielle Internetsei- te zur Seidenstraßeninitiative, Schulungswebinare, eine Auslandsprojektdatenbank sowie ein speziel- les Kontaktbüro („Belt and Road Construction Pro- motion Center“) an. Flatten zieht als Fazit: „Man bewirbt sich nicht mehr um Projekte, sondern um Partner. Bei der Seidenstraßeninitiative sollte die Firmenstrategie langfristig ausgerichtet sein“, so die abschließende Empfehlung Lisa Flattens. He Jörg Hermle, Fachbereich International 07721 922-123, hermle@vs.ihk.de Geschäftsführer Michael Maier stellte dem Außenwirtschaftsausschuss bei einer Betriebsbe- sichtigung das Unternehmen vor. Bild: Jörg Hermle Hans Mack Gesellschafter, Reithalle Mack GbR, Mönchweiler IHK-Vollversammlungsmitglieder für die Wirtschaft und die Region #Gemeinsamihksbh: Gemeinsam erfolgreich sein!

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