Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

9 | 2019 Wirtschaft im Südwesten I Grenzüberschreitendes Wirtschaftsbündnis zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich „Mondays for Gäubahn“ T rotz des massiven Investitionshochlaufs verzögert sich der Ausbau der Schienenstrecke Stuttgart- Zürich seit Jahrzehnten. Das will die Wirtschaft entlang dieser Achse nicht länger hinnehmen und hat sich auf Initiative der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zu einem grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnis mit deut- schen und schweizerischen Verbänden zusammenge- schlossen. Die insgesamt zwölf Verbände repräsentie- ren rund 430.000 Unternehmen. Die Initiative hat sich beim Rietheim-Weilheimer Mechatronik-Spezialisten Marquardt der Presse vorgestellt. Es gleiche einer Verzögerungstaktik, wie das Bundesverkehrsminis- terium und die Deutsche Bahn vorgehen, kritisiert IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd. Sie fordert eine leistungsfähige Verbindungsachse für die beiden Wirtschaftsräume, eine funktionierende Zulaufstrecke für den Gotthard-Tunnel und für die Neue Eisenbahn- Alpentransversale (Neat) in der Schweiz sowie eine leistungsfähige Kapazitätsreserve für die überlastete Rheintalbahn und eine Ausweichstrecke bei Störfällen wie bei Rastatt 2017. (Einen ausführlichen Beitrag lesen Sie ab Seite 54.) MS IHK unterstützt beim Management Achtung Baustelle! „Baustellen in der Innenstadt sind für alle Beteiligten eine Herausforderung“, betont IHK-Handelsexpertin Lena Häsler. „Wichtig ist, dass sich Betriebe und Stadtverwaltung gut darauf vorbereiten. Am besten gemeinsam.“ Anlass dafür ist die Veröffentlichung der IHK-Publikation „Achtung Baustelle“. Diese umfasst je eine Checkliste für IHK-Mitglieder sowie eine Checkliste zur Vorbereitung der Baumaßnahme seitens der Stadt. „Baustellen verändern die Wege der Laufkundschaft, sie sind laut und können für den einzelnen Betrieb hohe Umsatzeinbußen bedeuten“, sagt Lena Häsler. Gerade für stationäre Händler gelte es, die Auswirkungen der Baumaßnahmen zu minimieren und Planungssicherheit zu schaffen. Denn die Konkurrenz durch den Online- Handel sei nach wie vor ungebrochen. „Für Händler und Gastronomen gilt es, die finanziellen Rücklagen zu prüfen. Wie viel Umsatzverlust verkraftet beispiels- weise mein Geschäft? Wer ist der Ansprechpartner bei der Stadt oder im Gewerbeverein? Wie kommen Machen sich stark für den Ausbau der Gäubahn (von links): Andrea Marongiu (Verband Spe- dition und Logistik), Kurt Lanz (Economiesuisse), IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd, IHK- Vizepräsident Harald Marquardt, Minister Guido Wolf und Ralf J. Bopp (Handelskammer Deutschland-Schweiz) Bild: Lothar KrauS Lieferanten und Kunden trotzdem in meinen Betrieb?“, so Lena Häsler. Diese Fragestellungen seien im Vorfeld zu einer Baumaßnahme bestmöglich abzuklären. Im Gegenzug haben Händler und Gewerbetreibende ganz klare Erwartungen an die Stadt, erläutert die Han- delsexpertin. Die frühzeitige Information sei zentral, der regelmäßige Austausch ebenso. Bei der Erreich- barkeit der Geschäfte könne eine Stadt ihre Unter- nehmen auch gut unterstützen. „An mancher Stelle müssen beispielsweise alternative Parkmöglichkeiten geschaffen, die Beschilderung optimiert oder beson- dere Genehmigungen erteilt werden.“ Gemeinsames Ziel von Stadt und Betrieben müsse das Agieren als Interessensgemeinschaft sein. „Darin werden Informa- tionen gebündelt und Baustellen-Events geplant“, so Häsler. Letztere brächten weiteren Umsatz und mehr Kundenfrequenz in die Geschäfte. Dann könne aus dem Problem Baustelle vielleicht sogar eine verkaufs- fördernde Maßnahme werden. Hae Die Broschüre ist abrufbar unter: www.schwarzwald-baar- heuberg.ihk.de/Branchen/ Handel2/baustellenmana- gement/4331480 Martin Schmidt Fachbereich Standortpolitik 07721 922-207 martin.schmidt@ vs.ihk.de

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