Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '19 -Südlicher Oberrhein
Anzeigenkompendium Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden 60 Anzeigenspecial JULI/AUGUST 2019 Bestücken, Sortieren, Montieren Roboter sind in der Arbeitswelt auf dem Vormarsch. Nach Zahlen des US-Think- tanks Information Technology and Innovation Foundation kommen in Deutschland etwas mehr als drei Roboter auf 100 Beschäftigte, wie das ZEIT Magazin unlängst berichtete. In Südkorea sind es bereits sieben, heißt es in dem Artikel. Einem Bericht des Manager Magazins zu- folge entwickelt sich die Automatisierung in deutschen Unternehmen rasant. In den nächsten sechs Jahren würden Industrie- roboter in Deutschland 300.000 Jobs übernehmen, die bisher von Menschen ausgeführt wurden, heißt es im Zusam- menhang mit einer Umfrage der Bosten Consulting Group. Die Unternehmens- beratung geht davon aus, dass „sich der Markt für moderne Robotertechnologie in der Produktion in den nächsten zwei Jahren mehr als verdoppeln“ wird. Dennoch verhalten sich kleine und mitt- lere Unternehmen zum Teil noch zögerlich, wenn es um die roboterbasierte Automa- tisierung geht. Doch Automatisierungs- spezialisten sind überzeugt davon, dass die Herausforderungen kleiner sind als angenommen. Gerade monotone immer wiederkehrenden Tätigkeiten wie etwa der Biegevorgang von Blechteilen und ganz allgemein Ladevorgänge, Bestück- ungen, Sortieren, Montage und vieles mehr könnten leicht von Robotern übernommen werden. Roboterzellen sind vielseitig einsetzbar, sparen Kosten und arbeiten effizient. Beispiel Unfallgefahr im Lager: Wenn die Ware in hohe Regalen gelangen muss, verrichten Maschinen sicher, fehler- und unfallfrei die Tätigkeit, bei denen es bereits zu schweren Verletzungen kam. Potenziale ausschöpfen Aus der modernen vernetzen Arbeitswelt der Zukunft sind Roboter nicht mehr weg- zudenken. Erste Anfänge in die Richtung sind gemacht. Wer einmal eine Werksfüh- rung bei Mercedes-Benz in Rastatt ge- macht hat, weiß, wie gut etliche Prozesse in der Automobilindustrie ganz ohne Menschen funktionieren können. Dort gibt es eine Halle, in der ausschließlich orangefarbene Roboter präzise Arbeiten verrichten. Und auch im restlichen Werk ist die Automatisierung weit fortgeschrit- ten. Doch auch in anderen Branchen bietet die Robotik Chancen. Wie genau die Prozesse durch den Einsatz von Robotik automatisiert werden können, darüber informieren Ingenieursdienst- leister und Automatisierungsspezialisten. Sie beraten, analysieren die derzeitige Situation und zeigen Potenziale auf. Dabei bieten sie nicht nur Standardlösun- gen, sondern auch individuelle Lösungen an. Sowohl Einzellösungen bzw. Automa- tionsmodule, die in die bestehenden Fertigungs-Gesamtsysteme integriert werden als auch komplette Fertigungs- straßen sind also denkbar. Trends in der Robotik Die Robotik ist ein weites Feld, formuliert das Fachmagazin der Automatisierungs- technik für die Fertigungs- und Prozess- industrie „Elektrotechnik Automatisierung“. Denn es gibt viele Robotertypen sowie Einsatzmöglichkeiten. Schließlich können Roboter nicht nur als Industrieroboter, sondern auch in vielen anderen Berei- chen eingesetzt werden. Jedoch hätten alle Robotertypen die technologische Anforderung „Taktzeiten“ gemein. Weil sich die Investition in die Robotik rasch amortisieren soll, stehen die Taktzeiten und die Verfügbarkeit im Vordergrund. Auch auf der Internationalen Konferenz für Robotik und Automation ICRA ging es um die Trends in der Robotik. Über die Robustheit und auch die Kosten wurde gesprochen. Neben Deep Learning (tief- greifendes Lernen anhand künstlicher neuronaler Netze) und maschinellem Lernen standen dort Soft Robotics (ähnlich zu lebenden Organismen), Roboter in der Altenpflege, in der Klimabeobachtung, in der Landwirtschaft und im Internethandel im Fokus. Weitere wichtige Themen, die auf der Konferenz diskutiert wurden waren: humanoide Roboter oder Roboter- teams, Mikro- und Nanoroboter und medizinische Anwendungen sowie Flugroboter. Zudem wurden kulturelle Aspekte thematisiert. Auch der Fachverband „Robotik + Auto- mation“, der zum VDMA gehört und die Foto: ©Fotolia
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