Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '19 -Südlicher Oberrhein
7+8 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 41 Brauerei Ganter investiert in Relaunch Neue Flaschen, Kästen und Etiketten FREIBURG. Die alten gelben Kästen kommen weg, seit Juni setzt die Brauerei Ganter auf holzdesign. Auch die Flaschen haben eine neue Form und neue etiketten bekommen. ein umfangreicher relaunch schließt den vor fast zehn Jahren eingeschlagenen Veränderungs- kurs der Freiburger Brauerei ab. rund 800.000 euro hat Ganter in die neuen Flaschen, Kästen und etiketten investiert. Dazu kommen jährlich sechsstellige Ausga- ben für das marketingbudget. Das berichteten Katha- rina Ganter-Fraschetti und Detlef Frankenberg jüngst bei einer Pressekonferenz. Die beiden Geschäftsführer äußerten sich sehr zufrieden mit der entwicklung ih- rer Brauerei. Die neue Ausrichtung als Spezialitäten- brauerei sei erfolgreich. Die Veränderungen zeigten Wirkung, der Abwärtstrend sei gestoppt, seit fünf Jah- ren entwickelten sich Absatz und Umsatz positiv. Die Absatzzahlen, die früher mal bei 350.000 hektoliter jährlich lagen und bis auf 100.000 hektoliter gesun- ken waren, publiziert Ganter nicht mehr. Den Umsatz dagegen schon: Der ist im jüngsten Geschäftsjahr um 2,4 Prozent auf 18,85 millionen euro gestiegen. Seit fünf Jahren macht Ganter laut Frankenberger zudem wieder „ein bisschen Gewinn“. Am Anfang der 2010 begonnenen Veränderungen hat- ten große Investitionen in die Brautechnik (zwölf milli- onen euro) und eine neue Abfüllanlage (drei millionen euro) gestanden, die dafür sorgten, kleinere mengen und häufigere Wechsel zu bewerkstelligen. Denn Gan- ter hat sein Portfolio aufgestockt, in den vergangenen Jahren kamen sieben neue Sorten ins Portfo- lio, siebzehn sind es jetzt insgesamt. „Der Craft-Beer-trend hat die menschen offener für neues gemacht, weil sie sich wieder mehr mit Bier beschäftigen als noch vor zehn Jahren“, sagte Ganter-Fraschetti. „Die renaissance der kleinen mittelständischen Brauereien ist ein Gegentrend zur Globali- sierung“, ergänzte Detlef Frankenfelder. Von den trends zu neuen Bieren und zur regionalität profitiere Ganter. Die 154 Jahre alte Freiburger Brauerei baut nun auch wieder Personal auf. Die Zahl der mitarbeiter, die zwischenzeitlich auf 35 gesunken war, liegt jetzt bei 48. Dazu kommen 30 mitarbeiter der eigenen Lo- gistiktochter. kat Badenova Hohe Investitionen im vergangenen Jahr FREIBURG. Der energiedienstleister Badenova ist im vergangenen Jahr kräftig gewachsen. Der Stromab- satz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16,7 Prozent auf 3.347,9 millionen Kilowattstunden (kWh), was das Unternehmen auf die erfolgreiche neukundengewin- nung im bundesweiten Vertrieb zurückführt. Auch im erdgasgeschäft war das Unternehmen mit seiner bundesweiten Akquise erfolgreich: Der Absatz stieg um 1,5 Prozent auf 10.641,5 millionen kWh. Der Wär- meabsatz sank geringfügig um 0,9 Prozent und belief sich auf 311 millionen kWh, der Wasserabsatz stieg um 2,5 Prozent auf 20,8 millionen Kubikmeter. Ihren Umsatz steigerte die Badenova um 7,1 Prozent auf ziemlich genau eine milliarde euro. Zu mehr als der hälfte (519 millionen euro) trug das Stromgeschäft zum gesamten Umsatz bei, zu über einem Drittel (364 mil- lionen euro) die erdgasabgabe. Der Bilanzgewinn hat sich auf 52 millionen euro (Vorjahr 55,7 millionen euro) belaufen. er kommt den 97 Gesellschafterkommunen zwischen hochrhein und nordschwarzwald sowie dem Stadtwerkekonsortium thüga zugute. In ihre netze investierte die Badenova im vergangenen Jahr 43,6 millionen euro, darunter 25,5 millionen euro für den erdgasbereich, wobei das Unternehmen als Bei- spiel die Anbindung des neuen SC-Stadions hervorhebt. 13,1 millionen euro gingen ins Stromnetz, 4,1 millionen euro ins Wassernetz (etwa in die trinkwasserleitung vom Wasserwerk hausen über Ihringen nach Breisach) und 6,4 millionen euro in den Wärmebereich (Beispiel: eine Quartierheizzentrale in Denzlingen). An allgemeinen In- vestitionen beziehungsweise Finanzanlagen nennt die Badenova 20,7 millionen euro. Unter anderem gingen mittel in das Gründerzentrum Badencampus in Breisach sowie die Beteiligung (44,45 Prozent) am elsässischen Stadtwerk Caléo in Guebwiller. Damit hat die Badenova erstmals Fuß im Ausland gefasst. Insgesamt wurden 72,1 millionen euro investiert (Vorjahr: 47,5 millionen euro). Zum Wachstum fast aller Zahlen passt, dass auch die Anzahl der mitarbeiter gestiegen ist und zwar von 1.332 im Jahr 2017 auf 1.397 im vergangenen Jahr. upl Die hauptverwaltung der Badenova im Freiburger Industrie- gebiet nord.
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