Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '19 -Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2019 38 Unternehmen KURZ NOTIERT Die „ macs Software GmbH “ in Zimmern o.R., die Wiha Werkzeuge GmbH in Schonach und die Außenstelle Schwenningen der Hochschule Furtwangen (HFU) haben eine Kooperation geschlossen. Ziel ist die Entwicklung einer Softwarelösung, mit der mithilfe von künstlicher Intelligenz beispielsweise Absatzmengen und optimale Losgrößen er- mittelt werden können. Sie soll Unternehmen helfen, Sicher- heitsbestände unter Berücksichtigung der Lieferfähigkeit und -zuverlässigkeit zu planen. „Als mittelständisches Software- und Beratungsunternehmen versprechen wir uns aus dieser Kooperation mitWissenschaft und Unternehmenspraxis wert- volle Inputs, um zukünftig KI-Projekte nahe am tatsächlichen Bedarf und nicht theoretisch am Besprechungstisch zu planen und durchzuführen“, sagt Volker Faulhaber, Geschäftsführer der „macs Software GmbH“. Uwe Hack, der Partner auf Seiten der HFU, arbeitet seit 2012 dort als Wirtschaftsprofessor und hat zuvor bei der Grenke Bank AG als CEO Strategie, Risiko- management und IT verantwortet.Wiha stellt Werkzeuge für Industrie und Handwerk her und vertreibt diese weltweit. Die Wiha Werkzeuge GmbH zählt außerdem zu den Unter- nehmen der Region, die Ende Mai vom Rat für Formgebung mit dem German Innovation Award ausgezeichnet wurden – und zwar für den E-Schraubendreher „speedE“. Die Zimmer Group aus Rottweil war bei dem Wettbewerb mit ihrem „Modular Transport System“ erfolgreich, Bürstner aus Kehl mit dem Wohnmobil „Ixeo I 736“ und der Spülmaschinenhersteller Ho- bart aus Offenburg mit der AppWashsmart. Die Firma Grohe , die einen Produktionsstandort in Lahr unterhält, wurde für ihre Systeme „Grohe Blue Home“ und „SmartControl Kitchen“ mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Besonderer Auftrag für die WHD Wilhelm Huber +Söhne GmbH+Co. KG : Das Unternehmen aus Deißlingen liefert Lautsprecher des Typs „AL10“ (Bild) für die Beschallung von Decks und Balkonen von neuen Kreuzfahrtschiffen der Papen- burger Meyer Werft . Für ein Schiff werden 800 Lautsprecher verwendet; mindestens zwei große Kreuzfahrtschiffe bestückt WHD pro Jahr. Die seewasserfeste und wetterbeständige Ton- säule ist bereits auf anderen Kreuzfahrtschiffen, in Freizeitparks und diversen gastronomischen Außenbereichen im Einsatz. Für denAuftrag der MeyerWerft sei sie perfektioniert worden, heißt es. Der Kontakt kam dank der bestehenden Geschäftsbezie- hungen mit dem Spezialisten für Kommuni- kationssysteme Wärtsilä Funa aus Emden zustande. Mit diesem strebtWHD nun eine enge Partnerschaft an, um gemeinsame innovative Lösungen zu entwickeln und Produkte für die Unterhaltungsbranche neu zu gestalten.WHD wurde 1930 gegründet und beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. Produkte und Lösungen vonWHD sind auf dem John F. KennedyAirport NewYork, der AllianzArena München und der Elbphilhar- monie Hamburg im Einsatz. Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar Die zwei Milliarden geknackt TUTTLINGEN. eine steigende Zahl von Firmenkunden und ein wachsendes Auslandsgeschäft sind Gründe da- für, warum Jürgen Findeklee, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Schwarzwald-Donau-neckar, trotz anhal- tender niedrigzinsphase positiv in die Zukunft schaut. ein weiterer Grund ist für ihn die wirtschaftlich starke region. Das Geschäftsgebiet der Genossenschaftsbank reicht von Schramberg bis Oberndorf sowie von Schwen- ningen bis tuttlingen. Da die Privat- und Firmenkunden aus diesem Gebiet angesichts niedriger Zinsen und guter Konjunktur 2018 viel bauten und auch sonst investierten, machte die Volksbank gute Geschäfte: „Zum ersten mal haben wir die zwei milliarden geknackt“, sagte Findeklee mit Blick auf die Bilanzsumme, die um 6,2 Prozent auf rund 2,044 milliarden euro gestiegen ist. Um 4,6 Prozent auf rund 1,076 milliarden euro wuchs das Kundenkre- ditvolumen. Die einlagen stiegen um 10,7 Prozent auf 1,65 milliarden euro. Als „einzigen Wermutstropfen“ in der Bilanz bezeichnete Findeklee den Zinsüberschuss. Dieser sank 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,5 millionen euro auf 33,67 millionen euro. Der Provisions- überschuss legte indes um über eine million euro auf rund 16,95 millionen euro zu. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg wegen Sondereffekten stark an, und zwar von 16,4 auf 25,1 millionen euro. Die Gesamtkapi- talquote betrug 16,2, die Kernkapitalquote 12,8 Prozent. „Wir zählen zu den eigenkapitalstärksten Banken in der region“, so Findeklee. Als eine Stärke der Bank nannte er die Auslandsabtei- lung, die es seit zehn Jahren gibt und die inzwischen über zehn Prozent zum Provisionsgeschäft beisteuert. nicht nur für ihre eigenen Kunden, sondern auch für die von fünf weiteren Genossenschaftsbanken (darunter die Volksbank Konstanz) wickelt sie Auslandsgeschäfte weltweit außer mit nordkorea ab. Großbanken hätten sich immer mehr aus diesem Bereich zurückgezogen. es sei „eine kleine marktlücke, die wir natürlich nutzen und ausbauen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende hans- Joachim König. Zehn mitarbeiter sind hier beschäftigt. Insgesamt zählte die Volksbank Schwarzwald-Donau- neckar vergangenes Jahr 338 Beschäftigte (2017: 343) und bildete 25 junge menschen aus (27). Sie unterhält 32 Filialen und 45 Geldautomaten. In zehn der kleinsten Filialen stehen voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Jahren Veränderungen an: Die mitarbeiter sollen durch Videoterminals, sogenannte „Vr-SISy“, ersetzt werden, über die die Kunden mit mitarbeitern des Ser- vicecenters in Schwenningen verbunden werden und so ihre Bankgeschäfte erledigen können. Welche Filialen betroffen sein werden, steht noch nicht fest. Zurzeit wird in der hauptstelle in tuttlingen ein Videoterminal getestet. rund 1,5 bis 2 millionen euro investiert die Volksbank in dieses Projekt. Arbeitsplätze sollen da- durch nicht abgebaut werden. mae

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