Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '19 -Südlicher Oberrhein
7+8 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 21 S OMME R F E S T 1 3 . - 1 4 . 0 7 . 2 0 1 9 DIE NEUE SOMMER- OUVERTÜRE IST DA! WWW.BASSGEIGE-WEIN.DE WINZERGENOSSENSCHAFT OBERBERGEN IM KAISERSTUHL EG BADBERGSTR. 2 - 79235 VOGTSBURG Das fichter-Plus: Zuhören. Lösungen finden. Bauen. IDEE I ENTWURF I PLANUNG I UMSETZUNG www.fichter-gewerbebau.de Tösstraße 53 . 78713 Schramberg . Tel. +49 7422 994 85 25 von Anfang 2018. Und doch bezeichnen noch 36 Prozent der Industrieunternehmen die eigene Geschäftslage als gut, weitere 54 Prozent als befriedigend. Auer: „Noch zehren die Unternehmen von der langen positiven wirt- schaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre, die Trendumkehr ist aber unübersehbar.“ Bei den Dienstleistern hingegen sind kaum Verän- derungen auszumachen: 59 Prozent bezeichnen ihre Geschäftslage als gut, der Index gewinnt sogar zehn Punkte. Ebenso ungebrochen ist die Zufriedenheit im Handel . Hier erreicht der Index der Geschäftslage gar den höchsten Stand seit drei Jahren. Auch das Gastge- werbe profitiert weiter von der stabilen Binnenkonjunk- tur: 54 Prozent bezeichnen die eigene Geschäftslage als gut. Sogar der traditionell sehr verhaltene Blick der Branche in die Zukunft hellt sich auf: Erstmals seit zwei Jahren klettert der Index der Geschäftserwartungen im Gastgewerbe wieder in den deutlich positiven Bereich und erreicht 14 Punkte. In der Bauwirtschaft erkennt der IHK-Präsident „fast schon eine Überhitzung“. Wie in den Jahren zuvor ist sie die zufriedenste Branche, kein einziges Unternehmen meldet eine schlechte Geschäfts- lage, 83 Prozent bezeichnen sie als gut. Damit ist der Höchstwert vom Jahresbeginn 2018 erneut eingestellt worden. „Dienstleister, Handel, Gastgewerbe und Bau- wirtschaft leben von der guten Binnenwirtschaft“, sagte Norbert Uphues, IHK-Referent für Verkehr, Konjunktur und Statistik. „Wir werden sehen, was passiert, wenn die Industrie noch schlechter dasteht.“ So sorgt die Inlandsnachfrage die Unternehmen denn auch zusehends. 45 Prozent der Befragten sehen hier ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, im Herbst waren es gerade einmal 32 Prozent. Das mit Abstand größte Sorgenkind bleibt indes der Fachkräf- temangel, 59 Prozent bezeichnen ihn als ihre größte Not. „Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Ar- beitsplätze im Kammerbezirk ist seit 2009 um 83.000 gestiegen – ein Plus von 23 Prozent“, sagte Auer. Im selben Zeitraum verringerte sich die Zahl der Arbeits- losen um 6.700 Menschen. Mit einer Quote von rund drei Prozent bewegt sich der Arbeitsmarkt im Bereich der Vollbeschäftigung. Auer: „Ohne den Zuzug von Fachkräften in die Region wäre das Wirtschaftswachs- tum der vergangenen Jahre nicht machbar gewesen.“ Die ausländischen Fachkräfte, deren Zahl sich seit 2009 auf 64.600 fast verdoppelt hat, hätten dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Dennoch fehlen den Unternehmen Fachkräfte. Das führt laut einer Sonderauswertung des Darmstädter Forschungsinstituts Wifor zu Wertschöpfungsverlusten. Im Jahr 2019 sind das 1,6 Milliarden Euro und damit 5,2 Prozent der Bruttowertschöpfung der Mitglieds- unternehmen im Kammerbezirk. 2030 werden es 2,7 Milliarden Euro beziehungsweise 7,7 Prozent sein. „Wir benötigen die Zuwanderung“, warnte Auer. „Mit unseren Schulabgängern können wir diese Lücke aufgrund des demografischen Wandels gar nicht füllen.“ Am Entwurf des Zuwanderungsgesetzes zweifelt er: „Ich hoffe, dass es am Ende nicht zu kompliziert wird und damit letztlich zu Frust bei allen Beteiligten führt.“ naz
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2MDE5