Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '19 - Hochrhein-Bodensee

Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2019 20 REGIO REPORT  IHK Hochrhein-Bodensee D er von der IHK Hochrhein-Bodensee errechnete Index für das Konjunkturklima in der Region konnte das zum Jahreswechsel erreichte Niveau von 130 Punk- ten halten. Das geht aus der IHK-Konjunkturanalyse her- vor, für die regionale Unternehmen befragt wurden. Da die Werte in den übrigen Regionen Baden-Württembergs gesunken sind, liegen Hochrhein und Bodensee nun wieder über dem Landesschnitt. Während die Geschäftserwartungen in der Region für die kommenden Monate bei Handel und Dienst- leistung leicht zulegen, nehmen die Erwartungen in der Industrie weiter ab. Die Industrie als treibende Kraft des bisherigen Aufschwungs fällt zurück. „Die Absatzmärkte sowie die Wirtschaftspolitik treten als Risiken stärker in den Fokus“, sagt Alexander Graf, der die Konjunkturumfrage bei der Kammer durchführt. Unabhängig davon bleibe der Bedarf an Fachkräften aber das meist genannte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen. Geschäftslage gut Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die Unternehmen ist im Vergleich zum Jahreswechsel leicht gesunken. Dennoch befindet sich der „Lage- Indikator“ mit 153 Punkten (Jahreswechsel: 160 Punkte) auf einem hohen Niveau. So beurteilen 57 Prozent der teilnehmenden Betriebe ihre momentane Geschäftslage als gut, weitere 39 Prozent als befriedi- gend und gerade einmal vier Prozent als schlecht. Mit der Ertragslage zeigen sich die Unternehmen aktuell zufrieden. Hier bezeichnen 44 Prozent der befragten Unternehmen die derzeitige Lage als gut; von einer schlechten Ertragslage sprechen dagegen aktuell rund zehn Prozent. Industrieboom geht zurück Der Indexwert für die Geschäftslage der Industrieunter- nehmen in der Region Hochrhein-Bodensee ist auch im Frühjahr weiter zurückgegangen. Das Niveau ist immer noch hoch, bleibt aber zum Teil deutlich hinter den Er- gebnissen der vergangenen zwei außerordentlich guten Jahre zurück. So sank der Anteil der Unternehmen, die die Geschäftslage mit gut bezeichnen, seit Jahresbeginn von 63 auf 52 Prozent. Bei rund 44 Prozent der Betriebe ist die Lage befriedigend und bei vier Prozent ist die ak- tuelle Geschäftslage schlecht. Eine rückläufige Tendenz zeigt sich auch beim Blick auf die Umsätze. Während die Ertragslage von rund 84 Prozent der Produktionsbe- triebe noch mit gut oder befriedigend bezeichnet wird, steigt die Zahl der Betriebe mit sinkenden Umsätzen. So verzeichnen 30 Prozent der Betriebe gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal einen Rückgang. Dennoch ist der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der Industrie im langjährigen Vergleich immer noch hoch und liegt mit aktuell rund 89 Prozent auf Vorjahresniveau. Offensichtlich drückt auch die nachlassende Nachfra- gedynamik auf die Stimmung. Momentan melden 25 Prozent der Industriebetriebe eine ansteigende Ten- denz bei den Auftragseingängen und 51 Prozent einen gleichbleibenden Auftragseingang, während sich bei 24 Prozent ein Rückgang zeigt. Dabei hat sich die Tendenz im Auftragseingang gegenüber der vorherigen Befra- gung sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland verschlechtert. 50 70 90 110 130 150 170 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Region Hochrhein-Bodensee Baden-Württemberg Besser als in ganz Baden-Württemberg ist der Konjunktur­ indikator in der Region Hochrhein-Bodensee. Konjunkturindikator insgesamt im regionalen Vergleich (Index aus Geschäftslage und Geschäftserwartungen) IHK-Umfrage Industriekonjunktur kühlt ab

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