Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'19 - Südlicher Oberrhein

wirtschaft im südwesten 4 | 2019 46 PrAxIswIsseN INTerNATIONAL Elektronisches Ursprungszeugnis Schneller online U nternehmen haben die Möglichkeit, Ursprungszeug- nisse und Bescheinigungen von Außenwirtschafts- dokumenten – zum Beispiel Handelsrechnungen – online zu beantragen. Die Dokumente werden von der IHK in der regel am selben Tag bewilligt. Anschließend können sie im Unternehmen mit IHK-siegel ausgedruckt und sofort weiterverwendet werden. es gibt viele gute Grün- de, Ursprungszeugnisse und Bescheinigungen online zu beantragen. Die wichtigsten Vorteile sind: Beantragung, Bewilligung und Versand an Kunden innerhalb eines Tages; notwendige Änderungen werden direkt elektro- nisch vorgenommen; Postwege oder Botengänge werden eingespart; im Benutzerprofil können Vorlagendateien erstellt werden, und es fällt keine höhere Ausstellungs- gebühr an. ein weiterer Grund: Ab Anfang Mai können Unternehmen, die Ursprungszeugnisse bereits elekt- ronisch beantragen oder das zukünftig tun möchten, von der verbesserten Version des Antragsverfahrens profitieren. Die neue Anwendung ist moderner und si- cherer geworden. Möglich sind nun Basisfunktionali- täten ohne signaturkarteneinsatz. eine Verringerung der Pin-eingaben, Mehrfach-Upload und weitere neue digitalisierte Prozesse führen zu einer Beschleunigung des Verfahrens. Informationen zum Verfahren und zu schulungsterminen gibt es bei der IHK. tö Forderungen des DIHK zur Europawahl Gemeinsam stärker M it dem Brexit und den europawahlen werden in diesem Jahr die weichen für die Zukunft der europäischen Union neu gestellt. Unter der Überschrift „Für ein europa – das gemeinsam stärker ist“ zeigt die IHK-Organisation mit ihren zehn Top-Forderungen und 21 Positionen zent- rale Ansatzpunkte, die die Bedeutung der eU für Unternehmen unterstreichen und reformpoten- ziale aufzeigen. Die Palette der Vorschläge reicht von der weiterentwicklung der wirtschafts- und währungsunion bis hin zur Verbesserung des wettbewerbs- und Beihilfenrechts. Dabei geht es unter anderem darum, mit bürokratischen erleich- terungen bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten die Performance europäischer Unternehmen auch im globalen wettbewerb zu verbessern. Geeignete digitale rahmenbedingungen und hochleistungsfä- hige Breitbandnetze sind dabei unabdingbar, damit die Betriebe im Zeitalter der Digitalisierung inno- vative Produkte und Dienstleistungen anbieten können. Auch der Abbau von Handelshemmnissen zwischen der eU und Drittstaaten sollte laut DIHK auf der europäischen Agenda hohe Priorität be- halten. wie wichtig die eU für die wirtschaft ist, zeigt nebenstehende Grafik. dihk Wirtschaftsfaktor EU EU-Binnenmarkt Deutschlands Marktplatz EU Handelsbilanzsaldo (Waren) Bill. Euro BIP davon EU 15,4 Mio. Einwohner 513 Mio. KMU 24 Eine der weltgrößten Volkswirtschaften, die seit 1993 den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen Personen und Kapital ermöglicht Europa ist Deutschlands wichtigste Handelsregion im Warenhandel, allen voran die Mitgliedsländer der EU EU-Förderung der Wirtschaft Deutsche Unternehmen können – direkt oder indirekt – von vielen Förderangeboten der EU profitieren. Eine Auswahl wichtiger Programme (Budgets 2014 – 2020): 64% 1318 Mrd. Euro Ausfuhren (2018) COSME 2,3 Mrd. Euro Horizont 2020 74,3 Mrd. Euro EFRE/ESF 325 Mrd. Euro EFSI 500 Mrd. Euro Programm für die Wettbewerbs- fähigkeit von KMU Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Europäischer Fonds für Regionale Ent- wicklung und Euro- päischer Sozialfonds Europäischer Fonds für strategische Investitionen 1090 Mrd. Euro Einfuhren (2018) 228 Mrd. Euro Handelsbilanz- überschuss (2018) 59 davon EU 57 davon EU 2011 2018 68 % % % % Quellen: Statistisches Bundesamt, BMWI, EC Deutschlands, in Mrd. Euro gegenüber EU-Ländern gesamt 50 100 150 200 250 228 156 des Handels wickeln die EU-Länder untereinander ab Erasmus+ 14,8 Mio. Euro Programm für allgemeine und berufliche Bildung IHK Hochrhein-Bo- densee: Uwe Böhm, Tel. 07622 3907-218, uwe.boehm@ konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg: Marion Widy, Tel. 07721 922-122, widy@vs.ihk.de IHK Südlicher Ober- rhein: Jessica Ihm, Tel. 07821 2703-643, jessica.ihm@ freiburg.ihk.de Grafik: DIHK, Bild: ©Brad Pict - stock.adobe.com Frankreich: Geänderte Einkommensteuer Sonderfall Grenzgänger I n der Märzausgabe der wis hatten wir auf die seit Jahresbeginn neugeregelte einkommensteu- er in Frankreich hingewiesen, die unter anderem für die Lohnsteuer relevant ist. Diese wird nun (wie in Deutschland üblich) vom Arbeitgeber einbehalten und an den französischen Fiskus abgeführt. Das betrifft auch deutsche Unternehmen, wenn diese in Frankreich steuerlich ansässige und dort tätige Mitarbeiter beschäftigen, zum Beispiel Außendienst- mitarbeiter. werden diese über eine Betriebsstätte oder Tochtergesellschaft in Frankreich beschäftigt, gilt ohnehin französisches (Lohn)steuerrecht. sind die Mitarbeiter hingegen für das deutsche Unternehmen ausschließlich in Deutschland tätig und in Frankreich nur aufgrund der Grenzgängerregelung (gemäß Art. 13 Abs. 5 DBA Deutschland – Frankreich) mit ihrem Lohn und Gehalt steuerpflichtig, greift die Neurege- lung nicht. Grenzgänger haben vielmehr monatliche Vorauszahlungen per Bankeinzug durch den Fiskus zu leisten. Deutsche Arbeitgeber von Grenzgängern müssen keine Lohnsteuer einbehalten und abführen. Stefan Lammel, Friedrich Graf von Westphalen

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