Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg
4 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 39 Volksbank Freiburg Mehr Kreditvolumen FREIBURG. Der Lärm ihrer eigenen Großbaustelle dringt leise durch die Fenster des Konferenzraums der Volksbank Freiburg, in dem der Vorstand Bilanz des Jahres 2018 zieht. Nur wenige Meter vom Interimsquartier entfernt baut die Genossenschaftsbank für etwa 85 Millionen Euro ihren Neubau mit angrenzendem, bereits verpachteten Hotel und Tiefgarage. Der Rohbau der Garage ist fertig, Ein- und Ausfahrt sind bereits zu erkennen, das Erdgeschoss des Büroturms ebenfalls. Bis zur Fertigstellung in etwa zwei Jahren wird er um sieben Stockwerke gewachsen sein. Gewachsen ist auch das Geschäft der Volksbank: Wie in den Vor- jahren ist die Bilanzsumme gestiegen, 2018 um 1,5 Prozent auf 3,21 Milliarden Euro. Um 4,5 Prozent hat das Kundenvolumen zugelegt und mit 6,06 Milliarden Euro erstmals die 6-Milliarden- Euro-Marke geknackt. Wesentlicher Grund für das Wachstum ist laut Vorstandssprecher Uwe Barth die hohe Kreditnachfrage. Das gesamte Kundenkreditvolumen ist um 7,3 Prozent auf 2,15 Milliar- den Euro angewachsen. Neu vergeben wurden Kredite mit einem Volumen von 566 Millionen Euro. Davon entfielen 290 Millionen Euro auf Privat- und 276 Millionen Euro auf Unternehmenskunden. Dies sei ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region, sagte Barth, und damit sei man „sehr zufrieden“. Die gute wirtschaftliche Lage habe auch zu einem Anstieg der Kundeneinla- gen um 4 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro geführt. Angesichts der Niedrigzinsphase ist der Zinsüberschuss dagegen zum dritten Mal in Folge zurückgegangen – von 2017 auf 2018 um 3,4 Prozent auf 56,8 Millionen Euro. „Die positive Entwicklung im Kreditgeschäft reicht nicht aus, um den Rückgang im Zinsgeschäft zu kompensieren“, sagte Barth. Trotzdem sei ein ordentliches Niveau erreicht worden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag bei 28,9 Millionen Euro, das sind 4,5 Prozent weniger als 2017. Der Provisionsüberschuss erreichte mit einem Plus von 0,2 Pro- zent den Rekordwert des Vorjahres von 23,9 Millionen Euro. Der Verwaltungs- und der darin enthaltene Personalaufwand gingen um 2,5 beziehungsweise 6,3 Prozent zurück auf 49,9 beziehungsweise 30,3 Millionen Euro. Ende 2018 waren 437 Mitarbeiter beschäftigt (2017: 480). Die Sachaufwendungen stiegen leicht von 16,5 auf 17,9 Millionen Euro und flossen in die Modernisierung des Filialnetzes. Ein Grund dafür liegt in dessen Neustrukturierung angesichts des veränderten Kundenverhaltens, die laut Barth 2018 abgeschlossen wurde. Die Zahl der Geschäftsstellen wurde auf 35 reduziert, davon sind zwölf Selbstbedienungsfilialen (vor zehn Jahren waren es 10 Geschäftsstellen und 5 SB-Filialen mehr). Vor allem im Kaiserstuhl ging die Zahl der Standorte zurück, weshalb die Filiale in Endingen 2018 ausgebaut wurde und mehr Parkplätze erhielt. mae Volksbank Konstanz Gut behauptet KONSTANZ. Die Volksbank Konstanz hat sich im Geschäftsjahr 2018 gut behauptet. Das berichtete ihr Vorstandsvorsitzender Roger Winter Ende Februar gegenüber Medienvertretern. Demnach hat sich die Bilanzsumme um gut drei Prozent auf 1,236 Milliarden Euro erhöht. Rund 90 Prozent trug dazu das Kreditvolumen bei, das vergangenes Jahr um fast acht Prozent auf 1,113 Milliarden Euro zulegte. Auf der anderen Seite der Bilanz stiegen die Einlagen um etwas mehr als zwei Prozent auf 863 Millionen Euro. Zusammen mit den an Verbundpartner vermittelten Geldern summierte sich das betreute Kundenvolumen zum Jahresende auf 2,567 Milliarden Euro. Durch das Wachstum konnte die Volksbank Konstanz ihren Zinsüberschuss stabil halten. Er landete 2018 bei 21,5 Millionen Euro (2017: 21,6 Millionen). Der Provisionsüberschuss kletterte auf 10,3 Millionen Euro (2017: 9,7 Millionen). Die Aufwendungen stiegen leicht auf 19,3 Millionen Euro (davon 12,8 Millionen Euro Personal- und 6,5 Millionen Euro Sachkosten). Unterm Strich blieb damit ein Ergebnis von 13,64 Millionen Euro und abzüglich Steuern (3,59 Millionen), Einstellungen in Fonds (8 Millionen) sowie Ergeb- nisrücklagen (1,1 Millionen) ein Bilanzgewinn von 956.000 Euro – in etwa soviel wie ein Jahr zuvor. Davon zahlte die Volksbank 350.000 Euro Dividende an ihre knapp 17.000 Mitglieder aus. Die Volksbank Konstanz zählt rund 57.000 Kunden, etwa fünf Prozent davon sind Schweizer. Sie beschäftigt 214 Mitarbeiter, darunter 18 Auszubildende, und betreibt 15 Filialen im Landkreis Konstanz. Es seien keine Schließungen geplant, sagte Winter. Wenngleich die am stärksten frequentierte Filiale längst das Internet sei. Mehr als die Hälfte der Volksbankkunden nutzen ein Onlinekonto, davon wiederum etwa die Hälfte auch die App. Ihren digitalen Service baut die Volksbank stetig aus. So berät beispielsweise seit diesem Jahr auf Wunsch eine Mitarbeiterin per Videoschaltung. Gleichzeitig investiert das Institut in seine Standorte. Dieses Jahr werden die Geschäftsstellen in Hilzingen sowie Volkertshausen renoviert und diejenige in Radolfzell zieht in einen Neubau um. kat Bild: bluedesign - Fotolia
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